Hallo Frau Schuster!
Ich habe zwei Söhne, der Ältere knapp 4 Jahre und der Kleine wenige Wochen alt.
Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass sich nach der Geburt des Kleinen nicht alles um ihn dreht, d. h. den Großen mit einbezogen oder ihm alleine Zeit gewidmet, mit ihm gespielt oder etwas unternommen.
Ein Elternteil hat sich um dem Kleinen gekümmert und der andere eben um den Großen, damit es nicht zu großer Eifersucht kommt.
Soweit ist uns das auch gut gelungen. Der Große Sohn liebt seinen kleinen Bruder sehr, mag ihn immer streicheln und halten und sorgt sich, wenn er mal schreit. Er ist ihm gegenüber sehr mitfühlend und lieb und gibt sich sehr Mühe.
Was allerdings nun zu einem zunehmenden Problem wird, ist das Hören/Folgen des Älteren. Seit das Baby da ist, ist er uns gegenüber absolut frech, hört gar nicht und macht viele Sachen gerade mit Absicht.
Es ist sehr schwierig an ihn ran zu kommen, er blockt ab und tut genau das Gegenteil bzw. reagiert gar nicht, überhört einfach jegliche Anweisung oder ist sehr frech zu uns.
Teilweise eskaliert die Situation dann so, dass er , obwohl schon lange sauber, wieder Stuhlgang in die Hose macht und das dann sehr lustig findet.
Haben Sie mir vielleicht einen Tip, wie ich mit der Situation besser umgehen kann, oder was ich ändern/besser machen kann, dass sich
das Verhältnis wieder entspannt?
Vielen Dank für Ihre Hilfe, VG, Molly
von
Molly74
am 05.07.2012, 17:48
Antwort auf:
Schwierige Situation Geschwisterkind
Hallo Molly
Bitte sagen und zeigen Sie Ihrem älteren Sohn immer mal wieder wie stolz Sie auf sein Können, seine Selbstständigkeit und seine Hilfsbereitschaft sind.
Freuen Sie sich in seiner Gegenwart darüber schon einen älteren Sohn zu haben, der zugleich großer Bruder sein DARF.
Das beschriebene Verhalten und auch das erneute Einkoten sind meiner Ansicht nach Ausdruck einer Unsicherheit, die Ihr Sohn mit seinem Lachen und vermutlich auch mit Clownereien zu überspielen versucht.
Er wird noch einige Zeit benötigen um sich auf die neue Familiensituation umstellen zu können.
Für diese Umstellung benötigen Kleinkinder viel mehr Zeit als wir Erwachsenen.
Versuchen Sie möglichst seinen Ehrgeiz zu wecken bestimmte Angelegenheiten schon erledigen zu können, sodass sich sicherlich manche an ihn gerichteten Wünsche erledigen werden.
Kotet er ein, hat er evtl. keine Zeit zur Toilette zu gehen, weil er sich besonders stark auf eine Aktivität konzentriert?
Weisen Sie ihn mitfühlend darauf hin, dass Sie ihn solange (konsequent) an den Gang zur Toilette erinnern werden, bis er es wieder alleine schafft, da auch sicherlich er nicht wieder "wie ein Baby" eine Windel tragen möchte?
Sollte er allerdings eine Windel tragen WOLLEN, vereinbaren Sie mit ihm eine geregelte "Baby-Spielzeit" -allerdings mit allen Konsequenzen: Flasche, Wickeln, früh ins Bett, nicht selbstständig laufen,...-
Ganz schnell wird er sicherlich dann doch wieder größer sein wollen.
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 06.07.2012