Liebe Frau Schuster, mein Sohn (3,5 J.) ist sensibel und recht defensiv veranlagt, was andere Kinder, insbesondere Gruppen, betrifft. Zu Erwachsenen und größeren Kindern findet er leichter Kontakt. Seit Ende Januar wird er in einen Kindergarten eingewöhnt, in dem die Kinder nach dem Berliner Modell eingewöhnt werden. Eine sanfte Eingewöhnung wird dort leider nicht angeboten. Sein Cousin geht in die gleiche Gruppe. Wir hatten gehofft, dass es ihm dadurch etwas leichter fallen würde, aber so einen richtigen Draht finden die zwei Jungs bisher leider nicht zueinander. Wir waren sechs Mal gemeinsam für eine Stunde im Kindergarten, beim dritten Mal hat eine Erzieherin immer mal wieder versucht, Kontakt zu meinem Sohn aufzunehmen, was an den letzten beiden Tagen, an denen ich auch noch mit dabei war, schon ganz gut geklappt hat. Am siebten Tag wurde für fünf Minuten getrennt. Hat super geklappt. Auch die nachfolgenden Tagen klappten prima (Trennung schließlich fast 2 h). Seit dem ersten Stuhlkreis (seine Bezugserzieherin musste während des Stuhlkreises wohl auf die Toilette) aber der Einbruch, jammert oder weint auch mal heftig beim Abschied. Sagt, er hätte Angst vorm Stuhlkreis, schreit, dass er wieder mit nach Hause möchte. Nun haben sich die Erzieherinnen überlegt, dass er nicht mit in den Stuhlkreis muss, wenn er nicht will. Aber alles, was Neues auf ihn zukommt, scheint ihn erneut zu überfordern, sei es Sport, Musik... . Und die Angst vorm Stuhlkreis ist auch geblieben. Lief die Eingewöhnung zu schnell? Ist etwas schiefgelaufen? Was kann ich tun, damit er wieder zur Ruhe kommt? Wenn ich mich dann verabschiedet habe, beruhigt er sich übrigens laut Erzieherin wohl schnell wieder, macht Aktivitäten mit, hängt aber an Erzieherin und löst sich eher selten von ihr. Mir ist schon schwer ums Herz, wenn ich ihn zurzeit beim Abschied erlebe. Kann das richtig so sein? Wird die Angst vorm Kindergarten dann nicht immer größer? Ich stehe dem Kindergarten und den Erzieherinnen übrigens ganz positiv gegenüber, sehr nett, auch bemüht. Nur zweifele ich allmählich an der Geschwindigkeit der Eingewöhnung, da er ja nun auch so zurückhaltend gegenüber Kindern und Gruppen ist. Wird er sich von mir nicht im Stich gelassen fühlen? Entschuldigen Sie bitte die Länge der Anfrage! Und lieben Dank im Voraus für Ihre Einschätzung! Liebe Grüße Angel
von Angel73 am 14.02.2012, 10:38