Milchflasche anscheinend zur Machtfrage geworden

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Milchflasche anscheinend zur Machtfrage geworden

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn (fast 2) testet momentan Grenzen sehr stark aus und wird auch schnell trotzig/wutig. Nun ist es so, dass er nachts wieder Milchbecher (Trinkbecker/Schnabeltasse, keine Nuckelflasche) bekommt. Das hat sich wieder eingeschlichen als er krank war und wir ihm was gutes tun wollten. Eigentlich waren wir schon lange von Milch in der Nacht weggekommen. Rund um diese Milch hat sich nun ein Machtspiel entfaltet: Ist es der falsche Becher, wird er geworfen. Einige Becher kann er inzwischen öffnen... dann darf ich Bettwäsche wechseln. Hat er Milch, kam es auch schon vor, dass er zwei Schlucke nahm und als nächstes Saft verlangte - den er natürlich auch nicht bekam. Ich bin jetzt sehr verunsichert. - Andere Mütter sagten mir: "Gib im Milch - braucht er noch". Meines Wissens sollte in diesem Alter die Ernährung gänzlich am Tag stattfinden. Tee und Wasser gebe ich ihm natürlich nachts, wenn er Durst hat. Liege ich da falsch? Kann es sein, dass er die Nährstoffe noch braucht? Zum Teil wurde ich sehr angefeindet, dass ich meine Bedürfnisse über die meines Kindes stelle, etc. -Wie sollte ich in diesen "Machtspielsituationen" reagieren, bzw. wie kommen wir da wieder raus? Gar keine Milch mehr konsequent, oder die Menge langsam runterfahren? Oder einfach weiter Milch geben, wie es andere Mütter empfohlen haben? Vielen Dank K.

von np107606 am 26.09.2019, 10:44



Antwort auf: Milchflasche anscheinend zur Machtfrage geworden

Liebe K., Sie wissen aus den Zeiten vor der Erkrankung, dass Ihr Sohn die Milch in der Nacht eigentlich nicht mehr braucht. Sie als Eltern entscheiden, ob und wie lange Ihr Sohn die Milch noch bekommen soll. Genauso entscheiden Sie oder lassen Ihren Sohn einmalig entscheiden, woraus er nachts trinken möchte/soll. Vor dem Schlafengehen erklären Sie Ihrem Sohn liebevoll die neuen Regeln. Handeln Sie in der Nacht entsprechend, auch wenn Ihr Sohn protestiert. Nach ein paar Nächten hat Ihr Sohn verstanden, dass er nicht nach anderen Trinkbechern / nach anderen Getränken fragen muss, da es sie nicht geben wird. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 27.09.2019



Antwort auf: Milchflasche anscheinend zur Machtfrage geworden

Wenn er tagsüber genügend isst, braucht er die Milch nachts nicht mehr, um überhaupt satt zu werden. Und nicht gerade weniger Eltern schaffen deswegen auch die Flasche nachts ab in diesem Alter. Wenn du aber kein Problem damit hast, kannst du ihm auch weiterhin Milch nachts geben - auch das tun ja eben viele Eltern. Aber dann würde ich eben eine Nuckelflasche nehmen, um das Wäsche wechseln etc zu vermeiden. Will er die nicht, ist der Hunger wohl nicht groß genug ;-) Letztendlich ist das eure Entscheidung. Wenn du einfach Nachts Ruhe haben möchtest - dann schaff die Flasche eben wieder ab. Nach ein paar Tagen wird er sich damit abgefunden haben. Hat ja vor der Erkrankung auch geklappt, ohne das er verhungert ist :-)

von cube am 26.09.2019, 15:10



Antwort auf: Milchflasche anscheinend zur Machtfrage geworden

Cube - Nuckelflasche wird wahrscheinlich vermieden, um die Kariesgefahr zu senken. Außerdem bekommt er die im Zweifelsfall in dem Alter auch auf... Wenn das mit dem Milch geben, wie Du schreibst, nicht entspannt ist, würde ich die Milch ganz schnell wieder abschaffen... er hat ja vorher schon gezeigt, dass es ohne geht.

von zweizwerge am 01.10.2019, 14:15