Schimpfwörter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Schimpfwörter

Guten Morgen Frau Schuster, ich habe mal wieder ein Anliegen an Sie, daß mir sehr auf der Seele brennt. Erst kürzlich habe ich sie um Rat um das im o.g. Betreff gebeten. Es geht mal wieder um unseren Sohn, der im Juni 4 Jahre alt wird. Mein Sohn und meine Tochter sind Zwillinge und gehen seit fast einem Jahr in eine Kita, in der sie sich auch sehr wohlfühlen. Mir sind vor einiger Zeit massive Schimpfwörter, speziell bei unserem Sohn aufgefallen, die mir gar nicht gefallen. Deswegen hatte ich Sie bereits vor einiger Zeit schon einmal angeschrieben und wirklich gute Ratschläge von Ihnen erhalten, die wir auch beherzigt haben. Aber leider fällt mir immer wieder auf, daß mein Sohn in bestimmten Situationen mit unschönem Verhalten und auch Ausdrücken vom Feinsten im wahrsten Sinne des Wortes "auffällt." Erst gestern hatten wir Besuch von meiner Freundin und ihrem zweijährigen Sohn und da war es wieder ganz gravierend. Mein Sohn war bockig, teilte sein Spielzeug mit dem Jungen, der uns besucht hat nicht, hatte Ausdrücke, wo mir die Worte fehlten usw. Meine Tochter war auch aufgedreht, aber sie hat sich längst nicht so frech verhalten und hat sich auch darum bemüht, mit dem kleineren Jungen zu spielen, der uns besucht hat. Meine Tochter braucht vor allem diese Kraftausdrücke nicht, um sich zu behaupten. Ich habe schon vor langem versucht zu beobachen, wann mein Sohn so "aufdreht". Es passiert meistens dann, wenn wir Besuch bekommen oder wir zu Besuch bei anderen Kindern sind. Im Alltag hat es sich etwas gelegt, nachdem ich Sie zu diesem Thema bereits schon mal angeschrieben habe. Weg ist es nicht, aber es ist "erträglich." Aber wenn wir bei anderen Familien sind oder diese bei uns, dann habe ich oft das Gefühl, er möchte sich auf diese Art und Weise wichtig machen. Mein größtes Problem ist, daß ich in solchen Momenten einfach nicht weiß, wie ich richtig reagieren soll, außer ihn zu ermahnen. Mir ist auch aufgefallen, daß er sich in der Kita ein "Vorbild" gesucht hat. Es ist ein Junge, der in diesem Jahr in die Schule kommen wird, nachdem man ihn im letzten Jahr bereits nicht eingeschult hat, Dieser Junge geht mit meinem Sohn in eine Kindergartengruppe, Dieser Junge schmeist ständig mit irgendwelchen Kraftausdrücken herum und versucht sich in der Gruppe unheimlich wichtig zu machen. Unsere Erzieherin hat dies Mutter des Jungen schon häufiger zum Gespräch gebeten. Dieser Junge ist auch schon einmal gegen mich mit heftigen Kraftausdrücken gegen mich los gegangen. Nun ist mein Sohn im Grunde genommen ein etwas schüchternes Kind, was sich, im Gegensatz zu seiner Schwester auch in der ersten Zeit in der Kita sehr schwer getan hat.Seine Schwester hat schnell Freundinnen gefunden und weiß es auch, sich geschickt in den Vordergrund zu drängen. Sie hat, im Gegensatz zu unserem Sohn keine Berührungsängste und ist auch für alles Neue zu begeistern. Unser Sohn ist da ganz anders und ich denke, ihn beeindruckt das Verhalten dieses älteren Jungen. Oftmals stelle ich fest, daß mein Sohn die Ton und die Ausdrucksweise dieses anderen Jungen quasi kopiert. Denn es erinnert mich genau an das, was ich oft in der Kita feststellen muß. Mein Sohn hat genau diese Tonlage, verändert förmlich seine Stimme in solchen Momenten. Das macht mir wirklich Angst!!! Ich habe nämlich auch Sorge darum, daß mein Sohn sich bestimmte Verhaltenmuster von diesem Jungen abguckt, die man dann nicht merh tolerieren kann. Letztens kam ich morgens mit meinen Kindern in die Kita und mußte eine Prüglelei zwischen diesem Jungen und einem anderen, der von dem Jungen provoziert wurde auseinanderbringen. Dazu möchte ich noch abschließend anbringen, daß ich da auch das Verhalten der Kita nicht verstehen kann. Morgens, wenn ich meine Kinder in die Kita bringen, dann sind noch nicht alle Kinder da. Unsere Erzieherinnen treffen sich dann im Eingangsbereich, um den Tagesablauf zu besprechen. In der Zeit sind die Kinder sich quasi selbst überlassen,was ich nicht richtig finde und worüber ich mich auch nach dieser Prügelei beschwert habe. Das einzige, was daraufhin passiert ist, ist, daß sich die Erzieherin wieder an die Mutter des Jungen gewandt hat, aber natürlich an dem Kernproblem, daß die Kinder unbeaufsichtigt sind nichts geändert hat. Liebe Frau Schuster!!! Mein Anliegen an Sie ist mal wieder sehr lang geworden. Ich weiß einfach nicht, wie ich vorgehen soll, was ich vielleicht falsch mache. Ich mache mir um meinen Jungen so viele Sorgen, obwohl ich immer versuche ihn in vielen Dingen zu bestärken, daß er selbstbewußter wird.Aber ich möchte ihn auch nicht überfordern. Ich bin so froh, daß er vor den Osterferien nun mit einem Jungen aus der Kitagruppe Freundschaft geschlossen hat, der in seinem Alter ist und auch so ruhig ist, wie er. Ich habe nun für die nächste Woche mit der Mutter des Jungen ein Treffen der Kinder vereinbart. Aber ich habe auch wieder Angst darum, daß mein Sohn wieder völlig aufdreht und sich diese Freundschaft damit kaputt machen könnte.

Mitglied inaktiv - 17.04.2009, 09:40



Antwort auf: Schimpfwörter

Hallo Ratsuchende Bitte sprechen Sie mit der Mutter, die Sie besuchen möchten, vorher noch einmal telefonisch über das Verhalten Ihres Sohnes, das Ihnen Sorgen macht. Vielleicht hat sie ja eine Idee, wie der allzu intensive Kontakt zu dem Jungen mit den Kraftausdrücken vermieden werden kann. Diese Sorgen sollten nicht in Anwesenheit der Kinder erwähnt werden. Ähnlich wie Sie denke auch ich, dass Ihr Sohn sich weniger beachtet als dieser Junge und auch als seine Schwester fühlt und durch das Kopieren versucht sich stärker in den Mittelpunkt zu drängen. Weisen Sie Ihren Sohn immer wieder darauf hin, dass er es doch gar nicht nötig hat diese unschönen Ausdrucke zu benutzen, da er bereits richtig sprechen und sich auch sehr gut ausdrücken kann. Möchte er diese Ausdrücke einmal sagen, weil sie so gut klingen, darf er Das gerne für sich und im Bad tun, aber nicht bei Ihnen! Sachlich über die Bedeutung dieser Kraftausdrücke informiert werden Sie ihn sicherlich haben? Achten Sie zusätzlich bitte darauf, dass Ihr Sohn möglichst oft KONKRET beschäftigt ist. Planen Sie gegenseitige Besuche bei/mit anderen Kindern genau. Überlegen Sie evtl. gemeinsam mit dem behandelnden Kinderarzt, ob evtl. eine Ergotherapie angezeigt ist, damit Ihr Sohn ein stärkeres Selbstwertgefühl entwickeln kann. Das Verhalten der ErzieherInnen ist mir allerdings unverständlich, da sie sich sogar strafbar machen, wenn sie ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen. Scheinbar haben sie aber auch nicht verstanden -oder wollen es nicht verstehen- dass sie die Eltern in der Erziehungsarbeit unterstützen und ergänzen sollten, da sie es sind, die eine pädagogische Ausbildung und entsprechende Praxis haben.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 17.04.2009



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