Hallo,
ich hoffe bei folgender Sache die mir sehr auf der Seele brennt können Sie mir weiterhelfen:
Unser "Großer" ist nun 21 Monate alt und geht seit dem er ein Jahr alt ist zu seiner Tagesmutter, bei dem noch ein zweiter Junge in seinem Alter betreut wird. Montags bis Freitags ist er dort.
Bisher verlief alles richtig gut, selbst die Eingewöhnungszeit war relativ unproblematisch.
Vor 12 Wochen wurde unser zweiter Sohn geboren, erst verlief alles weiterhin reibungslos, aber seit etwa 3 Wochen hängt unser Haussegen ein klein wenig schief...
Morgens weint der Große nun immer, wenn wir die Wohnung der Tagesmutter betreten, er will nicht da bleiben, oder ich soll zumindestens mit ihm dort bleiben. Wenn mein Mann ihn bringt ist es aber auch so, da weint er auch.
Die Tagesmutter hat mir versichert, dass er sich immer ganz schnell, nach einer Minute beruhigt. Aber es bricht mir das Herz.
Wenn ich ihn mittags abhole kommt es manchmal vor, dass er dann auch wieder anfängt zu weinen, und will dann auch nicht unbedingt auf meinen Arm. Manchmal verlangt er dann auch nach Papa oder Oma.
Hinzu kommt, dass er ständig nur noch auf den Arm will....nicht mehr laufen, nicht mehr in den buggy, nur noch auf den Arm...ich schieb es darauf, dass das auch wegen dem Baby ist, das trage ich ja auch ständig...und ich versuche so oft es geht ihm diesen Wunsch zu erfüllen, damit er sich nicht benachteiligt fühlt. Aber es gibt eben Situationen, da geht es einfach nicht... Wir haben zb eine Treppe in der Wohnung, der Große kann diese schon prima an der Hand laufen, aber wenn ich das Baby trage, dann will er auch auf den Arm, aber mit beiden kann ich doch die Treppe nicht steigen. Dann kriegt er einen Wutanfall, schmeißt sich auf den Boden...
Das Gleiche wenn ich stille, zwar nicht immer, aber dann sitze ich manchmal auf dem Sofa und er will dann auch auf den Arm. Dann biete ich ihm an sich an mich zu kuscheln auf dem Sofa oder ein Buch zusammen anzukucken....aber wieder: Wutanfall, und dann versucht er manchmal auch noch das Baby zu hauen. Dann schimpfe ich natürlich: Wutanfall.
Leider ist er auch grad, seit ca einem halb Jahr ganz stark in der Trotzphase, was dementsprechend einen Wutanfall nach dem anderen nach sich zieht. Meist lasse ich ihn einfach austoben, versuche ruhig zu bleiben und ihm keine Beachtung zu schenken. Anschließend nehme ich ihn dann in den Arm und die Sache ist gegessen.
Aber ich möchte ihn nicht gern toben lassen und nur zuschauen wenn es um diese "auf den Arm" Sache geht....ich habe Angst er fühlt sich hinten angestellt, wenn ich seinem Wunsch nicht nachkomme.
Gibt es irgendeinen Tipp wie ich die Sache mit der Eifersucht, und das ist es ja scheinbar, gut lösen oder aushalten kann?
In guten Phasen ist er immer ganz lieb und schmusig zu seinem kleinen Bruder...
Und die Sache mit der Tagesmutter: fühlt er sich abgeschoben, und will auch lieber mit mir und dem Baby Zuhause bleiben?? Soll ich ihn eine zeitlang lieber garnicht oder weniger zur Tagesmutter bringen?
Oder ist diese Phase der Anhänglichkeit bei allen Kindern so?
Oder muss ich mir Gedanken machen, dass bei der Tagesmutter etwas nicht ok ist? Schlimmstenfalls langweilt er sich dort, immerhin sind sie dort ja nur zu zweit plus Tagesmutter.
Ich hoffe Sie können mir ein paar Tipps geben und mir helfen meine Gedanken zu ordnen.
Vielen lieben dank im voraus für Ihre Mühe!
von
Norischnori
am 28.11.2012, 17:04
Antwort auf:
Neues Geschwisterchen, Trotzphase und Tagesmutter
Hallo Norischnori
Bitte regen Sie z.B. beim Treppesteigen den Ehrgeiz Ihres Sohnes an mit Worten wie: "Schaffst du es schon die Treppe SELBER hochzugehen oder bist du auch noch ein Baby?" Möchte er dann allerdings ein Baby sein, bitten Sie ihn zu warten, damit Sie ihn gleich holen können wenn das "richtige" Baby weggebracht wurde.
Vielleicht können Sie ihn auch zu einem Wettspiel anregen: Wer zuerst oben ist darf die Tür aufschließen!
Motivieren Sie Ihren Sohn zuerst zu einer ansprechenden Aktivität bevor Sie das Baby stillen. Sollte er dennoch wütend werden, reichen Sie ihm mitfühlend ein Kissen o.Ä., damit er seine Wut rauslassen, bzw. sich auf geeignete Weise abreagieren kann.
Möchte Ihr Sohn zeitgleich mit seinem Bruder auf Ihren Arm geben Sie ihm bitte freundlich zu verstehen dass und warum Das nicht geht, während Sie ihn gleichzeitig auf den Zeitpunkt hinweisen, zu Dem er dann alleine auf Ihren Arm, bzw. mit Ihnen kuscheln darf.
Diesen Lernschritt wird Ihr Sohn auf möglichst sanfte, aber auch konsequente Weise lernen MÜSSEN.
Da er sich bei der Tagesmutter recht schnell wieder zu beruhigen scheint, wird ihm "nur" die Umstellung vorerst noch schwer fallen: hier Mama/Papa und Baby und dort er alleine. Er wird sich daran gewöhnen, da er seine TaMu ja eigentlich als Bezugsperson anerkannt hat.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 29.11.2012
Antwort auf:
Neues Geschwisterchen, Trotzphase und Tagesmutter
Hallo,
ich kann Frau Schuster nur bestätigen. Ich hab meine Große immer damit geködert, wenn wir unten von 3 rückwärts gezählt haben und wer oben bei der Wohnungstür als Erster ist bekommt ein Küsschen. Das spielen wir heute noch, wo die Jüngste schon über ein Jahr alt ist.
talua78
von
talua78
am 29.11.2012, 08:57
Antwort auf:
Neues Geschwisterchen, Trotzphase und Tagesmutter
Guten Morgen Frau Schuster,
danke für die schnelle und motivierende Antwort!
Verstehe ich also richtig, dass der vernünftige weg ist konsequent zu bleiben und dass der Größe verstehen MUSS dass er zu warten hat und auch einfach mal ein NEIN akzeptieren muss wenn grad das Baby getragen wird und nicht er, auch wenn das auf einen totalen Wutanfall hinausläuft?
Ich habe einfach Angst damit noch mehr Eifersucht zu provozieren oder ihn abzuweisen, immerhin war er ja bisher unser Baby und ist mit seinen nichtmals 2jahren ja auch immer noch sehr klein.
Gerade komme ich zurück von der Tagesmutter.
Gestern noch ist er endlich mal wieder fröhlich als erster zur Tür hineingelaufen, hat seinem Spielkameraden ein mitgebrachtes Spielzeug gezeigt. Alles ohne Geschrei, richtig beruhigend.
Heute morgen aber wollte er dann schon fast garnicht aus dem Auto aussteigen. Bei der Tagesmutter hat er so geschrien, ich musste erstmal ein paar Tränen weinen im Auto, komme mir vor wie eine Rabenmutter die ihr kind abschiebt wenn er so weint.
Ist das tatsächlich grad nur eine Phase die vorbei geht?
Mache ich es ihm leichter, wenn er erstmal ein paar Tage Zuhause bleibt oder erreiche ich damit genau das Gegenteil?
Und wie gestalte ich momentan den Abschied bei der TaMu am besten?
Sonst war es immer ganz kurz, ein kleiner Abschied an der Tür und dann war es ok. Die letzen Tage gehe ich manchmal auch noch mit ins spielzimmer, sitze da ein paar Minuten bevor ich gehe. Macht das ganze aber auch nicht besser....bin mir ganz unsicher was am besten in der momentanen Situation wäre.
Ich danke ihnen sehr für Ihre Hilfe!
von
Norischnori
am 29.11.2012, 10:22
Antwort auf:
Neues Geschwisterchen, Trotzphase und Tagesmutter
Hallo Norischnori
Lassen Sie sich von Ihrem Sohn bei der Tagesmutter mit Hallo aus der Türe hinausschieben, da bei der TaMu ja nur Kinder spielen dürfen.
Das Warten wird Ihr Sohn lernen müssen und auch lernen können, wenn er jeweils in konkreter Situation darauf hingewiesen wird dass und wann er selbst wieder konkret an der Reihe ist.
Ihn jetzt ein paar Tage zu Hause zu lassen wird zur Folge haben dass Sie mit der Gewöhnung wieder von vorne beginnen müssen.-
Liebe Grüße und: Kopf hoch!
von
Christiane Schuster
am 29.11.2012