Unser Sohn ist gerade 7 geworden und ist ein sehr lebhaftes Kind. In der Schule fällt er seit ca. 1 Jahr (Eingangsstufe) unangenehm auf. Er spielt mit dem höhenverstellbaren Drehstuhl (man hat ihn deshalb schon mehrmals wieder weggenommen, andere Kinder tun dies aber auch) als guter Beobachter lacht er (keiner in der Klasse weiß warum) wenn er sieht wie die Lehrerin beim Sprechen spuckt und dabei sogar fast eine Kerze ausmacht. Wenn er radiert wischt er das auf den Boden oder zu den Mädels an seiner Tischgruppe, mal versteckt er Sachen oder er pustet Stifte vom Tisch nur weil er die Mädels sagen hören will, dass er damit aufhören soll usw..... Laut den Lehrerinen trägt er durch dieses tägliche Verhalten dazu bei, dass er und andere Kinder nicht in Ruhe lernen können. Durch diese Auffälligkeit kann er nicht auf die Dinge, die z.B. die Lehrerin fragt, korrekt antworten weil er mit den Gedanken irgendwo ist, nur nicht beim lernen. Den Lehrern gehen die Optionen aus und möchten zuerst, dass er in eine Spielgruppe geht, da er, wie sie meinen, sich weiterhin recht unbeholfen mit den Kindern in Kontakt tritt. Er sei zwar ein liebes Kind und kann mehr mit Erwachsenen etwas anfangen, aber irgend ein Druck zwingt ihn jeden Tag störend Kinder zu veranlassen zu sagen, dass er aufhören soll (was ihn dann noch mehr reizt dies zu tun). Letzte Woche wurde dann sein Tisch 30 cm von den restlichen Tischen getrennt. Seitdem ist er sehr deprimiert und isst auch nur noch die Hälfte. Er hat den Eindruck, dass alles was er nun macht falsch und störend ist. Das wurde auch von den Lehrerinnen registriert und der Tisch steht nun wieder an der Dreiergruppe. Wir sollen deshalb nun zur Erziehungsberatung, was uns seit einem Jahr gepredigt wird. Der Hinweis, dass alle anderen Kinder eigendlich tagtäglich das gleiche tun wurde heute nicht mehr akzeptiert. Man will nun eine Meldung an eine staatliche Einrichtung für verhaltensauffällige Kinder machen damit die Lehrerinnen und wohl auch wir gecoached werden damit unser Sohn keine Nachteile fürs spätere lernen erleidet. Auch ist man der Meinung, dass wir ihn nicht genug loslassen und ihn zu sehr klammern. Es wurde kein Verdacht auf ADS ausgesprochen da man davon ausgeht, dass von uns irgendein Druck ihn zu den Handlungen führt. Wir sind ratlos. Er hat schon eine Neigung gerne jemanden zu ärgern aber nicht bösartig, halt wie ein Schelm. Auch ist er schon etwas unkonzentriert und wenn etwas nicht recht schnell klappt gibt er schnell auf. Können Sie uns hier ein Rat geben warum er so etwas macht und warum es ihm so schwer fällt damit aufzuhören, obwohl man ihn nun ständig dazu bittet und es ihm selbst mittlerweile bewußt ist?
Mitglied inaktiv - 24.11.2011, 21:03