Kind will nicht in den Waldkindergarten - oder doch nur Trennungsschmerz?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kind will nicht in den Waldkindergarten - oder doch nur Trennungsschmerz?

Hallo, ich bin ratlos und verzweifelt. Mein Kleiner geht seit 7.1. in den Waldkindergarten. Die ersten drei Tage war alles gut, blieb von morgens 8:30 bis mittags zur Abholzeit um 13:30 und war dann so erschöpft, dass er wieder ein Mittagsschläfchen gemacht hat. Seit ein paar Tagen, seit mein Mann ihn einmal hingebracht hat, weil ich arbeiten musste, erzählt er immer wieder, dass er dort nicht mehr hin will. Er weint und zieht die Mundwinkel herunter und wird ganz traurig, wenn das Thema durch ihn oder uns aufkommt. Abends will er nicht einschlafen, weil er morgens nicht aufwachen und in den Waldkiga gehen will. Wenn er morgens aufwacht, sind seine ersten Worte, dass er nicht in den Waldkindergarten will. Die Kälte, so denke ich, ist kein Problem, da wir Hunde haben und zwischen 30 und 60 min täglich mit ihm abends spazieren gehen. Am Wochenende waren wir fast 3h im Schnee spazieren und Schlitten fahren und da hat er nicht gejammert. Eigentlich war er tagsüber gut sauber, ja, man musste ihn ab und zu daran erinnern, Pipi zu machen, nun nässt er aber häufig ein und sagt ihm Waldkiga, er sei trocken. Dort gibt es zwei Pipirunden, aber dazwischen wird nicht gefragt, ob er Pipi machen muss. Er kann aber seine Blase, so glaube ich, noch nicht so kontrollieren. Das braucht doch Zeit, oder? Es ist nicht, dass ich den Erzieherinnen nicht vertraue, nur laufen einige Dinge für mich als Mama eben nicht so optimal, und klar fühle ich, dass ich etwas anders machen würde, aber ich weiß, dass die eben mehr Kinder haben als nur meines. Eine Erzieherin meinte neulich, als er nicht mehr konnte und getragen werden wollte, dass sie ihn nicht tragen kann, weil er zu schwer ist. Mir ist es klar, dass sie das nicht kann, sonst kommen eventuell alle angestürmt und sie kann ihn nicht verwöhnen. Aber als Mama denke ich, er ist nicht einmal 3 und damit der Jüngste und ist nicht einmal zwei Wochen da... Beim Abschied ist es seit diesem einen Tag, als mein Mann ihn gebracht hat, schwer, für mich und für ihn. Er weint, ich will ihn nicht weinend zurücklassen etc. Vorgestern hat mich die Erzieherin weggeschickt, als er weinte, dabei hätte ich ihn am liebsten mitgenommen. Das tat mir so weh und ich fand es grausam. Von ihrer Warte richtig gehandelt, weiß ich nicht, aber als Mama tut das schrecklich weh; dein Kind weinen zu lassen und gehen zu müssen und es im Stich zu lassen. Aber die machen das so. Was soll ich da sagen als verhätschelnde Mama, die ihren Dreijährigen trotz Gepäck und Schwangerschaft trägt, wenn er nicht mehr kann? (Hierfür will ich keine Lorbeeren, ich will nur sagen, dass ich ihn eben... bemuttere... ist ja mein kleiner Schatz.) Er freut sich auf die Vesperrunde/ Aufräumrunde, weil er weiß, dass ich da komme und wenn sie auf einem Ausflug waren und es zurück zu den Bauwagen geht, jammert er und sucht mich. Was soll ich tun, damit ich ein gutes Gefühl bekomme? Ein Gespräch suchen, ist das eine, aber die machen dort auch ihren Job und den können sie bei einem Kind auch nicht zu 300% machen, nur weil ich die Mama bin und eine Glucke bin :-( Eine Freundin meinte, ich muss den Erzieherinnen nur vertrauen... Das sagt sich so einfach... Und selbst wenn ich das zu 100% täte, würde mein Kleiner dann so gerne hingehen??? Ich hoffe, ich habe alles aufgeschrieben, was ich weiß :-( LG und danke für Ihre Mühen :-(

von Dreamy2014 am 19.01.2016, 09:32



Antwort auf: Kind will nicht in den Waldkindergarten - oder doch nur Trennungsschmerz?

Liebe Dreamy2014, wie hat die Eingewöhnung ausgesehen? Waren Sie ein paar Tage dabei? Haben Sie mit verkürzten Tagen angefangen? So ein Vormittag ist in der Anfangszeit für einen fast Dreijährigen ganz schön anstrengend, egal ob von einer "Gluckenmama" oder nicht. Dennoch spürt Ihr Sohn Ihre Gefühle. Aus dem Grund sollten Sie sich sicher zeigen, dass alles gut ist. Machen Sie sich Sorgen, dann spürt Ihr Sohn das und es verunsichert ihn zusätzlich. Können Sie evtl. mit den Erziehern eine verkürzte Betreuungszeit für zwei Wochen vereinbaren, damit der Vormittag nicht so lang wird? Ihre Freundin hat Recht, wenn sie sagt, dass Sie den Erziehern vertrauen sollten. Und auch wenn der Abschied am Morgen schwer fällt, vertrauen Sie darauf, dass Ihr Sohn in kürzester Zeit mit dem Weinen aufhört. Nur wenn Sie ein gutes Gefühl haben, kann auch Ihr Sohn ein gutes Gefühl entwickeln. Dafür sollten Sie Ihrem Sohn noch ein klein wenig Zeit geben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 20.01.2016



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