Liebe Frau Ubbens, ich wende mich mit zwei Fragen an Sie. Vorab: meine Tochter ist 11 Monate alt, ich würde sie als sehr neu- und wissbegierig beschreiben, zudem ist sie ein kleiner Wirbelwind und sehr aktiv. Grundsätzlich versuchen wir in der Erziehung das "nein" selten zu nutzen (z.B. nur wenn sie Steckdosen o.ä. anfassen möchte) Wir haben schon früh mehrere Baby-Kind Kurse besucht wobei der letzte vor einem Monat endete, sie kennt also eigentlich den Umgang mit andern Kindern. Erste Frage: Wir treffen uns in unregelmäßigen Abständen mit 3 anderen Mutter-Kind-Paaren (nicht gleichzeitig, an unterschiedlichen Tagen). Dabei fällt mir immer wieder auf, dass Emma ziemlich rabiat in ihrem Verhalten ist. Sie piekst mit ihrem Finger ins Auge der anderen Kinder, zieht an den Haaren, aktuell wedelt sie auch immer mit der Hand und "haut" die anderen dabei. Ich bin etwas ratlos wie ich hier eingreifen soll. Natürlich habe ich es mit "Nein" und wegsetzen probiert, aber sofort krabbelt Emma wieder hin und das Spiel wiederholt sich immer und immer wieder. Ablenken lässt sie sich nur bedingt, sie ist dann wie "besessen" und will z.B. UNBEDINGT die Mütze des anderen Kindes vom Kopf ziehen. Wie kann ich hier denn am besten vorgehen? Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass sie beim Stillen auch immer mit einer Hand mein Gesicht erforscht - sollte ich auch das unterbinden? Die zweite Frage ist noch nicht wirklich aktuell, aber wird es früher oder später sein. Ich selbst bin mit einer starken "Wenn-dann" Erziehung aufgewachsen und beobachte diesen "Erziehungsstil" auch bei meiner älteren Schwester und ihren Kindern, wobei es hier oft so klingt als würde sie kapitulieren und das wenn-dann aus Verzweiflung einsetzen.... Also z.T. logische "Wenn/danns" wie z.B. "wenn du keinen Mittagsschlaf machst, dann kannst du heut Abend nicht an der Feier teilnehmen, (weil du zu müde bist)" oder "wenn du keine Schuhe anziehst, dann kannst du nicht mit nach draußen kommen" aber z.T. auch für das Kind nicht nachvollziehbare Sachen wie "wenn du nicht aufräumst, dann kannst du morgen nicht zu Oma fahren". Eigentlich lehne ich das ab, frage mich aber schon heute wie man einem Kind kindgerecht beibringt, dass einige Sachen wie z.B. Schuhe anziehen, Zähneputzen, usw. ein "Muss" sind und wie man hier "gut" reagiert wenn das Kind sich weigert. Soll man ausgiebig erklären warum das sein "muss" oder wie stellt man das am besten an? Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antworten. Karo
von Karolein am 14.06.2017, 21:35