Liebe Frau Ubbens,
unsere Tochter ist nun 8 Monate alt. Sie hat früher, als sie noch ganz klein war, so wunderbar geschlafen. Um 20 Uhr ins Bett und dann kam sie zwischen 0 Uhr und 3 Uhr nachts wieder. Das ging vielleicht ab der 8. Woche bis ca. 3 oder 4 Monate so - ich war regelrecht begeistert. Danach wurde es etwas "schlimmer", aber nun habe ich das Gefühl wir sind am Zenit angelangt. Sie schläft nur noch an der Brust ein, auch wenn sie schon gar nicht mehr trinkt. Wacht alle 1- 1,5 Stunden auf. Versuche ich sie dann anderweitig in den Schlaf zu bekommen, dann bleibt sie wach. Ich bin manchmal wirklich so sauer und verärgert darüber. Ich komme weder tagsüber noch nachts dazu, zu arbeiten oder etwas für mich zu tun. Meist komme ich gegen 21 Uhr aus dem Schlafzimmer raus, räume etwas auf und kann schon wieder rein. Bis ich einmal ins Büro komme ist es meist gegen 23:30 Uhr. Ja, früher habe ich sie als Winzling wach ins Bett gelegt nach dem Stillen und bin aus dem Zimmer raus. Irgendwann habe ich dann angefangen beide Kinder (unser Sohn ist 5) gleichzeitig ins Bett zu bringen und die Kleine dadabei zu stillen. Habe ich ihr das Schlafen dadurch kaputt gemacht? Wie kann ich ihr wieder "schonend" beibringen alleine wieder einzuschlafen? Das erste Mal in den Schlaf stillen macht mir ja nichts aus, ich mache es sehr gerne, nur eben nicht stündlich. Oder ist das ein doch irgendwie normales Verhalten in dem Alter? Ich glaube bei meinem Sohn war es keineswegs so extrem...Ich hatte gehofft, dass das auch wieder nur eine Phase ist wie so viele, aber dafür dauert sie doch schon extrem lange an...einige Monate würde ich sagen. Vielen Dank und liebe Grüße
von
male2010
am 11.10.2016, 23:52
Antwort auf:
Schlafprobleme
Liebe male2010,
Ihre Tochter möchte in der Nacht, die gleiche Einschlafsituation wie am Abend. In den letzten Wochen/Monaten hat Ihre Tochter in der Nacht die Ereignisse des Tages verarbeitet und hat dabei einen leichteren Schlaf als zuvor. Dies wird auch in den kommenden Monaten noch so sein, was nicht heißt, dass sie so oft wach wird und in den Schlaf gestillt werden "muss".
Gönnen Sie Ihrer Tochter vor dem Schlafengehen eine kleine Massage. I.d.R. genießen Babys diese. 10 Minuten genügen und Ihre Tochter wird entspannter einschlafen können. Zudem können Sie Ihrer Tochter eine Art Nest in ihr Bettchen bauen. Legen Sie dazu ein Stillkissen oder eine aufgerollte Decke unter das Laken. Ihre Tochter kann sich nun zu allen Seiten hin ankuscheln. Das vermittelt ihr ein Gefühl von Nähe.
Wenn Sie Ihre Tochter nicht mehr in den Schlaf stillen wollen, sei es abends oder in der Nacht, hilft nur ein paar Tage Konsequenz. Vielleicht kann der Papa unterstützen? Legen Sie Ihre Tochter wach ins Bett und bleiben bei ihr. Halten Sie ihr Händchen, streicheln den Bauch oder Kopf, singen Schlaflieder ... Bleiben Sie bei immer dem gleichen Ritual. Nach ein paar Abenden wird Ihre Tochter sich an das neue Einschlafen gewöhnt haben und nicht mehr weinen. Denken Sie immer daran, dass Sie bei Ihrer Tochter sind und sie nicht alleine weinen muss. Wichtig ist, dass Sie keine Ausnahme machen. Ihre Tochter wird sofort versuchen, dieses dann jeden Abend einzufordern. Schafft Ihre Tochter am Abend wieder ohne Einschlafstillen in den Schlaf zu finden, wird sie vermutlich auch in der Nacht wieder mehrere Stunden am Stück schlafen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 13.10.2016
