Hallo!
ich habe einen kleinen Sonnenscheinsohn (17 Monate). Manchmal allerdings bringt er mich zum Verzweifeln - wenn ihm etwas nicht passt, brüllt er und ist nicht zu beruhigen. Da er noch nicht spricht, weiß ich nicht immer, was eigentlich los ist. Oder ich kann es nicht ändern, weil er eben nicht bekommen kann, was er gerne hätte. Manchmal wird er auch wach und ist extrem "motzig" - und brüllt dann, windet sich im Arm... Dann dauert es manchmal eine Stunde, bis er wieder ruhig wird. Ich mache dann eigentlich nichts, weil alles Reden, Trösten,... nur zu noch größerer Wut führt. Ich setze ihn dann an einen ruhigen Platz und lasse ihn sich austoben.
Frage: sind derartig Ausbrüche wichtig für ein Kind, weil es sich in seiner Verzweiflung "badet"? Ich kann mich erinnern, als Teanager täglich ausführlich und sehr genüsslich unglücklich geweint zu haben... Aber das war natürlich viel später ;-) Reicht es also, erreichbar zu sein, für wenn er wieder bereit ist, mit Mama zu reden?
Dankeschön!
Claudia
Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 20:36
Antwort auf:
Müssen Kinder weinen?
Hallo Claudia
Ihr Sohn durfte bereits erfahren, dass er Ihre unmittelbare Aufmerksamkeit erreicht, sobald er zu weinen beginnt. Diese Aufmerksamkeit benötigt er, um seine jeweilige Stimmung, sein Mißfallen und seine Wünsche mitteilen zu können.
Helfen Sie ihm bitte bei diesem Entwicklungsschritt. Ihre alleinige Erreichbarkeit ermöglicht Ihrem Sohn kein Lernen und gibt ihm "nur" die Sicherheit nicht allein zu sein.
Versuchen Sie die Ursache seines Weinens herauszufinden und ihn mit einer geeigneten Aktivität vom Ungeeigneten abzulenken. Bieten Sie ihm ggf. KONKRET eine geeignete Möglichkeit an, um seine Wut rauszulassen. Weisen Sie ihn mitfühlend darauf hin, dass ihm das Schreien überhaupt nicht weiterhelfen kann.
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 29.10.2009
Antwort auf:
Müssen Kinder weinen?
Hallo!
vielen, vielen Dank für Ihren Rat. Ich habe darüber nachgedacht und auch mit anderen Müttern gesprochen. Denn leider kann ich Ihre Empfehlung nicht umsetzen... Wie kann ein Kleinkind seine Wut rauslassen? Natürlich bekommt mein Sohn Aufmerksamkeit, wenn er Kummer hat oder Schmerzen. Aber welche Alternative kann ich ihm denn anbieten, wenn er z.B. beim Wickeln motzt und sich wehrt, oder nicht angezogen werden möchte. Kann ein Kind mit 1,5 Jahren schon verstehen, dass manche Dinge einfach so sind und dass es eben keine Alternative gibt? Sollte ein "Nein" (gefährliche Sachen anfassen, Mama treten) manchmal nicht ausreichen, lernt es dadurch nicht auch? Kann es nicht lernen, dass Mama nach Kreischen und Essen werfen am Tisch einfach Kopfschmerzen hat und keine Lust mehr darauf, Alternativen (zum Essen?) anzubieten?
Danke für Ihren Rat! Ich will nicht zu streng mit meinem Sohn sein, aber ich finde, gewisse Regeln sollten ohne Erklärung hingenommen werden. Wir erwarten demnächst ein zweites Kind, dann sind ständiges Mitgefühl und alternative Aktivitäten sicher nicht mehr immer drin.
Viele Grüße
Claudia
Mitglied inaktiv - 03.11.2009, 12:33