Längerer Krankenhausaufenthalt-Sorge um 3-jährigen Sohn

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Längerer Krankenhausaufenthalt-Sorge um 3-jährigen Sohn

Hallo, leider muss ich aufgrund großer Probleme in meiner jetzigen Schwangerschaft für längere Zeit ins Krankenhaus. Ich lag bereits ab der 19.SsW für 3 Wochen Zuhause und bin nun schon seit fast drei Wochen im Krankenhaus wegen einer drohenden Fehlgeburt. (Geöffneter GMH und hoher Blasenriss). Das liegen hier im Krankenhaus ist meine einzige Chance unser Kind in eine hoffentlich halbwegs gute Woche zu bringen. Vergangenen Sommer haben wir bereits unser zweites Kind in der 20.Ssw gehen lassen müssen. Wir haben bereits einen Sohn,der nun im Juli 3 Jahre alt wird. Neben all den Ängsten und Sorgen,die mich hier im KKH gerade begleiten was die aktuelle Schwangerschaft angeht,so sehr habe ich auch Sehnsucht nach meinem großen Sohn. Er ist soweit Zuhause gut aufgefangen. Mein Mann ist Zuhause und meine Eltern sind die meiste Zeit da,so dass er wichtige Bezugsperson um sich hat und der Alltag Zuhause nicht wesentlich anders abläuft. Nur Mama ist eben nicht da. Er lässt momentan auch weder meine Mutter noch meinen Mann weg. Muss nur mal jemand zum einkaufen,fängt er jammern an,dass der/die nicht gehen darf. Er kann mich ca.jeden 3. Tag besuchen kommen und wir telefonieren täglich über Videochat. Haben ihm auch versucht zu versichern,dass es mir gut geht. Ich hier sein muss,damit das Baby richtig wachsen kann und ich sicher wieder zu ihm Heim komme. Der Zeitpunkt ist jedoch ungewiss. Bin ja nun in der 24.Ssw,liege schon seit 3 Wochen hier und bestenfalls soll das ja auch noch für viele weitere Wochen so bleiben. Hab große Sorge,dass bei meinem Sohn durch die lange Trennung Ängste,eine Art Trauma entsteht und unsere tiefe Bindung (war bisher die ersten Lebensjahre bei ihm Zuhause) einen Schaden nimmt. Auf was muss/kann ich mich bei meinem Sohn einstellen?Wie wird er das verkraften? Auf was sollte man nun bei ihm evtl. besonders achten?

von Caje am 22.05.2019, 10:14



Antwort auf: Längerer Krankenhausaufenthalt-Sorge um 3-jährigen Sohn

Liebe Caje, ich kann mich den Worten meiner Vorrednerinnen anschließen und werde die Worte hier nicht wiederholen. Wieder zu Hause binden Sie die Großeltern gerne ein, regelmäßig mit dem Baby spazieren zu gehen o.ä., damit Sie Ihrem Sohn ungeteilte Aufmerksamkeit schenken können. Das wird ihnen beiden in der ersten Zeit sicherlich gut tun. Alles Gute und viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 22.05.2019



Antwort auf: Längerer Krankenhausaufenthalt-Sorge um 3-jährigen Sohn

Erst mal alles Gute. Ein Klinik Aufenthalt ist nicht schön, jedoch kommt es doch immer mal wieder vor, sodass auch anderen Kindern die Trennung von Mutter / Vater nicht immer erspart werden kann. Versuche es mehr aus der Kinder Sicht zu sehen. Zeiträume und Details kann er noch nicht so begreifen wie Erwachsene. Er versteht dass du weg bist, dass es eine besondere Situation ist und ist sicherlich traurig. Aber wenn er merkt, er ist gut aufgehoben, hat Kontakt zu dir und es geht jetzt eben nicht anders wird er auch mit machen und es für selbstverständlich hinnehmen(nicht zu viele Details zu Zeitraum, deinem Zustand oder Gefühlen - er ist erst 3!). Rückblickend wird es für ihn eine sicherlich nicht einfache, aber auch besondere und spannende Zeit gewesen sein, in der er zeigen konnte wie groß und vernünftig er schon ist.

Mitglied inaktiv - 22.05.2019, 14:52



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Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst, wie euer Sohn das verkraftet. Aber wie du selbst sagst: er ist gut aufgehoben bei seinen engsten Bezugspersonen. Er ist nicht bei Fremden - Papa und die Großeltern sind da. Sicher ist er traurig und ein wenig verwirrt, warum Mama, die immer da ist, nun eben nicht da ist. Aber ich finde, du/ihr macht das genau richtig. Ich glaube, du musst dir selber einfach nochmal vor Augen führen, dass es eben gerade nicht anders geht. Das er nicht möchte, das Papa oder Oma/Opa gehen, ist verständlich und in der Situation normal. Er möchte jetzt einfach nicht noch mehr Veränderung und möglichst alles sozusagen unter Kontrolle halten. Ich bin mir aber sicher, dass er kein Trauma davon erleiden wird. Es ist nicht das, was er am liebsten hätte oder etwas, was er schon wirklich begreifen kann - aber ist gut betreut innerhalb der Familie! und hat weiterhin Kontakt zu dir. Vielleicht wird er nach deiner Heimkehr wie eine Klette an dir hängen, vielleicht wird er auch etwas zurückhaltender dir gegenüber sein. Das kann dir keiner im Voraus sagen - aber ganz sicher wird sich das wieder geben wenn er merkt, dass du jetzt eben wieder ganz zu Hause bist. Alles Gute euch!

von cube am 22.05.2019, 21:13



Antwort auf: Längerer Krankenhausaufenthalt-Sorge um 3-jährigen Sohn

Vielen Dank für eure unterstützenden Worte und aufbauenden Nachrichten! Mein Verstand gibt euch auch völlig recht...nur mein Mama-Herz schmerzt einfach! Hier ans Bett gefesselt habe ich leider auch trotz Ablenkung (lesen,Filme schauen) wohl einfach zu viel Zeit zum Nachdenken! Danke für die Antworten! Die haben mir sehr gut getan!

von Caje am 22.05.2019, 21:24