Nochmals zu: Wie Frustrationstoleranz aufbauen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Nochmals zu: Wie Frustrationstoleranz aufbauen?

Hallo noch einmal :o) Nein, nein... das mache ich nie, meine zwei Jungs zu vergleichen. Es ist nur so, dass ich mir manchmal Gedanken mache, wo die Ursache für seine schnelle Frustration liegt. Er hat in solchen Momenten wirklich Leidensdruck (wenn auch nicht sehr lang). Und manchmal drängen sich mir Schuldgefühle auf, dass vllt auch wir mit unserer Erziehung (obwohl liebe- und verständnisvoll) unbewußt dazu beigetragen haben könnten? Dann schleicht eben mal dieser Gedanke durch meinen Kopf, dass ja der Kleine größtenteils die gleiche Erziehung durchlebt hat... dann fühle ich mich nicht mehr ganz so verunsichert in meiner Erziehung und kann mich irgendwie auch wieder besser auf das Wesentliche konzentrieren... wie ich den Großen am besten unterstützen kann. Klingt etwas verrückt gell? :o) So ist es aber. Also ich habe noch nie "Nun schau mal, wie geduldig Dein Bruder das macht" oder Ähnliches gesagt. Mein Großer hat auch gaaaanz viele Stärken, die ich immer und immer wieder betone. Ich sage ihm auch, dass jeder seine eigenen Stärken und Schwächen hat, dass niemand auf die Welt kommt und schon alles kann, dass alle Kinder und auch Erwachsenen jeden Tag Neues lernen und durch beständiges Üben verbessern können, gebe ihm auch Beispiele, was er selbst schon prima kann usw. usw... je nach Situation halt. Ich schaffe es auch oft, dass er im Anschluss wieder lachen kann. :o) Aber dieser doch regelmäßig wieder auftretende Frust... das ist doch im Grunde auch nicht gut für sein Selbstvertrauen, wenn die von ihm empfundenen Erfolgserlebnisse dann häufig auch ausbleiben oder? Wissen Sie denn zufällig etwas über mögliche Hintergründe/ Ursachen einer solch schnellen Frustration? Das mit dem Wut-Lied und dem Trösterle probiere ich mal aus. Entschuldigen Sie erneut die Länge! Viele Grüße Angel73

von Angel73 am 21.08.2012, 21:41



Antwort auf: Nochmals zu: Wie Frustrationstoleranz aufbauen?

Hallo Angel So verrückt klingt Ihre Aussage gar nicht. Ich halte sie eher für durchaus realistisch, da (hoffentlich) viele Erziehende sich zuerst die Frage stellen ob sie selbst etwas falsch gemacht haben in der Erziehung, da die Kleinen nun mal von ihren Vorbildern UND von ihrem Umfeld als Orientierungshilfen lernen. Ein möglicher Hintergrund für beschriebenes Verhalten KANN sein, dass Sie den Kindern jeden Wunsch von den Augen ablesen und dass Sie stets helfend zur Stelle sind. Im Alter Ihres Sohnes stehen Sie aber nun nicht mehr immer helfend zur Verfügung und er merkt, dass er eigenverantwortlich handeln muß. Da er nicht immer gleich weiß WIE zu handeln ist, wird er über sein eigenes Unvermögen wütend.- Vielleicht ist ja gerade diese Tatsache ein Grund für seine Wutanfälle? Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 22.08.2012