Nur eine Phase? Und was können wir machen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Nur eine Phase? Und was können wir machen?

Sehr geehrte Frau Ubbens, unsere Tochter 21 Monate alt, kratzt und kneift uns seit vier Wochen (Mama und Papa). Wir haben festgestellt, dass sie es hauptsächlich macht, wenn sie nicht ihren Willen oder nicht die komplette Aufmerksamkeit bekommt, z. B. beim Kochen, wenn Mama und Papa sich unterhalten oder ihr was am Essenstisch nicht passt. Während sie uns kneift, sagt sie immer „Aua“ und wir erklären ihr auf Augenhöhe, dass wir alle lieb zueinander sind und man nicht Aua machen darf und sie auf das „Nein“ von Mama und Papa hören muss, wenn sie mal etwas macht, was sie nicht soll. Seit zwei Wochen kneift sie sich aber auch selbst und sagt dann auch immer „Aua“, besonders beim Wickeln macht sie es. Aber sie übt dieses Verhalten auch an ihren Kuscheltieren oder ihrer Puppe aus, wenn ihr irgendwas nicht so klappt, wie sie es gerne hätte. Zudem schläft sie seit diesen 4 Wochen auch nicht mehr durch und möchte jede Nacht ihre Flasche Milch und geht auch immer mit einer Flasche ins Bett, weil sie abends noch nie wirklich viel gegessen hat, obwohl wir uns schon immer um 17:30 Uhr an den Tisch setzen und um 19:15 Uhr nach oben gehen und wir auch unser Ritual haben, erst auf‘s Töpfchen, dann Zähneputzen und im Anschluss waschen. Wir machen hier nichts anderes als sonst. Ist dies eine Trotzphase oder welches Verhalten weist unsere Tochter auf? Wie können wir unsere Tochter besser begleiten oder was können wir anders machen? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen

von AnnaMaus18 am 25.03.2020, 13:45



Antwort auf: Nur eine Phase? Und was können wir machen?

Liebe AnnaMaus18, Ihre Tochter ist scheinbar in einer frühen Trotz- / Autonomiephase angekommen. Sie hat sich selbst als eigenständige Persönlichkeit entdeckt, die losgelöst von ihrer engsten Bezugsperson Entscheidungen treffen kann. Klappt etwas nicht, wird das Kind wütend. Das eine Kind tobt, das andere kneift usw.. Grundsätzlich sollten Sie versuchen, ruhig zu bleiben, aber dennoch konsequent sein. Kneift Ihre Tochter, dann sprechen Sie ein deutliches Nein aus und setzen sie auf Abstand. Lange Erklärungen versteht Ihre Tochter noch nicht. Durch das auf Abstand setzen wird ihr aber bewusst, dass Sie das Kneifen nicht in Ordnung finden. Das Loslösen von den engsten Bezugspersonen führt oft zu unruhigen Nächten und/oder zu vermehrtem Kuschelbedarf. Bei Ihrer Tochter bedeutet dies, dass sie zur Beruhigung wieder eine Flasche möchte. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 26.03.2020



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