Leidiges Thema Trotzanfälle/fehlende Gelassenheit

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Leidiges Thema Trotzanfälle/fehlende Gelassenheit

Liebe Frau Schuster, ich habe zwei Söhne, der ältere ist 3 Jahre 9 Monate, der kleine erst 10 Monate. Das Baby war von Anfang an sehr fordernd, schrie immer viel, schlief und schläft wenig und ist nachts viel wach. Entsprechend bin ich und ist mein Mann, der auch beruflich sehr eingespannt ist, oft müde, erschöpft und gereizt. Trotzdem unternehmen wir schöne Sachen mit dem Großen (auch mal allein mit einem Elternteil), spielen mit ihm, loben ihn für das, was er schon kann. Er geht in eine Kita, wir verabreden uns nachmittags mit seinen Freunden usw. Er ist sprachlich und geistig sehr weit für sein Alter, kommt aber m.E. emotional mit sich selbst oft nicht mit. Wenn er etwas nicht will, bricht er in lautes Geheul und Geschrei aus - sei es aus Frust, z.B. auf dem Spielplatz, wenn andere Kinder nicht so agieren, wie er es sich gerade vorstellt (es geht nicht darum, dass er rumkommandiert, aber er hat klare Vorstellungen, wie was ablaufen sollte); oder zu Hause, da meist beim Essen (er isst seeehr langsam und wenig), An- und Ausziehen (trödelt er ebenfalls), Zähneputzen und Waschen (will er grundsätzl. nicht). Beim Ankündigen von logischen Konsequenzen wird noch lauter geschrien und geheult, auch wenn ich den Raum verlasse, weil ich das Geschrei nicht mehr hören mag. Oft brüllt er auch den Kleinen aus dem Mittagsschlaf, dann bin ich natürlich sauer und äußere das auch. Gewalttätig bin ich nie geworden, aber ich raste manchmal einfach aus und brülle ebenfalls oder heule (kann dann einfach nicht mehr). Vor allem, wenn wir morgens in die Kita müssen und ich beide Kinder fertigmachen muss bzw. den Großen ständig ermahne und antreibe. Wenn ich sage, okay, dann gehst du halt ohne Anziehsachen und Frühstück los, wird nur gebrüllt. Ich wäre gern gelassener, aber habe einfach einen zu kurzen Geduldsfaden, vor allem bei immer wiederkehrenden Situationen. Es belastet mich sehr, dass ich selbst nicht besser reagiere, und ich gebe mir einen großen Teil der Schuld daran, dass die Situationen oft eskalieren und am Ende alle heulen. Das sitzt mir dann den ganzen Tag in den Knochen. Haben Sie einen Rat, wie man da mehr Ruhe reinkriegen kann? Das Baby wird durch die ganze Stimmung natürlich auch nicht entspannter ... Viele Grüße J

von Jorinde am 06.05.2013, 13:33



Antwort auf: Leidiges Thema Trotzanfälle/fehlende Gelassenheit

Hallo Jorinde Bite sagen Sie in konkreten Situationen jeweils zu Ihrem Sohn (und zu sich selbst) dass das Schreien und Heulen überhaupt nicht weiterhelfen kann, wenn man auch noch so wütend ist. Dann überlegen Sie mit Ihrem Sohn gemeinsam, was mehr hilft als zu schreien und schlagen Sie anschaulich vor erst einmal ein bestimmtes Wut-(Kinder-)Lied zu singen, zu summen zu pfeifen, bevor die Wut in den Müll geworfen wird o.Ä. Gestalten Sie besonders das morgendliche Anziehen als lustiges Wettspiel, nachdem Sie Ihren Sohn gefragt haben ob er wohl schon groß und selbstständig genug ist sich wie die Mama (oder der Papa) selber anzuziehen um als Erster dann den Nachtisch, die abendliche Gute-Nacht-Geschichte o.Ä. auswählen zu dürfen. Dass jeder noch so geringe Erfolg entsprechend gelobt wird, sollte selbstverständlich sein. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.05.2013



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