Mein Sohn kann nicht verlieren

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Mein Sohn kann nicht verlieren

Hallo u. guten Abend, mein Sohn wird bald 7 Jahre alt und kann überhaupt nicht verlieren. Sobald es auch nur so aussieht, als würde er verlieren, hört er auf zu spielen. Meistens will er von vornherein überhaupt keine Spiele machen. Er flippt regelrecht aus, was ich ganz furchtbar finde. Heute waren wir auf einer Feier und als er bei einem üblichen Spiele ausschied, war der Tag für ihn gelaufen. Wir erklären ihm alle, dass Verlieren zum Leben gehört, dass keiner gerne verliert, aber dass es nicht schlimm ist. Aber es bringt nichts. Haben Sie einen Rat für mich? Ich dachte, es wird besser, wenn er älter wird, aber es wird immer schlimmer. Ich freue mich auf Ihre Antwort. Viele Grüße Andrea

von Andrea226 am 28.02.2017, 22:24



Antwort auf: Mein Sohn kann nicht verlieren

Liebe Andrea, wie meine Vorrednerin schlage auch ich Spiele vor, bei denen die Mitspieler gemeinsam gewinnen oder verlieren. Ihr Sohn kann so lernen, wie sich andere verhalten, die in genau der gleichen Situation stecken wie er. Verliert er, scheidet er bei einem Spiel aus und wird wütend, dann kommen Sie ihm mit Worten erklärend aber auch tröstend entgegen. "Ich verstehe, dass du traurig bist, weil du verloren hast. Jeder gewinnt und jeder verliert auch manchmal." Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 02.03.2017



Antwort auf: Mein Sohn kann nicht verlieren

Bin immer wieder erstaunt, was Kinder alles schon können sollen. Meine Kinder konnten in diesem Alter auch schlecht verlieren, sie haben dann geweint und waren auch danach noch eine Zeitlang untröstlich. Nicht schön, aber normal. Es gibt doch sogar viele Erwachsene, die nicht verlieren können - Stichwort Fußballfans; oder auch das Hadern im Job, wenn jemand Anderes schneller befördert wird, oder bei einem Projekt nur sein Vorschlag berücksichtigt wird, aber nicht der eigene. Es gehört schon viel Reife und eine gewisse Charakterstärke dazu, ein fairer Verlierer zu sein. Für ein siebenjähriges Kind ist das arg viel verlangt. Ich finde es trotzdem wichtig und richtig, dass Du Deinem Sohn erklärst, dass jeder mal verliert. Er wird es mit der Zeit nicht nur verstehen, sondern auch seine Frustration besser kontrollieren können. Aber das braucht Zeit. Zu verlieren löst fürs Kind ja eine sehr große, momentane Enttäuschung aus, und es kann den Impuls, dies äußerlich zu zeigen (durch Weinen, schlechte Laune oder Werfen von Spielfiguren) meist noch nicht wirklich bremsen. Das ist kein Charakterfehler und keine Schwäche, sondern altersgemäß. LG

von Windpferdchen am 01.03.2017, 15:26



Antwort auf: Mein Sohn kann nicht verlieren

Hallo Windpferdchen, natürlich ist mir bewusst, dass es auch Erwachsene gibt, die nicht verlieren können und es ist ja auch durchaus ok, dass mein Sohn seinen Unmut äußert, wenn er verliert. Verlieren tut ja unterm Strich keiner gerne. Aber wenn ich die Kinder in dem Alter sehe, dann verliert keiner so schlecht, wie mein Sohn. Nur kann ich ihn ja auch nicht immer gewinnen lassen. Vielleicht lernt er es nie, zu verlieren, vielleicht ist das Problem irgendwann verschwunden, aber ich möchte ihm JETZT helfen, es besser zu ertragen. Denn er steht sich damit selbst im Weg. Lieber spielt er nicht mit und sitzt alleine auf der Couch, als dass er bei der Reise nach Jerusalem ausscheidet. LG

von Andrea226 am 01.03.2017, 21:50



Antwort auf: Mein Sohn kann nicht verlieren

Idee: Spielt Spiele, bei denen man gemeinsam spielt als Team - wo es weder Gewinner, noch Verlierer gibt. Da gibt es ja einige zu kaufen. z.B. "Schnappt Hubi". Ist leider nur nicht ganz günstig. Aber sicher gibt es noch andere. Ziel: Lernen, dass es okay ist, miteinander zu gewinnen oder zu verlieren. Wie gehen andere mit dem Verlieren um? Daraus kann er vielleicht lernen, wie er selbst anders damit umgehen kann. Das Gute an seinem Verhalten: er hat offenbar Ehrgeiz. das ist ja auch viel wert :-) Und: wenn ihr ihm sagt, dass es doch nicht so schlimm ist, zu verlieren - fällt dann auch manchmal erstmal der Satz: "Stimmt, das ist wirklich blöd und ärgerlich!" Denn dass er sich ärgert, finde ich voll normal. Vielleicht sieht er Eure Argumente ja sogar z.T. ein, hat aber das Gefühl, er dürfe sich gar nicht ärgern, wenn er verliert???

von Kiane am 01.03.2017, 22:05



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