Liebt mein Kind mich nicht?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Liebt mein Kind mich nicht?

Liebe Frau Schuster, eigentlich habe ich zwei Dinge, die mir Sorgen machen. Ich habe ihnen schon mal geschrieben, dass mein Sohn wirklich gar nicht fremdelt. Er ist nun 11 Monate alt und fremdelt immer noch überhaupt nicht. Dies ist denke ich, nicht sonderlich schlimm. Was mich jedoch sehr nachdenklich macht ist, dass er sich bei allen anderen mehr freut sie zu sehen als mich. Er wendet sich ab und sucht auch nicht mehr meine Nähe, selbst wenn ich mehrere Tage weg bin, freut er sich nicht mehr mich zu sehen. Was habe ich falsch gemacht? Klar alle wollen, dass der Kleine sie lieb hat und legen sich mächtig ins Zeug und bei Mama ist auch mal Alltag angesagt und Mama sagt auch mal nein, aber ich beschäftige mich dennoch viel mit ihm und gebe mir Mühe. Außerdem habe ich vor ein paar Tagen abgestillt und eigentlich hat er sich wenigstens nachts von mir beruhigen lassen, aber nun rieche ich nicht mehr nach Milch und er schreit und schreit und möchte nur noch runter vom Arm. Erkennt er mich nun gar nicht mehr als Mama? Ich sehne mich einfach so sehr nach einem Zeichen, dass er mich lieb hat und ich nicht alles falsch gemacht habe. Das Zweite ist, dass der Kleine so langsam seinen eigenen Kopf bekommt und wenn er z.B. nicht gewickelt werden möchte, dann schmeißt er sich auf den Boden und fängt an zu schreien. Ist es dafür nicht noch zu früh? Und wie soll ich darauf reagieren? Ich spreche ruhig mit ihm und lobe ihn dafür, wenn wir eine neue Windel anhaben, aber er reagiert immer heftiger. Ich möchte ja konsequent sein, aber ich spüre dass ich Angst habe zu versagen. Das er mir auf der Nase rum tanzt und alle sagen werden, klar bei der Mutter würde ich auch nicht hören. Warum zweifel ich so sehr an mir? Ich liebe meinen Sohn so sehr, aber ich habe immer das Gefühl es falsch zu machen! Danke für ihre Zeit! Liebe Grüße Steffi

von iffets1983 am 21.05.2013, 14:20



Antwort auf: Liebt mein Kind mich nicht?

Hallo Steffi Bitte lösen Sie sich von dem Gedanken etwas falsch gemacht zu haben. Ihr Sohn liebt Sie genauso wie immer und Sie sind seine liebste, vertrauteste Bezugsperson! So vertraut dass er sich Ihrer Liebe sicher ist und sich auch mal Anderen zuwendet, die immer etwas Besonderes sind. während Sie und Ihre uneingeschränkte Zuwending eine Selbstverständlichkeit für ihn ist. Sind Sie mal längere Zeit weg benötigt Ihr Sohn eine längere Zeit um sich wieder auf Sie umzustellen sodass er Sie erst einmal wie Luft behandelt ohne Ihnen damit absichtlich weh tun zu wollen. Da das Abstillen meist mit einem weiteren Entwicklungsschritt einhergeht empfehle ich Ihnen Ihren Sohn bei nächtlichem Aufwachen liegen zu lassen, ihm mit tröstenden Worten und evtl. mit Streicheln die notwendige Sicherheit Ihrer Anwesenheit zu vermitteln und ihn an seine Kuscheltiere, sein Schnuckeltuch o.Ä. "Einschlafhilfen" zu erinnern. Ihrem zunehmend mobiler werdenden Sohn ist das nahezu bewegungs- und beschäftigungslose Liegen auf dem Wickeltisch unangenehm was er Ihnen mit beschriebenem Verhalten spontan zu vermitteln sucht. Sie absichtlich ärgern kann er mit gerade mal 11 Monaten noch gar nicht. Lenken Sie ihn von der Wickelprozedur mit einem Lied, einem Fingerspiel o.Ä. ab oder lassen Sie sich voller Stolz von ihm schon "helfen" die neue Windel o.Ä. zu halten. Im Übrigen machen Sie gar nichts falsch!! Sie sind "nur" unsicher und deshalb versuchen wir Ihnen auch zu helfen! :-) Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.05.2013