Frage: Nachtrag Freundschaft

Sehr geehrte Frau Ubbens, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich möchte zu dem Thema noch etwas fragen bzw. auch ergänzen. Ich möchte mich natürlich in die Freundschaften meiner Kinder nicht einmischen und natürlich verstehe ich auch, dass es für unseren Sohn auch mit Druck verbunden ist, wenn ich ihm sozusagen den Kontakt verbiete oder einschränke. Es gibt ja auch nicht so viel "auszuplaudern", also keine großen Geheimnisse. Es geht mir einfach ums Prinzip und dass er auch lernt, was wichtig ist im Leben und dass man eben an Familie festhält und nicht an Fremden, die es nicht gut mit einem meinen, was bei den Jungs auch leider der Fall ist, da ich es öfter mitbekommen haben, wie sie ihn dann andererseits zu Dingen anstiften ("musst ja deiner Mama nicht alles glauben, machen wir ja auch nicht") bzw. ihn dann auslachen usw. Ich glaube, dass vor allem das auch auf der anderen Seite massiven Druck auf ihn ausübt. Das kann in dem Alter manchmal ja auch nicht ganz ungefährlich sein und auch ausarten. Wir haben im Moment einfach die Phase, wo das was ich sage keinen richtigen Wert zu haben scheint und ich versuche wirklich, Verständnis für ihn und sein Alter aufzubringen und dass es vielleicht auch nicht immer leicht ist, aber andererseits ist es auch wichtig, dass gewisse Regeln eingehalten werden. Das betrifft ja nicht nur dieses Thema. Z.B. möchte ich, dass Schulangelegenheiten immer gleich erledigt werden und erst dann darf getobt und gespielt werden, da wir es anders schon versucht haben und gar nicht klappt. Auch diese Regel wird ignoriert und ich höre immer wieder den Satz "ist mir doch egal" - was, und hier gibt es wieder den Zusammenhang zur ursprünglichen Geschichte, ein typischer Satz der beiden Jungs ist. Ich hoffe, ich konnte verständlich erklären, um was es mir geht und Sie können mir ein paar Tipps geben, wie ich es schaffen kann, einerseits Freiräume für ihn zu ermöglich, andererseits aber die Sinnhaftigkeit von Regeln und Werten näher zu bringen. Im Moment ist es einfach eher so, dass alles was ich sage, grundsätzlich schlecht und falsch ist. Vielen Dank nochmals für Ihre Meinung dazu!

von aines77 am 13.09.2017, 17:30



Antwort auf: Nachtrag Freundschaft

Liebe ainess77, Kinder jeden Alters müssen auch ohne für sie verständliche Sinnhaftigkeit die Meinung/die Wertvorstellung der Eltern akzeptieren. Dies bedeutet z.B., dass wenn Sie sagen, dass nach dem Mittagessen erst einmal die Hausaufgaben erledigt werden, dann werden erst die Hausaufgaben erledigt und vorher nichts anderes gemacht. Um Ihrem Sohn dies zu vermitteln, setzen Sie sich gerne dazu, bis er sich entschließen kann, die Hausaufgaben zu erledigen. Ihre Aufgabe besteht darin, ruhig zu bleiben und dennoch konsequent darauf zu bestehen, dass die Hausaufgaben erledigt werden. Auf der anderen Seite zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie auch seine Meinung/seine Wertvorstellung akzeptieren. Vielleicht darf Ihr Sohn zweimal in der Woche aussuchen, was es zu Mittag geben soll oder wie die halbe Stunde vor dem Zubettgehen aussehen kann, ob z.B. ferngesehen oder noch ein gemeinsames Spiel gespielt wird u.ä.. Erklären Sie es Ihrem Sohn vielleicht so: Sie treffen Entscheidungen, die alle mittragen, genauso darf auch er Entscheidungen treffen, die sie mittragen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 14.09.2017



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