Reizüberflutung

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Reizüberflutung

Guten Tag, mein Sohn leidet ebenfalls an einer Art Reizüberflutung. Sobald mehrere Menschen um Ihn herum sind fängt er an zu brüllen. Er ist jetzt 13 Monate und seit Geburt an haben wir das Problem. Wir dachten dass es mal besser wird, aber es zerrt an den Nerven. Ich hab 13 Monate zurückgeschraubt, wenig Reize zugelassen und sag heute noch Feste, Geburtstage, ... ab, weil es nur im Geschrei endet. Sobald die Leute etwas lauter reden, lachen oder andere Geräusche von sich geben, brüllt mein Sohn sich bestimmt 30 Minuten lang in Rage. Er befindet sich wie in einer anderen Welt und lässt sich nicht durch uns beruhigen. Er brüllt als ob man Ihn aufspießen würde. Sogar wenn er noch auf unserem Arm ist. Er schläft auch nur in seinem Bett, sonst nirgends. Selbst im Kinderwagen fängt er das Brüllen an, will ständig aufstehen-ist total unruhig. Wenn Ihm irgendwas nicht passt brüllt er und steigert sich sofort in alles rein. Er schläft auch nachts sehr schlecht. Er schläft von 20:00 Uhr bis 24:00 Uhr ohne Probleme und danach wacht er alle 1 oder 2 Stunden auf und brüllt. Selbst wenn wir am Bettchen stehen und Ihn beruhigen, weil er stark brüllt, wird es oft schlimmer als wenn wir nicht kommen würden. Ich bin grad echt am Ende, weil ich grad nur noch zuhause bleib, weil mir alles zuviel wird und ich weiß wo es endet. Wenn Leute kommen haben wir Ihn immer auf dem Arm bis er uns ein Signal gibt das er runter möchte. Doch sobald er unten ist fängt er 5 Minuten später an zu brüllen. Die Leute lassen Ihn schon alle in Ruhe, weil Sie wissen das er etwas empfindlich ist. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Tragetuch haben wir schon versucht, aber da brüllt er noch mehr. Pekip-Besuch musste ich schon auf Eis legen, weil er dort total überfordert war. Können Sie mir eventuell Tipps geben? Lieber Gruß

von catchwoman am 15.03.2011, 17:10



Antwort auf: Reizüberflutung

Hallo catchwoman Bitte suchen Sie mit Ihrem Sohn den behandelnden Kinderarzt auf, um medizinische Ursachen zuverlässig ausschließen zu können (hoffentlich). Nehmen Sie die angebotenen Vorsorge-Untersuchungen wahr? Wurden Seh-, Hörschwächen und auch eine Knochenfehlbildung bereits ausgeschlossen? Sind Sie mit Ihrem Sohn zuhause, rate ich Ihnen, ihn nur in Ihrer Anwesenheit an etwas mehr Lärm zu gewöhnen, indem Sie ihn z.B. mit Staub saugen, die Waschmaschine beobachten lassen usw. Auch können Sie mit ihm gemeinsam auf selbstgefertigten Instrumenten "Musik machen" oder gemeinsam "tanzen". Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Sohn bei Einkäufen, Besuchen usw. stets konkret beschäftigt ist, indem Sie eigenes Spielzeug für ihn mitnehmen, das er bereits kennt. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.03.2011