Kleinkind im Trotzphasenalter und Säugling

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kleinkind im Trotzphasenalter und Säugling

Ich habe zur Zeit ein kleines Problem mit meinem "Großen". Er wird Ende Februar zwei Jahre alt und befindet sich zur Zeit in der Phase "Ich kann alles, will alles, mache gerne das, was meine Eltern nicht gerne sehen und bekomme Wutanfälle, wenn man mich nicht das machen lässt, was ich will." &521; Nun hat mein Sohnemann seit drei Monaten einen kleinen Bruder, den er heiß und innig liebt, ihn knuddelt und liebkost, ABER (!!!) an dem er seine Wut auslässt, wenn wir ihm etwas verbieten. Gerne haut er dann mich, geht aber leider oft zu dem Kleinen hin und haut ihm auf den Kopf. Dies passiert auch gerne dann, wenn ich stille. Währenddessen klettert er auch gerne auf Tische, Stühle, Bänke oder wirft irgendetwas durch die Gegend. Ich weiß, dass dies ein Schrei nach Aufmerksamkeit ist, denn er weiß, dass ich genau dann reagiere. Leider weiß ich aber nicht, was ich in diesen Situationen genau tun soll, dass er versteht, dass dieses Verhalten nicht geht. Ich weiß, er ist ja noch sehr jung... Nun ist es so, dass er ein extrem aufgewecktes Kind ist, das jeden anlacht und das jeder mag. Ein richtiger Sunnyboy, der von Verwandten und Freunden immerzu extreme Aufmerksamkeit bekommt. Ich denke, es ist schwierig für ihn zu verstehen, das er meinerseits dies nicht zu 100% erhalten kann. Habt ihr Ideen, was ich tun kann?

von berrysk am 17.01.2017, 08:34



Antwort auf: Kleinkind im Trotzphasenalter und Säugling

Liebe berrysk, meine Vorrednerin hat schon von einem Wutkissen gesprochen, das auch ich empfehle. Zeigen Sie Ihrem Sohn in einem ruhigen Moment, wie er darauf treten, boxen, schlagen und beißen kann. Gehen Sie möglichst viel mit Ihrem Sohn nach draußen, damit er sich ordentlich austoben kann. Kinder sind draußen i.d.R. zudem viel ausgeglichener als in geschlossenen Räumen. Zuhause können Sie ihm immer mal wieder eine Kletterlandschaft aufbauen, z.B. eine Matratze über den Wohnzimmertisch legen und er kann darüber klettern. Machen Sie so deutlich, dass Klettern in bestimmten Situationen erlaubt ist (wenn Mama etwas aufgebaut hat) und in anderen Situationen nicht. Stillen Sie das Baby, dann lesen Sie Ihrem Großen doch etwas vor?! So bekommt auch er Aufmerksamkeit und kann gleichzeitig mit Mama kuscheln. Die Wutanfälle müssen Sie aushalten. Manche können Sie vielleicht vermeiden, in dem Sie Ihrem Sohn des Öfteren statt eines Neins eine Alternative anbieten. Ist er dann wütend, bieten Sie ihm das Wutkissen an und bleiben in seiner Nähe. Machen Sie Ihrem Sohn konkrete Beschäftigungsvorschläge, wenn Sie gerade keine Zeit für ihn haben. In die Hausarbeit können Sie ihn gut mit einbeziehen und er hat ein Gefühl von Aufmerksamkeit. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 19.01.2017



Antwort auf: Kleinkind im Trotzphasenalter und Säugling

Ich habe das gleiche Problem (26 und fast 6 Monate) und es hat sich bisher immer nur phasenweise gebessert und dann wieder verschlimmert. Bin gespant auf die Expertentipps. Bei uns hab ich gemerkt, dass es schlimmer wird, wenn wir alle Zuhause sind. An den Tagen, wo der Große in der Krippe ist und nicht ständig mit dem Bruder konfrontiert ist, geht es besser. Vielleicht auch, weil er nicht ständig mit mir zusammen ist und sich stresst, weil er meine Aufmerksamkeit will. Hast du die Möglichkeit entweder ihn oder den Kleinen ab und an mal für eine Stunde abzugeben um zu schauen, ob das was hilft? Ich geh mit dem Großen einmal die Woche zum Kinderturnen, nur er und ich, das findet er auch total toll. Und es powert ihn etwas aus, weil er sich Zuhause gerade nicht so austoben kann, wie er es bräuchte, es draußen aber zu kalt ist und er dann oft nicht raus mag. Ich hab außerdem den Tip mit einem Wutkissen bekommen. Das ist ein ganz normales Kissen, das er hauen, treten, rumschmeißen darf. Immer, wenn ich merke, er fängt an zu überdrehen sag ich ihm, er soll das Kissen hauen und treten und dann ist er erst einmal wieder ruhiger. Das hält nicht lange, aber es funktioniert oft. Hab mir das Gummikänguruh am Kopf aber auch nicht erspart... da war der Impuls schneller. Eine grundlegende Änderung im Verhalten haben wir leider auch noch nicht erreicht :( Deshalb bin ich auch auf die Antwort gespannt. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 18.01.2017, 08:54



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