Hallo Fr. Ubbens,
mein Sohn war bisher bei einer Tagesmutter, wo es leider einen Beißer gab, der es immer nur auf meinen Sohn abgesehen hat. Jetzt ist mein Sohn 3 1/2 und hat zur Kita gewechselt und wir hatten sehr auf Besserung gehofft.
Dort gibt es leider drei ziemliche Rabauken im Vorschulalter, die sich in der ganzen Kitazeit die Köppe einschlagen. Jeden Tag gibt es dann auch Übergriffe auf die Kleineren, die mit dicken Backen und Kratzern km Gesicht rumlaufen. Die Erzieher sind damit leider überfordert und können sich bei den dreien nicht durchsetzen.
Jetzt in der dritten Woche verhält sich mein Sohnemann auch schon so, dass er mich und seine große Schwester haut, was mich mega frustet. Er hat jetzt seine Vorbilder gefunden, vielleicht auch, um sich selbst zu schützen.
Ich weiß damit jetzt leider nicht umzugehen, und werde blöderweise auch grober, nur allein, um mich zu schützen, wenn ich ihn zb festhalten und auf Abstand halten muss. Er schleicht sich zb an mich ran, fletscht seine imaginären Tigerzähne und kneift, kratzt und haut mich ohne Rücksicht, was richtig wehtut.
Mir kommen die Tränen, weil ich weiß, dass er genau das von den anderen Kindern "angetan bekommt". Was mach ich denn bloß? Das war die einzige Kita, die einen Platz für uns hatte, obwohl wir bei 8 Stück über 1 Jahr lang auf der Warteliste standen. Also ist leider kein Wechsel möglich, aber das kann ja so nicht bleiben.
Ein Gespräch mit den Erziehern hab ich schon geführt und sie können da leider nix machen. Sie versuchen so gut es geht aufzupassen, aber sie wollen ja auch mit den anderen Kindern schöne Dinge machen, wie sägen, basteln und malen. Aber so kann es doch nicht weitergehen, bis sie nächsten Sommer in die Schule kommen, da das keine Ausnahmefälle sind, sondern mehrmals täglich passieren.
(Die Eltern lassen leider auch nicht mit sich reden)
Ich bin dankbar für jeden Tipp!!!
von
stuffstuff
am 20.09.2017, 18:39
Antwort auf:
Kitakinder ziemlich gewalttätig
Liebe stuffstuff,
ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin nur anschließen. Es sollten zwei Dinge passieren. Auf der einen Seite suchen Sie weiterhin das Gespräch mit den Erziehern und vielleicht sogar mit der Leitung. Es kann nicht sein, dass das Verhalten der von Ihnen angesprochenen Kinder scheinbar keine weiteren Konsequenzen mit sich bringt. Ggf. tun Sie sich mit weiteren Eltern zusammen. Ändert sich nichts, sprechen Sie auch noch mal mit den anderen Kindergärten. Oft ziehen Kinder um und es wird im Laufe des Jahres doch noch ein Platz frei.
Auf der anderen Seite ist es in der Tat Ihre erzieherische Aufgabe, Ihrem Sohn Ihre Werte und Regeln beizubringen. Kommen Sie immer wieder mit Ihrem Sohn ins Gespräch und erklären ihm, dass er nicht hauen und beißen darf, weder Sie noch andere Kinder. Beißt er Sie, sagen Sie deutlich Nein und halten ihn auf Abstand. Kommt Ihr Sohn wieder an, dürfen Sie ihm gerne sagen, dass Sie jetzt (für längstens 5 Minuten) noch keine Lust wieder auf ihn haben, da er Ihnen weh getan hat. Entschuldigt er sich vorher, darf er eine neue Chance bekommen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 22.09.2017
Antwort auf:
Kitakinder ziemlich gewalttätig
Also ganz ehrlich ich würde mich mit den anderen Eltern zusammen tun und bei der Leitung von Kindergarten sagen das man sich mit den Eltern von den jeweiligen Kindern versammelt und eine Lösung findet. Ich schicke doch nicht mein Kind zum Kindergarten damit er nachher aggressiv wird. Mir fehlen echt die Worte und dann zahlen wir noch dafür.
von
Nevin0821
am 20.09.2017, 23:22
Antwort auf:
Kitakinder ziemlich gewalttätig
Ich gebe meiner Vorrednerin Recht darin, dass es Sache der Erzieherinnen ist, dieses Verhalten im KiGa zu unterbinden. Im Zweifelsfall auch ein Gespräch mit den Eltern zu führen, wie man gemeinsam an einem Strang ziehen kann. Allerletzte Konsequenz wäre dann auch eine Kündigung des KiTa-Platzes, sollten die Eltern uneinsichtig sein/die Problematik einfach nicht in den Griff zu bekommen sein. Das Kinder immer wieder verletzt werden geht einfach nicht.
Aber!: Kinder werden sich immer Ältere als Vorbild suchen und das nicht immer im positiven Sinne. Da ist man - trotz allen Frustes über die schlechten Vorbilder - als Eltern gefragt, seinem Kind zu vermitteln, was ok ist und was nicht. Bzw., das man Dinge, die nicht in Ordnung sind, nachmacht, nur weil es andere auch tun. Ich erinnere mich da an den - damals gehassten - Spruch meiner Mutter: "und wenn alle aus dem Fenster springen - springst du dann auch hinterher?" ;-)
Unser Sohn kommt auch mit Sprüchen oder Verhalten nach Hause, dass er definitiv nicht von uns hat. Aber genau darin liegt doch die erzieherische Aufgabe der Eltern: ihren Kindern die eigenen Werte zu vermitteln und dafür Sorge zu tragen, dass ihr Kind lernt, Richtig und Falsch zu unterscheiden und sich eigenständig zu entscheiden (natürlich für das "richtige" ;-)
Ja, das ist Arbeit - gehört aber dazu.
von
cube
am 21.09.2017, 08:53
