Lügen

Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Lügen

Liebe Frau Schuster, ich bin enttäuscht von meiner Tochter - bald 12 Jahre alt - .Sie hat micht gestern das 2. Mal angelogen. Ich kenn das von ihr so gar nicht. Sie hatte gestern im Rahmen des Schülerferienprogrammes das Thema "Muffins backen". Geht dahin, war aber zu früh dran. Dann ruft sie mich an und sagt mir, daß eine Dame ihr gesagt hätte - die Kursleiterin sei krank. Ich hab sie gebeten, mir die Dame ans Handy zu geben. Darauf sagte mir meine Tochter, daß diese von ihrem Platz gerade weg gegangen sei. Nun, da hab ich gedacht - naja, wenn die Dame krank ist, kann man nichts machen - dann soll das Kind eben nach Hause kommen. Das war allerdings ne Lüge, wie ich später bitter erfahren mußte. Meine Tochter hat ihre Strafe schon bekommen - sie muß die Kursgebühr von ihrem Taschengeld bezahlen. Aber ich bin jetzt skeptischer geworden - ich glaub ihr nicht mehr alles, auch wenn sie vielleicht die Wahrheit sagt. Wie geht man am besten mit solchen Sachen um? Vielen Dank für Ihre Mühe und ein schönes Wochenende wünscht Brigitte

Mitglied inaktiv - 07.08.2009, 09:09

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Antwort auf: Lügen

Hallo Brigitte Auch wenn Ihre Tochter kein Kleinkind mehr ist :-), werde ich versuchen Ihnen einen Tipp als Mutter zweier Töchter zu geben: Fragen Sie Ihre Tochter bitte zunächst einmal, warum sie gelogen hat und ob ihr dieser Kurs gar keinen Spaß macht. Nebenbei: Hat sie sich den Kurs selbst gewählt oder haben Sie für Ihre Tochter entschieden?- Dann weisen Sie sie darauf hin nach dem alten Sprichwort: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst wenn er mal die Wahrheit spricht". Sie wird sicherlich auch wollen, bzw. voraussetzen, dass Sie immer ehrlich sind, sodass Ihre Tochter es aber auch sein muß, damit Sie sich gegenseitig vertrauen können. Sie werden ihr sicherlich nicht gleich "den Kopf abreißen", wenn sie mal zu Etwas keine Lust hat oder wenn sie sich mal nicht wie erwünscht verhalten hat. Sie selbst verhalten sich vermutlich auch nicht immer so, wie Ihre Tochter es sich wünscht und dennoch haben Sie sich gegenseitig lieb. Mit 12 Jahren erwartet Ihre Tochter geradezu ein sachliches Gespräch mit Ihnen, während eine Zurechtweisung eher einen zwischenmenschlichen Konflikt hervorrufen wird. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 07.08.2009

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