qengeliges Kind oder einfach nur eigensinnig oder fehgeschlagene Erziehung?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: qengeliges Kind oder einfach nur eigensinnig oder fehgeschlagene Erziehung?

Hallo liebe Frau Schuster, mein Sohn ist 7 jahre alt und geht in die 1. Klasse.Er geht gerne in die Schule , scheint gut in der Klasse integriert zu sein und von seitens der Lehrerin bekam er eine gute Rückmeldung, ein prima Schüler, wie ihn sich das Lehrpersonal nur wünschen kann, wie sie selbst sagt.(macht gut mit, ordentliches Schriftbild, gut in Mathe, kann sich gut konzentrieren, er wäre der Einzige der seinen häufig quaselnden Tischnachbarn gut ausblenden kann, zudem sei er viel am Strahlen) Seine Hausaufgaben erledigt er ohne Aufforderung von selbst. Lediglich beim Lesen müssen wir noch etwas üben, aber er ließt sinnverstehend. Hin und wieder bekommt er Besuch von Kindern und und die Kinder aus der Nachbarschaft, fragen gerne, ob er zum spielen kommen mag. All diese guten Eigenschaften erfüllen mich mit Stolz, was ich ihn auch wissen lasse, aber in einigen Dingen raubt er mir den letzten Nerv. Ich hole ein wenig aus, weil es mich schon seid Jahren beschäftigt. Wir haben uns riesig gefreut, als ich schwanger mit ihm war. Aber ich hab viel geheult während dieser Zeit.Keine Ahnung wieso.Nach der Entbindung hatte ich das Gefühl seine Bedürfnisse nie richtig stillen zu können. Ein nicht erkannter Eisenmangel gab sein Übriges.Ich hab 4 Wochen gestillt. danach bin ich auf Fertigmilch umgestiegen. Er hat immer irgendwie so gemeckert oder geqengelt. Und glauben sie mir, das hat er bis Heute beibehalten. Wenn er müde ist scheint er wie ein Baby.Wenn ich ihm Grenzen setze, versucht er sie audauernd durch Geqengel und Geheule zu brechen. Allerdings nur Nachmittags. Mein Mann und Ich haben mal gemeinsam ein Rausgehverbot ausgesprochen. Er war so was von ausdauernd mit seinem Geheule. Beim Geheule blieb es nicht er wurde wütend hoch drei.Bis er kapiert hat,dass wir dabei blieben, waren 2 Stunden rum. Anderes Beispiel .Wir haben jeden Abend das gleiche Ritual.Dieses wurde durch seinen Wunsch noch etwas Trinken zu wollen unterbrochen. Ich bat ihn sich selbst etwas zu holen, wenn ich dass machen soll, würde ich ihm somit Gute Nacht sagen wenn er nicht warten könne.Er ließ sich darauf ein. Ich brachte ihm etwas zu Trinken.Er hat fast dreißig Min. geheult, wie ein baby und nach mir gerufen. Als ich ihm sagte,dass er um 17.00 Uhr reinkommen soll, sagte er o.k. Ruf ich ihn um 17.00 Uhr wie vereinbahrt rein, bleibt er dran, und fragt, in diesem Babyton, ob er noch wie sonst bis 18.00 Uhr draussen spielen kann. Mein Sohn steht jeden Tag zwischen 5.00 und 6.00 Uhr auf. Auch am Wochenende.Morgens ist er das blühende Leben eine richtige Frohnatur. Hinzu kommt, dass ich immer auf ausreichende Zwischenmahlzeiten achten muss, da er sonst ebenfalls qengelig ist.Entsprechend baut er in den frühen Nachmittagstunden ab, weil er ja dann schon eine ordentliche Zeitspanne hinter sich hat.Diese 17.00 Uhr Regelung für den gestrigen Nachmittag hab ich mit ihm vereinbart, da er am Tag davor später zu Bett ging er aber am nächsten Morgen nicht entsprechend länger geschlafen hat, und die regelmäßigen Dinge am Abend zur Qal werden. Desweiteren, muss ich sagen, dass er manchmal sehr vergesslich ist. So blieb sein Mathebuch schon öfter in der Schule zwecks Entlastung des schweren Tornisters, er hat also nicht bedacht , dass er es für die HSG noch braucht. Ständig klingeln hier die Kinder an , und tragen ihm die Sachen hinterher.Sein Portemonaie hat er ebenfalls schon verloren, auch dieses hat jemand an den Spiegel unseres Autos gehängt.IDie dreißig Cent waren noch drin.Ich fragte Ihn wo denn sein Fahrrad sei.Er wußte es nicht mehr. Wir suchten alles ab, bis mir ein Nachbarsjunge erzählte, dass mein Sohn es doch in mit in den Fahradkeller gestellt hat, weil seine Oma diesen geöffnet habe.. Er ist ein begeisterter Pokemon-Fan. Er bekam neulich ein Sammelalbum. er machte selbst den Vorschlag 2 mal auf sein Taschengeld verzichten zu wollen( 1,50 Euro die Woche ) den Rest hatte er noch aus seiner Spardose dazu getan.Er wollte es stolz seinen Freunden präsentieren, die Pokemonkarten nahm er sowieso immer zum Tauschen mit nach draussen, und er hat das Album irgendwo liegen lassen. Er hatte das Glück von einem 16-jährigen Nachbarsjungen eine ganzen Satz Pokemonkarten geschenkt bekommen zu haben. Trotzdem möchte er noch Neue vom Trödel haben. Er bekommt aber Taschengeld erst nächste Woche.Ich weiss schon jetzt was mir blüht auf den Trödel zu gehen. Ich bin müde geworden so häufig im Mittelpunkt des öffentliche Interesses zu stehen.Er bleibt einfach dran. Dann hat er vergessen seine Fahrradhelm aufzusetzen und ist prompt gestürzt, dass er sich eine Kopfverletzung zugezogen hat, die wir im Krankenhaus behandeln ließen. Mein 5-jähriger Sohn geht seid drei Wochen zum Probetrainig zum Fussball.Ich sagte ihm er muss mit, da wir 11/2 Std weg sind. Er hat nur Stress gemacht.Der Ton war beschämend für mich. Sowieso hat er seid Schulbeginn Ausdrücke drauf, wo ich noch nicht einmal wußte, dass es sie gibt. Und im allgemeinen hab ich das Gefühl, dass er meint,er hätte die gleichen Rechte wie ein Erwachsener.Grundsätzlich haben wir folgenden Ablauf.Morgens Kuscheln im Bett, gemeinsames Frühstück, Schule , wobei er schon ärgerlich ist, wenn er nicht um 7 .30 Uhr das Haus verlassen kann , obwohl 5 Min. Schulweg) ,dann Hausaufgaben, gemeinsames Mittagessen, danach geht er raus zum spielen. Ab und zu bringt er Kinder mit nach Hause. Zwischendurch ruf ich ihn rein, damit er etwas Isst, wobei dies häufig mit Stress verbunden ist.nach diesem Ablauf ist er natürlich abends völlig erschöpft, was er jedoch nicht äußern würde.Er geht keinen Aktivitäten in einem Verein nach, wobei ich diese sehr begrüßen würde, ich ihn aber nicht zwingen mag.Wir hatten diverse Aktivitäten erprobt. Er mag aber nicht.Er zeichnet aber sehr gerne und meines Erachtens auch sehr gut. Er sagt, er könne am besten malen in seiner Klasse. Sportlich ist er nicht. Mit 7 1/2 Jahren schaukelt er nicht ohne Anschwung durch einen Erwachsenen.Sowieso, ist mein Eindruck, dass er kognitiv auf dem Stand eines 10-jährigen l, körperlich eher auf dem Stand eines 5-jährigen ist.Verbal hat er ausgezeichnete Ausdrucksweisen. Er hat sogar schon Partei für einen 14-jährigen ergriffen, der ja durchaus in der Lage ist,sich selbst zu vertreten.Mein 5 jähriger nimmt vorherige Ankündigungen ernst und ich brauch nur 2 mal sagen und es klappt,wobei auch er auch nah am Wasser gebaut ist und bei Hunger und Müdigkeit schnell weint. Und das ist so anstrengend. Ich kann laute Geräusche schlecht ertragen.Es scheint mir wie Folter zu sein. Scheine vermutlich eine Hochsensible Person zu sein. Vielleicht sind es mein Söhne auch? Ich möcht einfach nur, dass meine Söhne später ein schönes Leben führen können, dass sie sich Ziele setzen und eine den möglichen Widrigkeiten des Lebens trotzen können.Ich bin für sie da wenn sie mich brauchen, aber es geht sehr laut bei uns zu, wobei ich nicht denke, dass das so unnormal ist, nur meine Toleranz weniger ausgeprägt ist als bei anderen. Abschließend möchte ich einfach sagen, dass ich für die einfachsten Sachen enorm Kraft lassen muss.Nach jedem Händewaschen, wirklich nach jedem liegen die Handtücher auf dem Boden, nach jeder Mahlzeit liegt das Essen meines Großen mehr auf dem Boden als da wo es hingehört, und das obwohl wir durchaus vorleben, dass man über dem Teller ist. Weiterhin stopft er von Babyzeiten an das Essen nach wie vor nach, also führt die Hand zum Mund nach jedem Bissen.Warmes Mittagessen wird grundsätzlich mit den Fingern probiert. Ich sag mindestens dreimal nach dem Heimkommen, dass er sich die Händewaschen soll bevor er es überhaupt registriert, und bis er es dann macht muss ich es noch drei mal sagen, ,wie eine Schallplatte, nur mit jedem mal zunehmend lauter. Wenn wir gemeinsam Heimkommen leb ich das auch so vor. Also könnte man meinen, dass das nach so langer Einforderung auch in Fleisch und Blut übergehen sollte. Ich hab mir vorgenommen mich nicht mehr auf Diskussionen einzulassen. Denke aber gleichzeitig, sie müssen ja auch lernen Konflikte verbal zu lösen und nicht körperlich. Ebenfalls sollten sie ja auch Kompromissbereitschaft lernen. Erziehung scheint immer mit einem Widerspruch einherzugehen . Ich erwarte von meinem Sohn lediglich dass er täglich lesen übt, seine Sachen selbst wegräumt , ab und an mal die Spülmaschine ausräumt und den Tisch deckt,was im Großen und Ganzen gut klappt. Wenn aber etwas nicht nach seiner Nase läuft, ernten wir einen Riesenaufstand.Woanders ist er aber immer vorbildlich zumindest, wenn ich nicht dabei bin. Liebe Frau Schuster, und an alle anderen Leser , dies war ein langer Beitrag und ich danke vorab fürs Lesen und freue mich über eine Antwort Ihrerseits.Habe etliche Beiträge gelesen, in der Hoffnung eine ähnliche Situation Lesen zu können, aber dieses Verhalten fällt wohl eher in die jüngere Altersgruppe, oder? Körperlich ist mein Sohn auf Eisenmangel Schilddrüse etc untersucht worden, alles o.K. haben Sie einen Tipp für mich und meinen Mann. Mit freundlichen Grüßen KingJulian

Mitglied inaktiv - 13.06.2011, 13:22



Antwort auf: qengeliges Kind oder einfach nur eigensinnig oder fehgeschlagene Erziehung?

Hallo KingJulian Haben Sie Ihren Sohn schon mal direkt gefragt, warum er immer so nerven-zehrend quengelt, obwohl er schon sehr gut sagen kann, was ihm nicht gefällt? Quengelt er weiterhin, informieren Sie ihn, dass Sie diese Quengelei nicht mögen und verlassen Sie den gemeinsamen Raum, statt Ihren Sohn wegzuschicken. Damit er nachmittags nicht übermüdet und überreizt handelt, rate ich Ihnen, ihn mittags zu einem gemeinsamen Ruhepäuschen bei sanfter Musik, einem Kinder-Hörspiel o.Ä. anzuregen. Um medizinische Ursachen bezüglich seiner Vergesslichkeit zuverlässig ausschließen zu können, sprechen Sie bitte mit dem behandelnden (Kinder-)Arzt über Ihre Beobachtungen. Begründen Sie ihm jeweils Ihre Bitte KURZ und weisen Sie ihn ggf. auf möglichst logische Folgen hin, wenn er sich absichtlich widersetzt. Setzen Sie sich anschließend ggf. konsequent durch. Da die Schule bereits gerade in den ersten Klassen die volle Konzentration der Kleinen fordert, erwarten Sie bitte von Ihrem Sohn nicht allzu viel Mitarbeit im Haushalt, damit er auch noch neben der Erledigung der Hausaufgaben Zeit genug hat, sich einfach mal hängen zu lassen, bzw. sich ab zu reagieren. Organisieren Sie für sich selbst mit Hilfe eines Babysitters o.Ä. eine regelmäßige Auszeit zum Auftanken, um insgesamt reflektierter und gelassener handeln zu können. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.06.2011



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