Motivation zur Abgeben des Schnullers

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Motivation zur Abgeben des Schnullers

Sehr geehrte Frau Ubbens, Unsere 3,5jährige Tochter hat, seit sie 2 Monate ist, den Schnuller. Das Thema "Abgeben" steht seit einem halben, dreiviertel Jahr im Raum. Am Anfang war sie ganz dagegen, zwischendurch gab es eine Phase, in der sie sagte "ich brauch ihn noch ein bisschen", mittlerweile ist sie an dem Punkt, dass Sie tagsüber verkündet: "Heute nacht schlafe ich ohne Schnuller", aber nach der Gutenachtgeschichte knickt sie weinerlich ein und verlangt doch noch ihren/ihre Schnuller, den sie dann auch bekommt. Pädagogische Kinderbücher zu dem Thema haben wir auch schon länger in Arbeit, mit dem Ergebnis (bescheiden aber immerhin), das zumindest das Thema und die Motivation beim Kind präsent sind. Meine Frage: Ist es sinnvoll, in dieser Phase dann den harten Entzug durchzuführen und die Kleine heulend einschlafen zu lassen (dabeibleibend) oder gibt es in diesem Fall tatsächlich die Aussicht, dass das Kind von sich aus den schwierigen Schritt der ersten Nacht ohne Schnuller macht? Den Tausch des Schnullers für ein Geschenk haben wir auch erwähnt, aber das in Aussicht gestellte Fahrrad kann sie ja nachts auch nicht trösten und Kuscheltiere hat wir haufenweise. Vielen Dank für Ihre Einschätzung!

von Blondchen76 am 12.12.2017, 16:59



Antwort auf: Motivation zur Abgeben des Schnullers

Liebe Blondchen76, Sie können es machen, wie meine Vorrednerin geschrieben hat. Oder Sie lassen die Schnullerfee in einer Nacht kommen und statt des Schnullers liegt ein kleines Päckchen im Bett. Auf diese Weise läuft es in vielen Familien. I.d.R. ist es dann gar kein Problem für die Kinder. Manche Kinder fragen in den ersten Tagen am Abend nach dem Schnuller, weil sie für einen Moment vergessen haben, dass der Schnuller jetzt bei der Schnullerfee ist. Selten weinen Kinder sich in den Schlaf. Probieren Sie den einen oder den anderen Weg Anfang des neuen Jahres gerne aus. Jetzt vor Weihnachten sind die Kinder sowieso schon sehr aufgeregt, da sollte nicht noch eine Aufregung dazu kommen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 13.12.2017



Antwort auf: Motivation zur Abgeben des Schnullers

Ich wurde dir gern von meinem inzwischen 3-Jährigen erzählen, bei dem das ähnlich lief. Im Frühsommer sprach ich ihn an, dass er ja bald Drei werden wurde und ob ein Dreijähriger denn noch einen Schnuller brauche. Zu dem Zeitpunkt hatte er ihn nur noch nachts. "Ja, ich brauch den Nuller noch." Im August kam das Fahrrad erstmals ins Gespräch. "Opa möchte dir gern ein Fahrrad zum Geburtstag schenken, aber das ist ja nur was für große Jungs, die keinen Schnuller brauchen." "Ich brauch ihn nur noch ein bisschen!" Dann ging es Ende August/Anfang September in den Fahrradladen und er hat sich angestellt auf dem Fahrrad, als hätte er keinen Msukel unter Kontrolle (er fuhr bereits echt super Laufrad!). Wir hatten sogar eine "Box von der Scnnullerfee". Schnuller rein, dann gibt es fahrrad von Opa. "Was denn los?" "Ich kann noch kein Fahrrad fahren, ich bin noch zu klein. Ich brauch den Nuller noch." Daraufhin hab ich das Thema erst mal nicht mehr angesprochen. Die Schnullerfee-Box stand im Regal, aber nicht im ständigen Sichtfeld. Ich dachte, das wird nix mehr dieses Jahr und wenn, dann nur mit sehr viel Geschrei und Gegenwehr. Ich bekam Ende September/Anfang Oktober gebraucht ein super Fahrrad, genau das, was ich für ihn wollte zu einem Spottpreis, also hab ich es geholt. Er bekam das mit und wollte probieren. "Naja, aber Fahrrad gibt es doch eigentlich nur im Tausch gegen den Schnuller." "Ow...!" Ich hab ihn zwei Wochen später trotzdem im Hof üben lassen ("Auf der Straße erst, wenn der Schnuller weg ist."), obwohl er den Schnuller nachts noch hatte. Opa war einverstanden und ich dachte, vielleicht gibt ihm das den Schubs. Er fuhr sofort sehr gut. Drei Tage später gibt er mir abends seinen Schnuller. "Den kann die Nullerfee haben. Ich bin jetzt groß." An dem ersten Abend wollte er abends etwas "in den Mund nehmen". Ich gab ihm einen Beißring. Er hat während dem Vorlesen drauf gekaut, ihn dann weggelegt und ist wie jeden Abend eingeschlafen. Am nächsten Morgen war die Schnullerfee-Box leer und ein kleines Lego dafür da. (Das Fahrrad war ja vom Opa). Er hat nie wieder nach seinem Schnuller gefragt. Im Gegenteil. Sein kleiner Beuder schreit herade ständig nach seinem "Didi" und der Große sagt dann immer. "Ich bin schon groß, meinen Nuller hat die Nullerfee geholt. Der... ist noch klein, er braucht den Didi noch." Er kaut manchmal auf seinen Fingernägeln, lutscht aber kein Daumen und hatte wie gesagt nie Probleme damit eben keinen Schnuller mehr zu haben. Wenn deine Tochter soweit ist, wird sie damit klarkommen, ehal ob mit Fahrrad im Bett oder nicht ;) Bei uns sind weder Fahrrad noch Lego im Bett mit dabei. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 12.12.2017, 23:23



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