Sehr schüchterner 1 1/2-jähriger

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Sehr schüchterner 1 1/2-jähriger

Hallo Frau Schuster, ich hatte mich vor einiger Zeit schon mal an Sie gewandt, weil unser Sohnemann (jetzt 18 Monate) so sehr gefremdelt hatte und auch Angst vor anderen gleichaltrigen Kindern hatte. Das fremdeln bei Erwachsenen hat sich jetzt schon ziemlich gelegt und auch bei den Kindern in der Krabbelgruppe, die er seit über 1 Jahr besucht, hatte er eine zeitlang wenigstens nicht mehr geweint, ist aber nie zu ihnen hingegangen, hat nicht mit ihnen gespielt oder sich auch nur alleine Spielzeug geholt, nur wenn Mama dabei war. Jetzt hat sich dies nach ein paar schlimmen Krupp-Anfällen und Erkältungen wieder drastisch verschlechtert. Wir hatten vor 2 Tagen Besuch von einem Jungen aus seiner Krabbelgruppe (17 Monate alt), der ein überaus lustiges und lebhaftes Kerlchen ist. Sobald der ein Spielzeug von unserem Kleinen angefaßt hat, ist dieser in Tränen ausgebrochen (war richtig schlimm!!!), hat Mama, Mama gerufen und nach einiger dieser Aktionen war dann an ein gemeinsames Nebeneinanderher-Spielen nicht mehr zu denken. Letztendlich ist dann meine Freundin mit ihrem Kleinen wieder abgezogen, natürlich nicht in bester Stimmung, weil sich unser Christian so "aufgeführt" hat. Ist solches Verhalten normal (in unserer Krabbelgruppe gibt es nur Kinder, die gerne miteinander spielen, nicht ängstlich sind, usw. und unser Kleiner bleibt natürlich immer mehr außen vor). Haben andere Mütter auch schon diese Erfahrungen gemacht? Und wie soll ich mich verhalten? Vielen herzlichen Dank schon im voraus. Ingrid

Mitglied inaktiv - 07.01.2001, 10:40



Antwort auf: Sehr schüchterner 1 1/2-jähriger

Hallo Ingrid Diese Krupp-Anfälle lassen die Kleinen verständlicher Weise sehr unsicher werden, wissen sie doch gar nicht, was geschieht. Diese akute Atemnot ruft selbst bei Erwachsenen Angstzustände hervor.- Da ist es dann nur zu verständlich, dass er in seiner Hilflosigkeit seine vertrauteste Bezugsperson ruft, die ihm immer hilft, wenn er sich selbst nicht zu helfen weiss. Haben Sie viel, viel Geduld und geben Sie ihm diese Sicherheit, dass Sie immer für ihn da sind. Spielen Sie in der Kinder-Gruppe gemeinsam mit ihm und evtl. 1-2anderen Kindern. Haben Sie zu Hause Besuch, und es kommt zu hilflosem Geschrei ist es ratsam, beide Kinder jeweils auf den Schoß zu nehmen und so gemeinsam ein Spiel zu beginnen. In diesem Alter eignen sich Fingerspiele, Kniereiter, usw. Anschließend kann vielleicht gemeinsam gemalt werden oder gemeinsam mit Bausteinen gebaut werden. Ihr Sohn wird erst auf die anderen Kinder ohne Ihre Hilfe oder Ihr Beisein zugehen, wenn er vollkommen sicher ist, dass ihm nichts geschieht. Diesen Zeitpunkt sollten Sie geduldig abwarten. Haben die anderen Mütter oder Kinder kein Verständnis dafür, erklären Sie ihnen, warum Ihr Schatz so unsicher ist. Haben Sie viel, viel Geduld und: bis bald?

von Christiane Schuster am 08.01.2001