Kleinkind hat Trotzanfall - Baby erschreckt sich

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kleinkind hat Trotzanfall - Baby erschreckt sich

Guten Tag, Ich habe zwei Kinder, die "Große" ist 3 Jahre und das Kleinere ist gerade 1 Jahr geworden. An die Trotzanfälle der Großen bin ich ja schon gewöhnt, und kann auch schon viel ruhiger darauf reagieren, umlenken, ablenken, vermeiden etc. Solange nur ich davon betroffen bin, ist es nicht so das Problem. Das eigentliche Problem ist, dass der kleine Bruder sich oft erschreckt, wenn die Schwester so herumbrüllt, und anfängt zu weinen. In den Situationen weiß ich nicht, wie ich am besten handeln soll. Was ich ausprobiere: - Mit Baby rausgehen --> Tochter läuft hinterher, schreit noch mehr. --> Baby weint noch mehr. - Baby kurz unten weinen lassen, mit Tochter auf Augenhöhe reden, trösten, etc. --> Baby steigert sich in sein Weinen rein, ist kaum noch zu beruhigen, auch Tochter schreit wieder, sobald ich ihn beruhige und sie nicht mehr die volle Aufmerksamkeit bekommt. - Tochter in einem Zimmer lassen, sagen: "Komm zu uns, sobald du dich beruhigst" --> beide Kinder beruhigen sich, aber die Tochter tut mir sehr leid, weil sie alleine weint - mich hinsetzen und beide Kinder auf den Schoß nehmen, reden, beruhigen --> beide Kinder weinen lange und laut Ich weiß nicht mehr weiter. Natürlich ist mir klar, dass Weinen dazugehört, aber so viel Gebrüll ist bestimmt auf Dauer nicht gut für die Ohren, von Kopfschmerzen ganz zu schweigen. Wenn der Papa der Kinder am Wochenende da ist, dann können wir die Kinder aufteilen, das ist dann auch kein Problem. Zu den Zu-Bett-Geh-Zeiten ist das Ganze am schlimmsten. Leider besteht die Große im Moment darauf, mitzukommen, wenn ich den Kleinen ins Bett bringe, ist aber (ab und zu) nicht leise genug, so dass sie ihn immer wieder aufweckt. Wenn ich ihr sage, sie darf noch im anderen Zimmer spielen, fängt sie an zu weinen und zu schreien, so dass er auch nicht schlafen kann. Ich versuche, sie zuerst zum Schlafen zu bekommen, so dass ich ihn danach in "Ruhe bzw. Stille" ins Bett bringen kann, aber dann ist es oft schon zu spät für ihn und er braucht ganz lange, um in den Schlaf zu finden. Wie ich's auch mache, ist es verkehrt. Haben Sie eine Idee, was ich noch probieren könnte?

von Ivdazo am 12.11.2018, 12:15



Antwort auf: Kleinkind hat Trotzanfall - Baby erschreckt sich

Liebe Ivdazo, auch wenn Sie Ihre Tochter eigentlich nicht alleine weinen lassen möchten, so ist es vermutlich die beste Art des Umgangs mit einem Trotzanfall, Ihre Tochter liebevoll in einem Zimmer zu lassen und selbst den Raum mit dem kleinen Bruder zu wechseln. Hat sich Ihre Tochter beruhigt, nehmen Sie sie in den Arm und erklären ggf. kurz die Situation. Anders werden Sie beiden Kindern vermutlich nicht gerecht werden. Bzgl. des abendlichen Zubettgehens können Sie überlegen, ob Sie die Schlafenszeit eines oder beider Kinder verschieben. Dies können Sie stufenweise erreichen, in dem sie z.B. Ihre Tochter drei Tage lang 15 Minuten früher hinlegen, ggf. dann noch einmal 15 Minuten usw.. Im Gegenzug legen Sie Ihren Sohn 15 Minuten später hin bzw. stillen ihn. Nach drei Tagen noch einmal 15 Minuten usw., bis dass für alle eine gute Abendroutine funktionieren kann. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 12.11.2018



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