Hallo Frau Ubbens,
mein Sohn ist im Januar 5 Jahre alt geworden.
Er ist in letzter Zeit sehr "frech" und testet seine Grenzen aus und provoziert wo er nur kann. Auch seiner Schwester (2 3/4) gegenüber verhält er sich oft grenzwertig.
Es ist für mich und meinen Mann zwar sehr schwierig aber es wird wohl eine Phase sein.
Mein Hauptproblem liegt beim Bringen im Kiga. Er fängt zuhause schon an, dass er nicht hin will. Im kiga selbst klammert er sich an mich und tobt und schreit. Konnte ihn die letzten Male nicht mal beim Ausziehen helfen.
Laut den Erzieherinnen braucht er bis zu einer halben Stunde, wo er tatsächlich ins Spiel findet und wieder der "alte" ist. Er schreit nicht die ganze Zeit, braucht aber sehr viel Aufmerksamkeit und will nicht gleich spielen.
Ich komme nicht dahinter, wieso er sich plötzlich so benimmt.
Gespräche mit ihm, auch ein vertrauter Gegenstand von mir, nichts hilft. Im Kiga ist nichts besonderes vorgefallen.
Er geht auch nur vier Tage, von 8-13 Uhr. Seine Schwester ist in der Krippe, also auch nicht zuhause. Bei meinem Mann verhält er sich auch so. Wir nehmen uns viel Zeit (arbeiten beide Teilzeit) für die Kinder, als komplette Familie und auch einzeln mit den Kindern.
Was kann ich machen, um ihn wieder normal verabschieden zu können?
Vielen Dank für eine Antwort!
von
_Sandra_
am 27.02.2017, 21:07
Antwort auf:
Plötzlich Trennungsangst im Kindergarten
Liebe _Sandra_,
Ihr Sohn hat zu Hause den Rückhalt seiner engsten Bezugspersonen. Er lotet seine Stellung aus, in dem er seine Grenzen und damit die Grenzen seiner Eltern austestet. Er weiß, dass dies im Kindergarten so nicht möglich ist. Dort muss er sich an die Regeln und Strukturen halten. Er will aber ja testen. Und so fällt ihm jeden Morgen der Abschied schwer, weil er weiß, dass er sich gleich an die Regeln und Strukturen halten muss. Was er im übrigen auch weiterhin gut kann, nur im Vorfeld nicht will.
Führen Sie vielleicht ein neues Ritual ein: Ein "Ich bin stark"-Aufkleber auf den Pullover geklebt, als Zeichen, dass er den Tag gut schaffen wird, bisher läuft er vielleicht zum Kindergarten und darf zukünftig mit dem Fahrrad fahren, Sie machen den Weg zu einem Spiel: Wer findet unterwegs den schönsten Stein, das schönste Blatt usw.. Wenn es der Zeitrahmen zulässt, können Sie auch morgens im Kindergarten noch gemeinsam ein Buch lesen, ein Puzzle legen oder ein Bild malen. Wichtig ist, nicht zuviel Neues einzuführen. Ein Ritual zu Hause und/oder ein Ritual im Kindergarten genügen. Besprechen Sie das neue Kindergartenritual schon zu Hause, damit er sich darauf freuen kann.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 01.03.2017
Antwort auf:
Plötzlich Trennungsangst im Kindergarten
Ach ja, wenn er Mittags abgeholt wird. Hat er keine Eile. Er freut sich, spielt aber auch immer erst fertig und wirkt glücklich und zufrieden.
von
_Sandra_
am 27.02.2017, 21:29