Hallo Frau Schuster,
mein Sohn ist korrigierte 3 Jahre und 2 Monate - er wurde 12 Wochen zu früh geboren. Er hat sich wie durch ein Wunder hervorragend entwickelt und ist sehr charakterstark- er weiss sehr genau, was er will.
Nun denke ich jedoch, dass es langsam an der Zeit ist, die Windeln wegzulassen. Er interessiert sich nicht wirklich für die Toilette, obwohl es dafür jedesmal eine kl. Belohnung gibt (Aufkleber, die er sich aussuchen kann). Erinnere ich ihn daran, lehnt er meist dankend ab - fordere ich ihn auf, geht er eher widerwillig oder lustlos.
Ich habe jedoch den Eindruck, als würde es sehr bequem für ihn mit Windel sein, weil er so seinen vielen Beschäftigungen nachgehen kann, ohne an die Toilette zu denken. Alle logischen Gründe wie wunder Po, alle im Kindergarten gehen zur Toilette und tragen keine Windel... interessieren ihn nicht.
Nun frage ich Sie: Muss ich wirklich solange warten, bis er von selbst den Wunsch verspürt auf die Windel zu verzichten und regelmäßig zur Toilette zu gehen? Setze ich ihn zu sehr unter Druck, wenn ich die Windel einfach weglasse und ihm sage, dass es tagsüber keine mehr gibt?
Danke für Ihre Antwort, Nancy
Mitglied inaktiv - 03.09.2008, 20:31
Antwort auf:
Sauberwerden
Hallo Nancy
Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Sohn seine Blase und Darm selbstständig kontrollieren kann, bzw. dass ihm bewußt ist, wenn er muß, empfehle ich Ihnen, ihn "einfach" darüber zu informieren, dass er nun "groß" genug ist, um statt einer Windel eine "richtige" Unterhose zu tragen und wie Papa und Mama auf die Toilette zu gehen.
Lassen Sie dann die Windel einmal einige Tage tagsüber konsequent weg und führen Sie ihn ohne große, vorherige Fragerei oder Diskussion regelmäßig (alle 2 Std.?) zur Toilette, wo er jedes Mal wenigstens versuchen sollte, ob er muß.
Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie ihn nicht mitten aus einer Aktivität "herausreißen", indem Sie zuvor von ihm unbemerkt auf eine Unterbrechung hinarbeiten.
Hat er sich an den Gang zur Toilette gewöhnt, bzw. gehört das Gehen zur Toilette zum Tagesablauf dazu, wird er sicherlich auch bald alleine gehen wollen.
Stoßen Sie bei dieser Vorgehensweise allerdings bei Ihrem Sohn auf großen Widerstand, warten Sie bitte noch eine Weile geduldig und mit Windel ab.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 04.09.2008
Antwort auf:
Sauberwerden
Hallo Nancy,
entschuldige, wenn ich mich einmische, aber ich habe eine Tochter, die im Mai 3 wurde - und somit fast gleich alt ist...
Zum einen finde ich es gar nicht empfehlenswert, den Kindern eine "Belohnung" zu geben, weil sie die Toilette besucht haben Ein Toilettengang ist etwas normales, wie das Zähneputzen, das Waschen, das Kämmen, das Anziehen, das Essen... und für all diese Dinge gibt es vermutlich auch keine Belohnung?!
Sicher, es ist als Mutter immer gut, wenn man ein "Zugmittel" hat - gebe ich zu - daß ich auch in vielen Situationen darüber nachgedacht habe, aber wenn ich mal etwas zur Belohnung gegeben habe, dann merkte ich, daß mein Kind es nur deshalb macht, WEIL es etwas gibt. Und das kann es auf Dauer ja nicht sein.
Außerdem stell Dir anders herum vor: das Kidn möchte gern etwas haben, bekommt es dann aber nicht, weil es ja nicht xy gemacht hat (WC Gang z..B.). Dann ist er selbst sehr enttäuscht, daß er sich nicht getraut hat oder keine Lust hatte und das frustriert eher, als daß es motiviert.
Wir haben es so gemacht, daß sie anfangs einmal täglich auf den Topf durfte. Dort haben wir immer einen Keramik Vogel gehabt, der dann eine Geschichte erzählte, um die Zeit etwas "Nett" zu gestalten. Als sie dann aus dem Töpfchenalter raus war, hat sie sich selbst einen WC-Sitz ausgesucht. Dabei habe ich insbesondere drauf geachtet, daß er a) sehr gut auf der Toilette aufliegt und es keine wackelige Angelegenheit wird (das hassen die Kinder oftmals, wenn der so wackelig ist und bekommen dann ein mulmiges Gefühl auf der Toilette) und b) daß er überall schön abgerundet ist, so daß an empfindlicher Kinderhaut nichts eindrück oder zwickt.
Damit gerüstet habe ich ihr gesagt, wie toll es ist, daß sie nun auch auf die große Toilette darf. Dazu gab es dann als kleines Geschenk (einmalig) ein Buch vom Klokönig, der dann Pipi macht, WC Papier abreißt und spülen darf. Das fand sie ziemlich gut!
Dann ging sie täglich 1-2 x zur Toilette. Als dann der Sommer kam und es wärmer war, haben wir dann tagsüber versucht, statt Windel erstmal die Höschenwindel zu tragen, die sie sich selbst herunterziehen konnte. Fr. Schuster preist sie oft als "Dicke Unterhose" an... das fand sie zumindest lustig. und dann sind wir zum Slip übergegangen und dann ging das alles ratz fatz. Sicher, ich hatte diesbezüglich Glück,da ß meine Maus sehr früh war mit dem Toilettengang. Aber dafür war halt ein anderer Bereich der Entwicklung später.
So hat jedes Kind sein eigenes Tempo und das ist in Ordnung.
Ich würde nun erstmal Dein Kind immer mal mitnehmen, wenn Du auf WC gehst. Biete ihm an, Dir das Toilettenpapier abzureißen, zu spülen.....
Und vielleicht machst Du ein kleines Rollenspiel daraus oder einen Wettkampf - nach dem Motto "oh, ich wollte dohc Papier abreißen, weil ich das so gern mache"... oder "wer geht zu erst auf die Toilette". Das findet meine Maus heute noch lustig.
Vielleicht hilft es ja. Wenn er allerdings keinerlei Interesse zeigt, dann ist er vermutlich nicht so weit. Dann würde ich es immer wieder mal anbieten, ihn aber zu nichts drängen!
Alles Gute und viel Geduld
Mira
Mitglied inaktiv - 04.09.2008, 08:20
Antwort auf:
Sauberwerden
...für die netten Antworten.
Ich werde einfach noch ein wenig Geduld haben, da ich denke, dass seine Konzentration zur Zeit auf der Sprachentwicklung und der Eingewöhnung im neuen Kindergarten liegt.
Manchmal möchte man als Mama einfach alles zu schnell... so´n Quatsch ;o)
Viele Grüsse, Nancy
Mitglied inaktiv - 05.09.2008, 05:01