Mein Sohn (fast 4) besucht seit 8 Wochen den Kindergarten. Beim Eingewöhnungsgespräch hat mich die Erzieherin deutlich auf die fehlenden sozialen Fähigkeiten hingewiesen. Auch zuhause bemerke ich Probleme im Umgang mit Gleichaltrigen. Ständig versucht mein Sohn, andere zu ärgern. Er provoziert ständig (malt in die Bilder die anderen; kündigt an, ihnen etwas wegzunehmen; wirft ihren gebauten Turm ein; stellt sich vor das Spielzeug, das die anderen haben möchten etc.). Er geht dabei sehr raffiniert vor, handgreiflich wird er nie, obwohl er aufgrund seiner Größe nicht automatisch unterliegen würde! Zu ihm selbst muss man sagen, dass er bereits in der 29. SSW zur Welt kam und er deshalb unser absolutes Sorgenkind ist. Er lag lange im Krankenhaus, bekam Krankengymnastik nach Vojta und ständig haben wir ihn behandelt wie ein rohes Ei. Um ihn nicht mit anderen zu vergleichen, haben wir den Kontakt im Baby-/Kleinkindalter zu anderen Kindern auch nicht forciert.Somit ist er fast nur unter Erwachsenen aufgewachsen. Laut Kindergarten ist von seiner Frühgeburtlichkeit (abgesehen von einer Muskelhypotonie) glücklicherweise nichts mehr zu bemerken. Im Gegenteil, er ist geistig wohl den Gleichaltrigen voraus (kennt alle Wochentage, Monate, Zahlen, die Hälfte aller Buchstaben und hat ein unglaubliches Gedächtnis). Seit Mai diesen Jahres hat er einen kleinen Bruder bekommen, den er sehr liebt und gegen den er nie böse wird (außer er möchte mich ärgern, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen, wobei wir uns extrem bemühen, ihn nicht zu vernachlässigen, ihn überall einzubinden, Zeit extra nur mit ihm zu verbringen). Die Erzieherin hat mich darauf hingewiesen, dass sie einen Kinderpsychologen und -Pädagogen einschalten werden, wenn sich dieses Problem nicht bis zum Jahreswechsel legt. Meine Überlegungen hier sind folgende: - Kann man nach dieser kurzen Zeit im Kindergarten (er hatte anfangs erstmal Probleme, sich von mir zu lösen) schon erwarten, dass er in der Gruppe nicht mehr auffällt? - Ist sein Verhalten so unnormal? - Inwieweit hat die Geburt seines Geschwisterchens hier "Schuld"? - Ist er ggf. unterfordert aufgrund seiner geistigen Fähigkeiten? Langweilt er sich? Zuhause spielt er nämlich nicht sehr viel mit seinen Spielsachen, sondern beteiligt sich viel lieber an der Hausarbeit (damit er bei mir ist), spielt freie Rollenspiele, kreiert sich Dinge des täglichen Lebens aus eigenen Gegenständen etc. - Ist die Gruppe mit 24 Kindern zu groß für ihn? - Sollte ich bereits jetzt einen Kinderpsychologen aufsuchen? - Was kann ich zuhause tun, um ihm zu helfen? Ich möchte nicht, dass er sich und anderen so im Wege steht. Vielen Dank für Ihre Antwort bereits im Voraus.
von Angi0801 am 03.11.2014, 10:10