Mittelpunkt

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Mittelpunkt

Liebe Frau Schuster, unser Großer (2J8M) ist es schon sehr gewöhnt, dass man sich sehr viel um seine Wünsche und Bedürfnisse kümmert. Wir gehen viel auf ihn ein, finden Kompromisse, schmusen, spielen usw. Nun habe ich aber seit einiger Zeit das Gefühl, dass wir ihm vllt zu sehr das Gefühl gegeben haben... dass er der Nabel der Welt sein könnte. ;o) Ich war z.B. heute bei einer Freundin zu Besuch. Es gab Eierkuchen, wobei er schon den ersten und zweiten bekam. Teller war leer, er wollte gleich auch den dritten und hat geschrien, weil ein anderes Kind den dritten bekommen hat. Beim Spielen ist es ähnlich, wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Warten ist auch so eine Sache, er schreit sofort, wenn er in bestimmten Situationen warten muss. Immer jetzt und sofort. Ich erkläre schon wochenlang, meist ruhig (heute leider etwas geschimpft). Ist das in seinem Alter einfach normal? Normaler Trotz? Oder haben wir ihm durch unser Verhalten einfach einen falschen Eindruck des Zusammenlebens gegeben? Kann man so viel Sozialverhalten überhaupt schon von ihm erwarten? Wie sollen wir nun mit Situationen umgehen, in denen er mal nicht als erstes an der Reihe ist und auch mal warten muss? Und wenn es im Spiel mal nicht nach ihm geht? Ich wäre sehr dankbar für Ratschläge! Ich möchte nicht zu viel von ihm verlangen, aber auch nicht zu wenig. Vielen Dank! Angel

von Angel73 am 25.05.2011, 13:05



Antwort auf: Mittelpunkt

Hallo Angel Zwar kann man von einem noch nicht einmal 3 Jahre jungen Kind kein angemessenes Sozialverhalten verlangen, aber man kann es behutsam üben. Bitte weisen Sie Ihren Sohn jeweils so ruhig wie möglich darauf hin, dass auch Andere mal an der Reihe sein möchten wie er ja auch. Dann informieren Sie ihn über den Zeitpunkt, wo er sicherlich wieder Erster (der Bestimmer,...) sein darf. Beginnt er dennoch verärgert zu schreien, weisen Sie ihn ebenso ruhig darauf hin, dass ihm das Schreien nicht weiterhelfen kann und dass er ja weiß, wann er wieder dran ist. Dann ignorieren Sie möglichst sein evtl. noch etwas andauerndes Schreien.- Viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.05.2011