Konsequenz

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Konsequenz

Hallo Frau Schuster, es gibt so kleine Momente, da weiß ich nicht, wie ich richtig reagieren soll. Zum Beispiel: Wir wollen los, ich denk mir nichts Böses, fülle die SIGG-Flasche meines Sohnes (15 Monate) mit Wasser, schraube zu und ernte Geheul und Gebrüll, weil ER die Flasche zuschrauben wollte. Da hilft keine Ablenkung und keine Erklärung, er ist erst zufrieden, wenn er die Flasche hat. In beiden Einzelteilen. Gerade noch, dass ich das Wasser wieder ausschütten darf, damit er nicht alles verpritschelt. Ich warte auf den Tag, wo er kapiert, daß er die leere Flasche von mir in die Hand gedrückt bekommt! Das kann's doch nicht sein,oder?!?! Ich packel halt derweil anderes zusammen, und wenn er genug hat von seinen Schraubversuchen schnapp ich mir in einem unbeobachteten Moment die Flasche. Es kann doch nicht sein, daß ich lauter solche Sachen "heimlich" tun muß, damit ich sie überhaupt machen kann? Ist ja nicht nur mit der Flasche so... Ich laß ihn so viel ausprobieren und selber machen, aber eine Wasserflasche KANN er noch nicht zuschrauben! In anderen Sachen bin in konsequenter. Heute zum Beispiel waren wir in einem kleinen Park auf dem Spielplatz, wo mein Sohn auch ein bisschen ins Gestrüpp darf, um Blätter für die drei Ziegen abzureißen, die auf dem Spielplatz wohnen. So, auf dem Heimweg hab ich ihm gesagt, er soll auf dem Weg bleiben. (Weil der Park eigentlich mehr ein überdimensioniertes Hundeklo ist) Er ist trotzdem in Richtung Gebüsch abgebogen, ich hab ihn wieder raus geholt, das ging ein paar mal hin und her, mit dem Ende vom Lied, daß ich ihn (angekündigt) in den Buggy verfrachtet habe, wofür ich natürlich Protest geerntet habe. Aber kaum bin ich losgeschoben war auch wieder Ruhe. Mir ist klar, daß er den Unterschied zwischen Gestrüpp auf dem Spielplatz und Gebüsch am Wegesrand nicht versteht. Bin ich dann in seinen Augen zwangsläufig inkonsequent? Wenn solche Sachen wie mit der Flasche sind, soll ich ihn dann einfach toben lassen? Wenn nichts hilft? Vielen Dank für ihre Hilfe! Ninkashi

Mitglied inaktiv - 27.11.2008, 15:50



Antwort auf: Konsequenz

Hallo Ninkashi Da Ihr Sohn insgesamt sehr gerne zu schrauben scheint, empfehle ich Ihnen, ihn zunächst mit SEINEM Spielzeug (Etwas zum Schrauben o.Ä.) zu beschäftigen, bevor Sie IHRE Flasche zuschrauben. Wird er dennoch ärgerlich, weisen Sie ihn möglichst gelassen auf SEIN und DEIN hin und versuchen Sie sein "Theater" zu ignorieren. Auf diese Weise wird nicht nur der Konflikt angemessen gelöst; er lernt gleichzeitig MEIN und DEIN zu unterscheiden. Bezüglich der Spielplatz-Situation haben Sie, wenn Sie gelassen, aber auch bestimmt gehandelt haben, sich genau richtig verhalten: eine Bitte geäußert, kurz begründet, auf logische Folge hingewiesen und dann entsprechend gehandelt! Allerdings rate ich Ihnen auch, ein 15 Monate junges Kind nicht zu überfordern. Für Ihren Sohn stand nur das Erleben, bzw. Sammeln von Erfahrungen im Vordergrund; gleichzeitig auf den Weg zu achten oder Gefahren zu erkennen gelingt ihm noch nicht. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 28.11.2008



Antwort auf: Konsequenz

Hallo Frau Schuster, ja, das habe ich mir schon gedacht, dass er eigentlich noch zu klein dafür ist, das mit dem Gestrüpp zu verstehen. Den Unterschied, dass er einmal drin rumkrauchen darf und dann plötzlich nicht mehr. Aber wäre ja doof, ihn jetzt auch aus dem "guten" Gestrüpp rauszuhalten. Naja, er wird ja älter und versteht bald mehr! :-) Mann-oh-Meter, ich bin schon echt überwältigt, dass man mit so einem Kleinkind eigentlich nichts Unüberlegtes tun darf. Ich hab das Gefühl, ich muss irgendwie jede noch so kleine Situation antizipieren und entsprechend vorbereiten, sonst gibt es Frust. Aber man lernt damit doch eine Menge Selbstdisziplin. Was ich mittlerweile für ein vorbildliches Leben führe.... ;-) Vielen Dank! Ninkashi

Mitglied inaktiv - 28.11.2008, 12:42



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