schwierige Phase mit 7 Jahren und Problem mit Mathematik

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: schwierige Phase mit 7 Jahren und Problem mit Mathematik

Hallo, unsere Tochter (7 Jahre, 2. Klasse) ist in den letzten Wochen extrem schwierig geworden. Sie ist schnell richtig böse und dass meist ohne erkennbaren Grund. Man kommt dann nicht mehr an sie ran. Sie macht regelrecht zu. Sie wird dann sehr frech, reagiert total zickig. Meist hilf nur, sie aus dem Zimmer zu schicken, bevor die Situation total eskaliert. Besonders schlimm ist es mit Hausaufgaben in Mathematik. Mein Mann kommt erst gegen 19.30 Uhr nach Hause und ich selbst arbeite bis 16.00 Uhr. Lydia geht bis 15.30 Uhr in eine Hausaufgabenbetreuung. Leider wird da die Sache der Hausaufgaben nicht optimal gemacht. Zudem sind 2 hyperaktive Kinder mit in dieser Betreuung. Somit ist bei der Erledigung der Hausaufgaben sehr viel Unruhe. Auch habe ich bemerkt, das größere Schülerinnen, die gern dort mit helfen, es wohl zu gut meinen, und wahrscheinlich zu viel bei den Hausaufgaben helfen. Abends lass ich mir die Hausaufgaben zeigen und schaue auch nach ob keine Fehler sind. Öfters kommt es vor, dass Lydia dann doch nachbessern muß. Meist macht sie das auch ohne Probleme. Doch wehe sie muss Aufgaben nachrechnen, weil doch Fehler sind, dann ist der Abend gelaufen. Sie hat immer noch kein Zahlenverständnis. Seit der 10er-Übergang im Lehrplan ist, klappt nichts mehr. Die Zahlen der 100er-Tafel sind wohl ihre "Feinde". Fragt man nach der Zahl, die vor der 24 kommt, kommt die Antwort 31. Die Zahl "vierundzwanzig" wird 42 geschrieben. 8 + 3 =13 und kommt zw. Plus-Aufgaben eine mit Minus, ist diese natürlich als plus gerechnet. Es ist zum Verzweifeln. Wenn sie merkt, dass sie die Aufgabe nicht kann, wird sie wütend, weint und bockt. Morgens ist das erste was sie sagt "Schule ist blöd" und "Mathe ist langweilig". Frage ich sie aber nachmittags, wie es in der Schule war, kommt: "Schön". Natürlich sollte vor dieser Frage nicht gerade die Mathe-Hausaufgabe zu Kontrolle stehen. Auch sagt sie, das ihre Lehrerin "blöd" und "böse" ist. Ich habe bereits mit ihr gesprochen. Lydia ist sehr unaufmerksam und macht nicht das, was angesagt wurde. Bei Gruppenarbeit mit Aufgabenstellung integriert sie sich nicht. Die Lehrerin muss sie oft ermahnen und dann macht Lydia natürlich, wie zu Hause, einfach zu. Einerseits ist sie auch ehrgeizig und will z.b. am Wochenende auf eigenen Wunsch ihre Hausaufgaben machen, nur gibt es eben bei Mathe fast immer Streß. Auch sieht sie nach ihren Ausbrüchen ein, das diese nicht OK sind und entschuldigt sich dafür. Seltsamer Weise hat sie mit Noten überhaupt keine Probleme. Ihre Flöte (Montags ist in der Schule 1 Std. Flötenunterricht) spielt sie nach Noten schon sehr gut und übt auch selbstständig so lange, bis sie das Lied fehlerfrei kann. ADS kann ich soweit ausschließen, da sie sich konzentriert beschäftigen kann (Basteln, CD hören und malen). Sie interessiert sich sehr für alles Praktische, schaut unwahrscheinlich gern Reportagen über Tiere oder alles Wissenswerte und puzzelt auch ganz gern mal. An Puppen hatte sie nie großes Interesse (da kommt sie wohl nach mir), an Tieren dafür eher. Wir sind vor 2,5 Jahren von Sachsen nach Bayern gezogen. Sie hat zwar 2 Schulfreundinnen, doch ist da nachmittags nicht immer spielen angesagt. Ansonsten haben wir hier, im doch sehr ländlichen Ort, recht wenig Kinder in der Nähe. Somit ist Lydia viel allein und langweilt sich oft. Leider arbeitet mein Mann auch am Wochenende, hat dafür am Dienstag frei. Somit ist unser Familienleben nicht gerade der Standard. Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll. Ich merke, dass Lydia oft recht unglücklich ist und dann auch nicht das Problem mit den Zahlen. Meinen Job (hier im Ort 5 min zu Fuß) brauchen wir, gerade in der jetzigen Zeit. Die Schule ist auch hier im Ort, nur 3 min von meinem Büro entfernt. Es wäre ja alles soweit optimal und trotzdem haben wir jetzt wirklich Probleme, da wir nicht wissen, wie wir dem Kind helfen können. In der Schule wird sie im Januar auf Dyskalkulie getestet, aber ob das wirklich das Problem ist, bin ich mir nicht sicher. Oder sollte hier womöglich schon eine Art "Frühpupertät" im Spiel sein? Sorry, ist wirklich recht lang geworden. Kennt jemand diese Probleme und hat einen Tipp, wo wie ansetzen können. Lydia ist sonst wirklich ein liebes Kind, auch wenn mal das Böckchen stößt, aber so wie es jetzt ist?..... *stöhn* Vielen Dank fürs Zuhören LG Petra

Mitglied inaktiv - 18.12.2008, 19:34



Antwort auf: schwierige Phase mit 7 Jahren und Problem mit Mathematik

Hallo Petra Meiner Meinung nach ist die Hausaufgabenbetreuung unmittelbar nach dem anstrengenden Schulmorgen für Ihre Tochter nicht das Richtige. Gibt es evtl. eine "Schülerhilfe" in erreichbarer Nähe oder eine Tagesmutter, die sich individueller mit Ihrer Tochter beschäftigen, bzw. ihre Hausaufgaben betreuen kann? Innerhalb des Schulalltags kann Lydia vielleicht besser mitarbeiten, wenn sie nach jeder Schulstunde Gelegenheit hat sich zu bewegen um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie spürt/weiß vermutlich selbst, dass sie der Lehrerin und auch Ihnen momentan Kopfzerbrechen bereitet, sodass sie auch selbst keinerlei Motivation mehr hat. Wird diese Motivation geweckt und hat sie Spaß am Lernen, wird sie bestimmt Alles daran setzen, auch in Mathe eine gute Schülerin zu werden. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.12.2008



Antwort auf: schwierige Phase mit 7 Jahren und Problem mit Mathematik

Hallo Fr. Schuster, Motivation genau das ist der Punkt. Lydia merkt selbst, dass etwas nicht stimmt. Pausen werden in der Schule ausreichend gemacht. Wenn ich sie frage, was sie da macht, kommt die Antwort "spielen". Die Hausaufgabenbetreuung ist erst seit 2006 neu hier. Steckt somit in den Kinderschuhen und ist nicht mit mit den mit bekannten "Hort" in den neuen Bundesländern zu vergleichen, leider. 13.00 Uhr wird gemeinsam Mittag gegessen, vorher wird gespielt. Nach dem Mittag werden die Hausaufgaben gemacht und 15.30 Uhr geht Lydia nach Hause. Wo ich eine andere Betreuung hier für Lydia herbekommen könnte weiss ich nicht. Hier im Bayrischen Wald sind da leider nicht viele Möglichkeiten. Wir haben vor, uns ein Haus in der nächstgelegenen Stadt zu suchen, schon um auch für Lydia günstigere Möglichkeiten zu finden. Vielleicht mach ich mir momentan auch nur zu viele Gedanken, (bin momentan auch wegen einer Unterleibs-OP bis Januar krankgeschrieben). Sicher ist ein gewisses Maß an Gelassenheit wohl ratsamer. Lydia ist ja sonst echt fix im Köpfchen. Wir haben jetzt im Januar einen Termin zum Test, nur um sicher zu gehen, das Dyskalkulie nicht die Ursache ist. Schaden kann ihr dieser sicher nicht und vielleicht bekomm ich doch einige Tipps von der Frau, die diesen Test macht. Vielen Dank für Ihr Antwort und frohe Weihnachten. Liebe Grüße Petra

Mitglied inaktiv - 20.12.2008, 16:25



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