"Tick"mit Toiletterennen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: "Tick"mit Toiletterennen

Liebe Frau Schuster! Wir haben ein ziemliches Problem bei unserer Tochter die 6 Jahre ist. Im Februar haben wir unser 2. Kind bekommen und in der Schwangerschaft mußte ich die ganze Zeit liegen.Ab der 6.SSW lag ich also und ab diesem Zeitpunkt fing meine Tochter an ständig aufs Klo zu rennen ( alle 30 Min. und noch kürzer ). Wir haben ihr das erklärt mit dem Liegen und die ganze Familie hat sich auch sehr um sie bemüht( urologisch ist alles ok ).Nun ist unser Baby schon 5 Mon. auf der Welt und es ist immer noch so. Ist es normal das ein Kind so reagiert auf eine Umstellung. Ich denke sie war halt auch lange Einzelkind und muß das erst mal verkraften. Unsere Ärztin sagt aber, wir müßten ihre erziehungsbedingten Ängste ( Verlassensängste ) hömopatisch behandeln. Haben nicht alle Kinder Angst ihre Eltern zu verlassen. Sie sagt auch, mit dem Klogerenne wolle sie sich in den Mittelpunkt stellen. Ist es nicht logisch, das sie sich jetzt neu behaupten muß? Wie sollen wir uns verhalten. Das ganze geht jetzt schon über 1 Jahr und nervt die ganze Familie und sie selbst natürlich auch. Die Globulis haben nichts gebracht. Mir tut meine große Tochter irgendwie leid, denn jeder muß sich neu orientieren wenn ein Baby dazu kommt. Vielleicht haben Sie ja einen Rat und gibt es noch mehr Kinder die so reagieren. Ich muß noch sagen, das das in der Schwangerschaft anfing, und das die große Tochter das Baby total liebt und keine Eifersucht zeigt. Tschüss Christina

Mitglied inaktiv - 18.07.2000, 23:46



Antwort auf: "Tick"mit Toiletterennen

Hallo Katrin Es kann durchaus sein, dass Ihre Tochter mit ihrem häufigen Toilettengang die Aufmerksamkeit auf sich lenken möchte. Versuchen Sie, dieses Gerenne möglichst zu ignorieren. Beziehen Sie Ihre "Grosse" so viel wie möglich in die Pflege des Babys mit ein. "Möchtest du mir helfen?" ist oft ein Zauberspruch. Machen Sie Ihre Tochter zum Partner in Sachen Fürsorge für das Baby: "Glaubst du, das Badewasser hat so die richtige Temperatur?" oder: "Denkst du auch, das Baby weint, weil es schon wieder hungrig ist? Ist das Fläschchen warm genug?" Lassen Sie die Grosse auch mal ruhig aus der Flasche trinken und erwähnen Sie beiläufig, dass das eigentlich nichts mehr für so grosse Kinder ist. Neben diesem Miteinbeziehen nehmen Sie sich täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt ausschliesslich Zeit für die Grosse. Sprechen Sie diese Zeit mit ihr ab, damit sie sich auf diese Zweisamkeit freuen kann. So merkt sie, dass jedes Kind mal die "Nummer eins" ist und mal auf das Geschwister Rücksicht nehmen muss. Bestimmt werden so die von Ihnen geschilderten Probleme bald verschwunden sein. Viel Erfolg und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.07.2000



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