Schreien und Reden im Schlaf

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Schreien und Reden im Schlaf

Sehr geehrte Frau Ubbens, schon seit einigen Monaten scheint meine 3 jährige Tochter (bald 4) sehr ausgeprägt zu träumen. Mind 1-2 Mal fängt sie während des Schlafen an zu Schreien oder auch zu reden. Manchmal unverständlich, manchmal aber auch sehr klar. Das kann in den frühen Abendstunden gegen 21.30 /22.00 Uhr sein oder aber auch mitten in der Nacht. Es hört sich für mich eher wütend, als ängstlich an. Manchmal höre ich Worte raus wie "Lass" oder "selber", manchmal haut sie sogar mit der Hand auf die Matratze. Anfangs bin ich zu ihr hin, um sie zu trösten, was aber anscheinend von ihr garnicht gewünscht war. Sie hat mich dann weggeschoben und wiederum "Lass" gesagt und wurde eher noch "wütender"? dadurch. Seit dem lasse ich sie einfach in Ruhe und meist ist der Spuk nach 1 Minute auch schon wieder vorbei und sie schläft dann sofort normal weiter. Aber ich mache mir trotzdem Sorgen, warum das fast jede Nacht passiert. Ist sie einfach nur ein ausgeprägter Träumer? Oder könnte da etwas anderes dahinter stecken was sie belastet? Wenn sie mal bei mir im Bett schläft, wacht sie auch manchmal gegen 2 Uhr auf und sagt, sie ist nicht mehr müde. (gähnt aber dabei) Was eigentlich nicht sein kann, denn sie macht seit dem KiGa keinen Mittagsschlaf mehr und geht dann aber zeitig gegen 19.00 Uhr schlafen, wo sie dann auch wirklich sehr müde ist und innerhalb weniger Minuten einschläft. Wenn sie dann wach wird, erzählt sie mir haargenau ihre Träume (zB eine böse Biene hat sie gestochen) oder aber sie fängt mitten in der Nacht an zu erzählen, was sie vor Wochen oder sogar Monaten mal in der Umgangszeit bei ihrem Vater gemacht oder erlebt hat. Nach einer Std schläft sie dann irgendwann wieder ein, schläft dann aber morgens natürlich länger, um den Schlafverlust aus der Nacht auszugleichen. (Was zur KiGazeit unter der Woche natürlich schlecht ist) Das nächtliche Aufwachen kommt aber nicht sooo oft vor. Beim Letzten Mal fing sie Mitten in der Nacht an zu erzählen, dass ihr der Kindergarten zu lange geht und zu anstrengend ist. Spielen, Essen, nach dem Essen sofort raus zum Spielen ohne Pause dazwischen. Und dass die anderen Kinder draussen so doll toben und sie das nicht mag. Und dass sie letztens alleine spielen musste, weil ihre Freunde nicht mehr mit ihr spielen wollten. Haargenau ihre Worte. Wie ernst soll ich diese Aussage von ihr nehmen, dass ihr der KiGa zu lange geht? Sie ist von 8.00-14.15 Uhr dort seit sie 3 Jahre alt ist. Sie ist in der Tat beim Abholen aus dem KiGa immer sehr aufgedreht und lässt sich kaum Anziehen und schreit dann auch mal. Wobei sie im 1. Moment, wenn sie mich kommen sieht , mir erstmal freudestrahlend in die Arme fällt. Ist sie eventuell überfordert mit dem KiGaalltag oder mit dem Umgang bei ihrem Vater, bei dem sie alle 2-3 Monate für 1 Woche ist? Sie wechselt dann quasi zwischen 2 Welten. Er wohnt in Bayern, wir im Norden. Unsere Erziehungsstile sind auch völlig unterschiedlich. Sie hier im Norden mal für 1 Woche in ihrem gewohnten Umfeld zu besuchen lehnt er kategorisch ab. Oder ist ihr lautstarkes Träumen im normalen Bereich und gehört einfach zu ihrem Charakter? Mache mir einfach nur Sorgen :-( Lummerland

von Lummerland1998 am 13.03.2018, 22:14



Antwort auf: Schreien und Reden im Schlaf

Liebe Lummerland, Ihr Tochter verarbeitet die Erlebnisse des Tages in der Nacht und hat dabei eine gute Fantasie (Biene sticht). Ihre Tochter sagt Ihnen genau, was sie will, nämlich nicht gestört werden ("Lass"). Diese nächtliche Vearbeitung tut Ihrer Tochter gut. Sie lässt raus, was sie bewegt. Projezieren Sie bitte nicht alles auf die Papabesuche. Versuchen Sie, den Kontakt positiv zu sehen. Kinder vertragen unterschiedliche Erziehungsstile. Natürlich sind die meisten Kinder danach erst einmal aufgedreht usw., aber dass sind wir nach einem "Urlaub" auch, nur dass wir Erwachsenen anders damit umgehen. Dass Ihre Tochter früher aus dem Kindergarten abgeholt werden möchte, kann aufgrund der Tatsache so sein, dass ihr die Zeit dort tatsächlich sehr lang vorkommt, kann aber auch sein, dass sie sieht, dass andere Kinder früher abgeholt werden und sie dies an manchen Tagen auch gerne möchte, gerade wenn der Spielkamerad schon abgeholt wird und man selbst auf einmal "alleine" da steht. Und natürlich ist es blöd, wenn die beste Freundin mal nicht mit einem spielen möchte usw.. Da müssen die Kinder aber durch, das gehört zum normalen Alltag dazu. Haben Sie liebevolle und klare Worte für Ihre Tochter. Wie schon geschrieben, sehen Sie den Kontakt zum Vater positiv, auch wenn es natürlich bessere Voraussetzungen gibt, wenn beide Elternteile näher beieinander wohnen. Der Papa hat Interesse und kümmert sich. Das ist als positiv einzuschätzen. Dass er sich nach der Trennung nicht auf Ihren Erziehungsstil einlassen möchte, sondern seinen Erziehungsstil verfolgt, ist ganz in Ordnung, so lange dem Kind nicht geschadet wird. Ihrer Tochter geht es gut. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 14.03.2018



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