Sauberkeitserziehung und Großeltern

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Sauberkeitserziehung und Großeltern

Hallo Frau Schuster, mein Sohn wird in 2 Wochen 2 Jahre alt. Und langsam fangen die Großeltern und Urgroßeltern an jedes Mal zu fragen, ob er denn schon sauber sei und dass wir es in dem Alter schon lange waren. Und dass wir das nicht richtig fördern usw. Das übliche Generationen-Thema eben. Nun liest man überall, dass ein Töpchentraining nicht viel bringt und die Kinder im Schnitt im ähnlichen Alter trocken werden, also ob mit oder ohne Training. Haben die Großeltern eine verzehrte Erinnerung? Oder warum sollten sie sonst steif und fest behaupten, dass wir alle trocken waren? Oder bringt ein Töpfchentraining doch etwas? Alle Argumente meinerseits von wegen, dass das sauber werden ein Reifeprozess ist wie auch das Laufen lernen, werden abgeschmettert, dass es ja eben früher auch anders ging, wir nur zu bequem sind und sowieso alles an der Windelindustrie liegt. Haben Sie dahingehend noch ein paar wertvolle Tipps wie man dem entgegnen kann? Vielen Dank und viele Grüße KattaW

von KattaW am 28.08.2012, 13:03



Antwort auf: Sauberkeitserziehung und Großeltern

Hallo KattaW Die Großeltern haben keine verzerrte Erinnerung, da die Kinder früher tatsächlich eher als heute trocken waren. Allerdings wurden sie teilweise auf dem Topf festgebunden und mußten solange dort sitzenbleiben bis sie gepieselt hatten. Sie wurden insgesamt zu blindem Gehorsam erzogen, hatten bei Ungehorsam Angst vor Bestrafung und konnten auf diese Weise nicht ein so starkes Selbstbewußtsein entwickeln, wie sie es heute unbedingt benötigen. Inzwischen haben Experten herausgefunden, dass ein Lernen aus Einsicht insgesamt mehr Zeit benötigt und auch keine Ängste begünstigt, sodass die Kinder nicht zu Mitläufern werden -was für Erziehende allerdings erst einmal einen viel höheren, reflektierteren Einsatz erfordert. Deutlich ist das Führen in eine SICHERE SELBSTSTÄNDIGKEIT allein schon daran zu erkennen, dass es nicht mehr heißt: "Man macht das so" sondern. "Ich mache es so, weil...!" Eigentlich waren die Erziehenden demnach früher viel bequemer, da Kinder so zu funktionieren hatten wie die Erwachsenen es wollten -ohne eigenen Willen zu entwickeln und besonders äußern zu dürfen-. Viel Glück bei der Überzeugungsarbeit, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 28.08.2012



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