Schrei- und Quengelattacken

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Schrei- und Quengelattacken

Hallo, mein 14,5 Monate alter Sohn ist eigentlich ein ganz liebes Kind, aber in letzter Zeit kann er mich manchmal wahnsinnig machen. So kann man mit ihm momentan kaum noch einkaufen gehen, weil er dann im Supermarkt nur Theater macht bis alle Leute schon gucken und mir das total peinlich ist und ich schweißgebadet wieder rauskomme und am liebsten heulen würde. Es ist ihm dann anscheinend langweilig oder er will lieber aus dem Wagen raus, aber dann kann ich nicht einkaufen. Auch zu Hause oder wenn wir mal wo sind, wo er mal nicht die absolute Aufmerksamkeit oder gerade das was er will bekommt, benimmt er sich unmöglich, schreit ganz laut herum usw. Sind das schon Trotzphasen, wie verhalte ich mich da? Gerade in der Öffentlichkeit fühlt man sich da auch sehr beobachtet. Ich versuche eigentlich immer auch auf ihn einzugehen, wenn es sein muß aber auch konsequent zu sein. Man kann sich ja nicht von seinem Kind tyrannisieren lassen? Danke

Mitglied inaktiv - 08.12.2000, 14:22



Antwort auf: Schrei- und Quengelattacken

Hallo Franziska Sie haben ganz recht: Lassen Sie sich nicht auf der Nase herumtanzen. Versuchen Sie, die anderen Leute so weit wie möglich zu ignorieren und haben Sie kein schlechtes Gewissen. Die Aufgabe, Ihren Sohn in eine sichere Selbständigkeit zu führen, nimmt Ihnen keiner ab!- Er muss lernen, dass er nicht immer im Mittelpunkt stehen kann. Dazu ist ein konsequentes und liebevolles Verhalten Ihrerseits unbedingt notwendig. Lenken Sie ihn im Einkaufswagen mit einem Spielzeug ab und wecken Sie in ihm die Freude, dass Sie mit ihm ein spannendes Spiel o.Ä. spielen, wenn er jetzt geduldig wartet, bis Sie die notwendigen Dinge besorgt haben. Macht er dennoch Theater und ist nicht durch erklärende Worte zu besänftigen, haben Sie anschließend leider keine Zeit für ein gemeinsames Spiel, da der Einkauf mehr Zeit in Anspruch nimmt, weil Sie sich immer wieder mit Ihrem Sohn auseinander setzen müssen.- Beschränken Sie das gemeinsame Einkaufen auf wenige Male. Gehen Sie nur gezielt -am Besten mit einer Einkaufsliste- in die Geschäfte, und versuchen Sie, die Zeit so kurz wie möglich zu machen. Sagen Sie das Ihrem Sohn auch, damit er merkt, dass Sie seine Ungeduld zwar verstehen, im Moment aber nicht darauf eingehen können. Wissen Sie schon vorher, dass Sie längere Zeit für die Erledigung bestimmter Dinge benötigen, versuchen Sie Ihren Schatz bei einer Nachbarin, Freundin oder Babysitter zu lassen um ihm und Ihnen unnötigen Stress zu ersparen. Bis bald?

von Christiane Schuster am 10.12.2000