Noch eine kurze Frage zu Ihrer heutigen Antwort

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Noch eine kurze Frage zu Ihrer heutigen Antwort

Hallo Frau Ubbens, Sie gaben mir heute mal einen anderen Blickwinkel auf die Situation und dafür danke ich Ihnen sehr. Das Abendritual mit den Smilies war eine Empfehlung von einer Erzieherin aus ihrem Kindergarten. Anfangs war das sehr gut; sie sah quasi immer dass wenn sie sich zu sehr daneben benahm, dass sie dann ihren Wünschen entsprechend weiter weg rückte und umgekehrt. Es war ihr Ansporn und sie freute sich bislang immer darauf und wenn es einmal nicht so gut lief redeten wir nochmals darüber und gaben ihr Tipps, wie man die Situation auch hätte anders lösen können. Erst seit gut einer Woche merke ich selbst, dass dieses Ritual nicht mehr gut tut. Ich möchte meine Tochter auf keinen Fall als funktionierende Maschine ansehen! Niemals! Ich habe eine Grundeinstellung die dem widerspricht. Die Empfehlung der Erzieherin zu dem Ritual klang auch nicht so als würde ich damit genau das in den Gefühlen meiner Maus auslösen. Was mich jetzt beschäftigt ist die Frage, wie ich bei einem richtig groben Fehlverhalten handel. Ich kann doch nicht wenn sie mir pampig kommt, die Tür vor der Nase zuschmeißt oder mich provokant ansieht und extra bummelt einfach nur sagen dass ich traurig bin. So handel ich, wenn sie mich zB beim Abholen aus dem Kiga nicht begrüßen möchte weil sie lieber weiter spielen mag. Dann hole ich derweil ihre Sachen und weiß, dass sie nach wenigen Augenblicken eh angeseppelt kommt weil sie weiß, dass Mama traurig ist wenn man nicht ordentlich Hallo sagt und dann kommt unsere Verabredung, sie fragt einfach wenn sie noch fünf Minuten spielen mag, wieder ins Gedächtnis. Das läuft alles prima. Manchmal hat sie einen schlechten Tag und bockt viel rum, dann sagen wir ihr auch nur einfach, dass uns dies und jenes traurig macht und schlagen ihr vor, wie sie die Situation besser meistern kann. Doch wenn ich auch das so handhabe bei Dingen, die ich gravierend finde, dann fehlt doch da ganz die Erziehung. Wo setze ich da Grenzen? Wo sind die Konsequenzen? Natürlich erkläre ich ihr die Dinge immer wie sie bei dem gegenüber ankommen, gebe ihr Tipps wie sie es besser machen kann. Natürlich rufe ich beim zweiten Mal dies ihr nochmal in Erinnerung. Aber wenn diese Sache wieder und wieder passiert, dann muss doch eine Konsequenz nach vorheriger Ankündigung folgen. Wie verhalte ich mich dann? Wenn ich ihr immer wieder nur sage dass mich das traurig macht lernt sie doch maximal nur die Grenzen kennen aber auch, dass nichts passiert wenn man sie überschreitet. Besten Dank im Voraus

von Fannitastisch am 27.05.2014, 13:42



Antwort auf: Noch eine kurze Frage zu Ihrer heutigen Antwort

Liebe Fannitastisch, Konsequenzen sollten möglichst immer mit dem vorhergegangenen Verhalten zu tun haben. Einige Beispiele: Ihre Tochter schmeißt Ihnen die Tür vor der Nase zu, kommt aber 5 Minuten später, weil sie mit Ihnen spielen möchte, dann haben Sie erst einmal keine Zeit für sie, da sie ja gerade deutlich gemacht hat, dass sie nichts mit Ihnen zu tun haben wollte. Sie kann dann ja gerne in einer halben Stunde noch einmal nachfragen. Ihre Tochter wird pampig, dann verlassen Sie den Raum und sagen ihr, dass sie sich melden kann, wenn sie wieder vernünftig mit Ihnen reden möchte. Sie will sich nicht anziehen, obwohl sie zum Kindergarten muss, dann nehmen Sie sie doch mal im Schlafanzug mit. Sie müssen ihr nicht immer sagen, dass Sie traurig sind. Vielmehr sollte Ihre Tochter Konsequenzen erleben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 28.05.2014