Liebe Frau Schuster! Ich muss Ihnen jetzt schreiben, weil ich mir keinen anderen Rat mehr weiß, ich heule mir jetzt seit über eine Stunde die Augen aus dem Kopf, und kann das fast nicht mehr kontrollieren, weil ich jetzt einfach geschockt bin, von dem was ich mir grade sagen lassen musste. :-( Mein Sohn Louis geht seit 03.01.11 in den KiGa. Am Anfang, die ersten zwei Wochen, hatten wir Startschwierigkeiten, zwecks Abschied usw. Da ging auch gleich einiges schief, seine Erzieherin (Annemarie) hat ihn gleich am zweiten Tag mit "aller Gewalt" von mir weggerissen, die nächsten Tage hat er dann sogar vor lauter Stress und Angst gebrochen usw. Aber es wurde dann besser. Und er hat mich "problemlos" mit ein paar Krokodilstränen gehen lassen. Jeden Tag wenn ich ihn abgeholt habe, frage ich seit geschlagenen acht Wochen, wie er sich denn macht, ob er spielt, ob er artig ist, ob er auf Klo geht usw. Jeden Tag wurde mir seit acht Wochen dasgleiche erzählt, von allen drei Erzieherinnen... Er macht sich gut, er macht gut mit, er spielt mit den anderen Kindern, er ist artig usw. Nur auf's Klo geht er nicht... er weigert sich strikt... er geht auch nicht von alleine... immer müssen sie ihn daran erinnern. Wenn ich nicht gesagt hätte, dass sie ihn gefälligst einfach nehmen sollen, und aufs Klo setzen sollen, wenn er schon zappelt, dann würde ich ihn jeden Tag mit einer nassen Unterhose abholen. Denn er pinkelt dann immer so viel weg, dass er es wieder aushält. Und ich weiß mir keinen Rat wieso er das macht... Zu Hause und ÜBERALL geht er vollkommen problemlos aufs Klo. Die anderen beiden Erzieherinnen, die im Wechsel in der Gruppe sind (Beate und Michaela) mit den beiden versteht er sich super, und an denen hängt er auch sehr. Gestern hab ich ihn reingebracht, und es war nur Michaela da (Annemarie nicht). Als Louis schon gesehen hat, dass Annemaries Rad nicht da ist, ist er ganz anders da rein marschiert... er hat mich regelrecht aus der Gruppe geschoben. Als ich ihn geholt habe, habe ich Michaela gefragt, wie es war, und sie hat geschwärmt wie super es gelaufen wäre, und das er mit den anderen Kinder so prima gespielt hat, auch auf's Klo gehen hätte funktioniert, und auch Louis war total happy und ganz anders als sonst. Heute morgen habe ich ihn rein gefahren, Annemarie und Beate hatten Dienst, nur leider war Beate nicht da, sie musste telefonieren. Louis hat das sofort gespannt, dass er mit Annemarie alleine wäre, und schon war der Ofen aus. Er fing an zu zittern, bekam eiskalte schweißnasse Hände, hat sofort geweint und sich an mir festgekrallt, und er wollte einfach nur mit Heim. Er hat sich mit Händen und Füßen gewehrt bei Annemarie zu bleiben (sie wollte ihn wieder festhalten), und dann kam Beate aus dem Büro, und er ist sofort zu ihr gerannt, und ich konnte gehen. Um 12 Uhr hab ich ihn abgeholt, und wurde von Annemarie mit den Worten begrüßt: "Also so geht es nicht weiter!" Ich wusste erst gar nicht wie mir geschieht, und dann legte sie los. Sie möchte, dass ich einen Tag mit in den KiGa kommen und bleibe, weil Louis "untragbar" wäre. Ich war echt geschockt. Und zwar ging es darum, dass der heutige Tag eine einzige Katastrophe gewesen sein muss. Er muss nur geweint haben, war gar nicht von Beate wegzubringen, sie musste ihn sogar mit ins Büro nehmen, in der Hoffnung, dass er sich dort langweilen würde, aber von wegen... Er hat nichts gegessen, nicht getrunken, er spielt nicht mit den anderen Kindern, hat das wohl auch vehemet abgelehnt.... :-( Angeblich wäre Annemarie auch mit ihm aufs Klo, angeblich hätte er auch gepinkelt, und komischer Weise war zehn Minuten später alles patschnass... er war vollgepinkelt (habe ja seine Klamotten da) als wäre er fünf Stunden nicht mehr auf dem Klo gewesen. :-( Ich denke langsam, dass das psychisch ist, und ich mache mir größte Sorgen. :-( Auf jeden Fall hat Annemarie jetzt gesagt, dass wir nach acht Wochen (die müssen wohl ihrer Meinung nach reichen zur Eingewöhnung) eine Lösung finden müssen, ich gefälligst mit Louis sprechen soll usw. Er solle lernen, dass sie nicht als einzelne Person für ihn da sein können, sein Geheule wäre vom Geräuschpegel her, für die Gruppe nicht tragbar, sein Verhalten ja sowieso nicht... Und er müsse JETZT lernen, dass es SO nicht geht. Ich war baff... Ich bin es immer noch. Ich habe dann gesagt, dass ich mich seit acht Wochen mit ihm ständig darüber unterhalte, er aber völlig abblockt und immer nur "Ja und Amen" sagt. Angeblich würde er es vollkommen verweigern mit den anderen Kindern zu spielen, wenn aber eine der drei Erzieherinnen mit ihm spielt, dann ist Ruhe, er macht mit, und lässt sich ablenken, bis sie "nicht mehr wollen" bzw. auch nicht mehr können (ich verstehe schon vollkommen, dass Louis nicht der einzige ist) und dann geht das Theater von vorne los. Er muss auch ständig fragen, wann ich denn komme, wo ich denn bleibe, wieso ich gegangen bin.... "Wenn die zwei Zeiger oben sind, dann kommt die Mama!" Das ist sein Lieblingssatz, und den predigt er in einer Tour, und anscheinend ist das nicht mehr gewünscht und die drei Erzieherinnen müssen sehr genervt davon sein. :-( Ich kann es ja auch ein stückweit verstehen. Aber ich frage mich, wenn es so schlimm war, wie heute erzählt und er sich gar nicht mehr beruhigen, bzw. ablenken lässt, warum rufen die mich dann nicht an? Annemarie meinte auch, und das hat mich persönlich sehr verletzt, dass sie sich Louis vollkommen anders vorgestellt hat - das war echt ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich mein, ein Kind ist doch kein kleiner Roboter den man sich hindrehen kann, wie man es braucht. Und es wird jetzt echt von ihm verlangt, dass er das lässt und sich schlagartig ändert - Annemarie meinte auch, dass er dann eben vielleicht mal einen Anschiss nötig hätte, anstatt lieber, verständnisvoller Worte... Aber darauf kann sie lange warten, ich mach es doch dadurch nur noch schlimmer. Im Auto hat er geweint auf der Heimfahrt, dass ich ja seinem Papa nicht sagen soll, dass er in die Hose gemacht hat, dabei braucht er da echt nichts zu befürchten. Auch wenn ich ihn abhole (mir kommt es schon die ganze Zeit so komisch vor) ist Louis regelrecht erleichtert, wenn er mich sieht. Das ist nicht nur Freude, sondern Erleichterung, dass ich wieder da bin. Sie müssten mal sehen, wie er sich an mir festklammert... Annemarie meinte jetzt, dass ich eben mal einen Vormittag mit drin bleiben soll, um zu schauen wie es abläuft... Also Frau Schuster jetzt mal ehrlich, das ist doch Quatsch, dann hängt er doch erst recht nur an mir, wenn er immer nur nach mir jammert. Wenn ich DO mit drin bleibe, habe ich am FR das nächste große Drama, wenn ich heim gehe. Also für mich geht da jetzt einiges schief, und wenn ich ehrlich bin, überlege ich schon, den KiGa zu wechseln. Schweren Herzens, dass muss ich ehrlich sagen, aber ich denke das Problem ist Annemarie. Und wenn Louis nach acht Wochen schon angeblich so zum Problem wird, wie soll das weiter gehen? Sie hat mir jetzt echt die Pistole auf die Brust gesetzt, und ich weiß nicht was ich tun soll... Tja und ich habe versucht mit meinem grademal dreijährigen Sohn zu reden, und wissen Sie was? Er ist sich natürlich keiner Schuld bewusst... Ich habe ihn gefragt, warum er das heute SO gemacht hat, tja und mein dreijähriger Sohn gab mit folgende Antwort "Weil du heim gegangen bist, und weil ich dich vermisst hab!" Ich denke irgendwie spricht das für sich. Desweiteren habe ich ihn gefragt, ob es ihm im KiGa gefällt, er hat sofort bejaht. Ich hab dann weiter gefragt, was er nicht mag oder was ihm nicht gefällt, prompte Antwort darauf war "Annemarie" - und dann rennt er sofort weg, sobald er den Namen hört, macht er dicht. Was soll ich tun, Frau Schuster? Bitte entschuldigen Sie diesen Roman, aber ich denke Sie sind mit die einzige, von der ich mir noch einen unabhängigen Rat holen kann! Liebe Grüße Steffi
Mitglied inaktiv - 01.03.2011, 14:16