lauffaul!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: lauffaul!

Hallo! Mein Großer (3 1/2 Jahre alt) ist extrem lauffaul. Beim Spielen rennt er wohl herum und da macht er auch seine Meter, aber wehe, wir wollen irgendwo hingehen...! Bis zum Kindergartenbraucht man normalerweise fünf Minuten, aber er kann da leicht 20 Minuten von machen, obwohl er den Weg kennt, da er ihn ja fast täglich zweimal geht. Er trödelt dann, guckt vor sich hin, sieht hier und da noch etwas, muß noch einen Stein im Gulli versenken, setzt sich mitten auf der Straße hin, weil er meint, jetzt sei eine Pause fällig, usw. Das macht er aber überall! Wenn wir dann irgendwo einkaufengehen wollen, nehme ich schon lieber einen Buggy mit, weil man ansonsten gar nicht voran kommt und das zehrt unwahrscheinlich an den Nerven! Anfangs habe ich ihn dann immer an die Hand genommen, aber da ich jetzt oft einen Kinderwagen mit dabei habe, geht das nicht mehr ständig. Ich habe schon gar keine Lust mehr, überhaupt irgendwo mit ihm zu laufen, aber das kann ja auch nicht richtig sein. Was würden Sie mir da raten? Ciao, Kerstin!

Mitglied inaktiv - 12.09.2000, 15:01



Antwort auf: lauffaul!

Hallo Kerstin So ein Weg zum Kindergarten bietet natürlich unheimlich viel Anreize, die ein 3Jähriger einfach erkunden muss. Haben Sie dafür Verständnis! Treffen Sie mit Ihrem Sohn eine Abmachung, dass Sie den Weg nachmittags noch mal langsam mit ihm abgehen, vorausgesetzt er beeilt sich morgens um in den Kiga zu gelangen. Möchten Sie zum Einkaufen gehen, sagen Sie ihm deutlich, aber ohne zu schimpfen: "Wenn du mitkommen möchtest, kannst du nicht überall stehen bleiben, da wir nicht soviel Zeit haben. Wenn du nur herumtrödelst, lasse ich dich zu Hause (bei einer Nachbarin, Freundin, usw.); dann kannst du mir leider nicht helfen, etwas zum Essen oder Anziehen oder Spielen auszusuchen". Verhalten Sie sich dann möglichst konsequent, gehen auch einfach mal wieder zurück, wenn er sich nicht an diese Abmachung hält. Zeigen Sie ihm nach Ihrem alleinigen Einkauf möglichst etwas ganz Schönes und berichten Sie sehr positiv von einem interessanten Erlebnis während Ihres Einkaufs. Das wird Ihrem Sohn zu denken geben, und er wird sich das nächste Mal wahrscheinlich bemühen, ohne zu trödeln mit Ihnen gehen zu können. Versuchen Sie`s und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.09.2000



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