Kinder 5 und 3 machen was sie wollen.

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kinder 5 und 3 machen was sie wollen.

Hallo, ich bin Mama von 3 kindern. 5,3 Jahre und 1 Jahr. Ich war immer schon ein sehr belastbarer und ruhiger, geduldiger Mensch. Bis jetzt! Meine Großen Söhne machen oft was sie wollen. Bisher war es noch überschaubar aber langsam sind mein Mann und ich am verzweifeln. Beide geben ständig wiederwort wenn es darum geht etwas zu tun. Sei es das Zähne putzen , Schuhe anziehen oder Teller abräumen. Genauso ist aufräumen auch ein großer Kampf und nur durch androhen von Verboten oder Strafen durchsetzbar. Es fallen auch dann Begriffe wie blöde Kackamama oder vergleichbares. Ins Zimmer schicken bringt auch nichts , da spielen sie einfach als ob ich nichts gesagt habe. Sie Ignorieren wenn wir sie ins Bad schicken zum fertig machen. Oft muß man es 5 x sagen und sie dann ins Bad tragen und selbst waschen. Mein Mann hat schon kaum noch Nerven weil es schon am frühen morgen so anfängt und man alles diskutieren muss. Wir haben schon versucht ein Belohnungssystem mit Goldenen Münzen zu benutzen aber das funktionierte nur bis die erste Belohnung erreicht ist und dann war es uninteressant. Mein Mann streicht auch Süßigkeiten aber da kommt die Antwort inzwischen : ist und doch egal wir machen was wir wollen? Wenn sie sich ärgern verwüsten Sie schon mal das Wohnzimmer und Schlafzimmer und schmeißen alles herum. Ich muß mich schon sehr zusammenreißen. Was soll ich machen? Zwischen dem ganzen Geschimpfe krabbelt auch noch der Kleine herum.

von anders am 28.05.2014, 11:20



Antwort auf: Kinder 5 und 3 machen was sie wollen.

Liebe Anders, fordern Sie Ihre Kinder nicht 5x auf, bevor Sie handeln. Die Jungs gehen nach der ersten Aufforerung nicht ins Bad, dann nehmen Sie sie an die Hand und gehen mit ihnen. Der Dreijährige kann auch noch nicht wirklich alleine aufräumen. Begleiten Sie das Aufräumen. Geben Sie vor, was als nächstes getan wird und fungieren Sie als gutes Beispiel. Auch dem 5-Jährigen wird es leichter fallen, wenn Sie ihm konkret sagen, was er als nächstes aufräumen soll. Wer sich nicht die Schuhe anziehen möchte, kann nicht mit auf den Spielplatz und darf zu Hause bleiben. (Gehen Sie aber nur bis zur Hausecke) Die Jungs räumen nach der Aufforderung ihren Teller nicht ab, dann achten Sie darauf, dass sie nicht anfangen zu spielen. Erst wenn abgeräumt ist, dürfen die Jungs in Kinderzimmer. Ärgern sich die Jungs gegenseitig mit Worten, dann dürfen sie das. Verwüsten Sie Wohnräume, dann seien Sie schnell genug und trennen die Beiden. Jeder darf in ein anderes Zimmer gehen. Beobachten Sie die Beiden vorübergehend genau und gehen zügig dazwischen. Die Jungs können nur so lernen, dass Sie die Verwüstung nicht möchten. Es wird eine kleine Zeit lang anstrengend für alle Beteiligten, die Einhaltung von Regeln zu lernen, aber wenn Sie konsequent dabei bleiben, werden Ihre Kinder erfahren, dass es Ihnen ernst ist und ihr eigenes Handeln nach und nach ändern. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.05.2014



Antwort auf: Kinder 5 und 3 machen was sie wollen.

Hallo Ich hoffe ich darf dir auch kurz antworten. Ich sehe die Situation als Aussenstehende so, dass ihr euch gegeneinander aufreibt. Man kann sich so gegeneinander hochziehen und zwar bis es eskaliert. An eurer Stelle würde ich die Lage mal gut überlegen und wenn ihr jetzt nicht mehr weiter wisst, dann einen Schritt der Selbstständigkeit zurück gehen, Von dem 5jährigen denke ich erwartest du zu hohe Ansprüche. Nicht jeder 5jährige kann ein Zimmer aufräumen. Sicher gibt es solche aber ich denke das ist die Seltenheit. Er kann mit 5 vielleicht eine Kiste selbst aufräumen. Geh einfach ein Schritt zurück und räume eine Kiste mit ihm zusammen auf. Das andere erledigt ihr Eltern im Moment noch für ihn. Dein Grosser ist überfordert. Der 3jährige macht dem grossen sowieso alles nach. Darum musst du beim grossen ansetzen. Im Zuge des älter werdens, wird der grosse nach Selbstständigkeit streben, das liegt in der Natur des Menschen. Es scheint, dass er im Moment noch nicht soweit ist, darum rebelliert er. Auch sieht er, dass du dem 1 jährigen natürlich bei Seite stehst in allem. Deine Grossen zeigen eine Art Regression, welche dann, wenn sie von euch Eltern nicht akzeptiert wird, in Aggression wechselt, was er dann im Moment noch mit verbalen Äusserungen zeigt, aber später dann auch handgreiflich gegen euch ausarten kann. Darum geht dringend einen Schritt zurück, lass die regressive Phase der grossen beiden zu und helft ihnen dabei sich anzuziehen und das Zimmer aufzuräumen. Die Teller räumt ihr Eltern ab nach dem Vorbild und du wirst sehen, eine Zeit später sollten sich die grossen als Helfer zeigen, sie sind im Zuge der Selbstständigkeit bestrebt Gross zu werden. Dies gelingt ihnen aber nur, wenn sie die im Moment regressive Phase durchleben dürfen. Im Moment sind die beiden grossen wieder klein und wollen so behandelt werden, natürlich nur in einem gewissen Rahmen. Dennoch solltet ihr Eltern das akzeptieren, denn sie machen es nicht extra. Du kannst dir darüber auch Literatur besorgen. Hochinteressant. Du schreibst und forderst aufräumen es wird verweigert, weil die beiden grossen natürlich wieder klein sind, das wird von dir erwidert durch aggressive Massnahmen wie Verbote und sogar Strafen. Sie werden bestraft für ihr Verhalten, wofür sie nichts können -> regressive Phase. Auf diese Androhung mit Verboten und Strafen folgt dann "verbale Aggressivität". Schlussendlich musst du das Zimmer sowieso selber aufräumen, weil er zornig ist und aggressiv geladen oder ihm die Schuhe anziehen, weil ihr zeitlich langsam wirklich knapp seid. Von daher würde ich es einfach wieder eine Zeit lang selber machen und sagen schau ich helfe dir dich zu richten, wir haben was tolles vor. Schau ich helfe dir das Zimmer zu machen, wir wollen ein schönes Jungszimmer nicht wahr?

von jeans28 am 31.05.2014, 05:54