Meine Tochter, das Papa-Kind

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Meine Tochter, das Papa-Kind

Liebe Frau Ubbens, Unsere Tochter, 22 Monate, ist seit eh und je ein Papa-Kind. Wenn ich mit ihr alleine bin, ist sie ein lustiges, aufgewecktes und unkompliziertes Kind. Sie geht 2 Vormittage in die Krippe, wo sie sehr gerne ist. Außerdem verbringt sie gern Zeit bei meiner Mutter und bei ihren anderen Großeltern. Ich arbeite halbtags, mein Mann Vollzeit (7-16h täglich). Aber: wehe, Papa ist auch dabei. Sie verwandelt sich dann plötzlich, möchte man meinen...sie ist nur auf ihn fixiert und wird "unausstehlich", wenn sie nicht seine vollste Aufmerksamkeit hat. Sie quengelt vor sich hin und steigert sich bei jeder Kleinigkeit in die Situation hinein. Der Alltag wird sehr schwierig dadurch, vor allem wenn wir zu dritt wohin fahren. Da gibt es dann nur Tochter +Papa, Mama wird total ignoriert. Auch zu Hause ist es schwierig. Dann darf sich nur der Papa um sie kümmern. Will ich ihr z.B. beim Hinuntergehen der Stufen helfen, reißt sie die Hand weg und verlangt nach Papa. Es ist keine Phase, es war schon immer so... Warum ist das so? Und wird es irgendwann besser? Ist es nun sinnvoll, dass sie ihren Willen durchsetzen kann, und sie ihn komplett für sich beansprucht, wenn er da ist? Oder kann ich mal sagen, dass das jetzt Mama macht? Dadurch nehme ich jedes Mal ein höllisches Gebrüll in Kauf. Sie steigert sich so hinein, bis sie keine Luft mehr bekommt... LG Cindy

von Cindy_cindy am 14.05.2018, 08:23



Antwort auf: Meine Tochter, das Papa-Kind

Liebe Cindy, das Verhalten Ihrer Tochter ist völlig in Ordnung. Kommen Sie dem Wunsch nach Papa-Nähe gerne nach. Die meisten Kinder sind sogenannte Mama-Kinder, viele aber auch ein Papa-Kind. I.d.R. dauert diese Phase einige Monate, mal kürzer, mal länger. In der Zeit sollten die Kinder nicht unnötig schreien müssen. Sie meinen den Wunsch nach nur einem Elternteil nicht böse dem anderen Elternteil gegenüber. Sie haben nur das Gefühl, dass sie nicht von zwei Bezugspersonen gleichzeitig Nähe und Aufmerksamkeit bekommen können. Bei Papa-Kindern ist es oft so, dass sie mehr Zeit mit Mama verbringen und wenn dann der Papa zu Hause ist, haben sie das Gefühl, die "fehlende" Zeit aufholen zu müssen. Auch, wenn bei Ihrer Tochter die Papa-Phase schon so lange andauert, wird sie irgendwann vorbei sein. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 15.05.2018



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