Hallo Frau Ubbens, ich wende mich an Sie in der Hoffnung, dass Sie mir einen Tipp geben können. Meine Tochter wird Mitte November 3 Jahre alt und ist nun seit 1 1/4 Jahren in der Kleinkindgruppe im Kindergarten. Sie wird morgens von ihrer Oma hingebracht und nach 4 Stunden abgeholt und ist dann bis nachmittag bei ihrer Oma, bis ich von der arbeit komme. Wenn ich sie auf den Kindergarten anspreche sagt sie mir, dass es schön ist und erzählt von den anderen Kindern... Sie ist ein sehr aufgewecktes, energiegeladenes, bewegungsfreudiges, neugieriges und fantasievolles Kind. Sie tobt, spielt, lacht... Wenn ich mit ihr unterwegs bin, egal ob Spazierengehen, Einkaufen oder auf dem Spielplatz geht sie direkt auf andere Kinder (egal ob sie sie kennt oder nicht) zu und spricht mit Ihnen oder versucht Kontakt aufzunehmen. Im Kindergarten ist das aber wohl total anders - ich bekomme immer wieder von den Kindergärtnerinnen berichtet, dass sie nicht auf die anderen Kinder zugeht, nicht mit ihnen spielen möchte - selbst wenn andere sie auffordern und auch sehr ruhig und zurückhaltend ist - eher beobachtet... Wenn gemeinsame Aktivitäten stattfinden ist sie voll dabei. Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann - weil sie eben in meiner Gegenwart genau das Gegenteil von dem ist, was die Erzieherinnen mir sagen. Egal ob jemand Fremdes oder Vertrautes, Erwachsener oder Kind etwas sagt oder macht was ihr nicht passt - gibt sie Kontra (sprachlich)! Jeder der ihr interessant scheint wird angesprochen und mit Fragen gelöchert. Bis vor ca. einem 3/4 Jahr war sie in unbekannten Situationen auch bei mir relativ zurückhaltend, sie brauchte dann immer mal etwas Aufmunterung auch mal was Neues, Unbekanntes zu probieren - aber wenn dann mal der Knoten gelöst war, gab's kein Halten mehr. Das ist jetzt auch nicht mehr so - es muss alles ausprobiert, angeschaut und untersucht werden. Und ich lasse sie auch alleine machen... Es ist also nicht so, dass ich ihr immer hinterher renne, sondern lasse sie alleine probieren. Wenn sie dann mal sagt sie braucht Hilfe (was relativ wenig vorkommt) dann versuche ich ihr erst mal zu zeigen wie sie etwas selbst schaffen kann, aber unterstütze sie natürlich. Anfangs dachte ich, dass es vielleicht mangelndes Selbstbewusstsein gegenüber den etwas größeren Kindern ist, aber in meiner Anwesenheit setzt sie sich durch, auch wenn sie Meinungsverschiedenheiten mit älteren Kindern hat. Sie ist und war noch nie der Typ, der das rabiat durchgesetzt hat (mit Schubsen, hauen oder ähnliches) sondern sie redet und argumentiert eben (was mich auch manchmal sehr überrascht - total logisch und vernünftig) oder wenn ihr jemand etwas wegnehmen möchte hält sie es fest und gibt das auch nicht her sagt dann "das ist meins - du kannst was anderes nehmen oder wir tauschen später"... Eigentlich viel zu vernünftig für eine fast 3-jährige ;-) Wir haben auch regelmäßig mit anderen Kindern Kontakt (Nachbarskinder, Verwandtschaft, Spielplatzbesuche, Kindergeburtstag...), allerdings auch nicht jeden Tag, da ich beruflich ziemlich eingespannt bin. Wobei ich auch immer wieder feststelle, dass sie sich wenn extrem viel Trouble herrscht und viele Kinder da sind und extrem laut sind oder es zu Auseinandersetzungen zwischen anderen kommt, sie sich dann eben ein oder 2 Kinder sucht, die dann mit ihr auf einer Wellenlänge liegen und was anderes spielen. Können Sie mir einen Rat geben, wie ich ihr vielleicht helfen kann, auch im Kindergarten so zu sein, wie sie eigentlich ist. Denn ich mache mir im Moment schon etwas Sorgen - warum das so ist. Vor allem soll sie zudem Anfang nächsten Jahres in die "große" Gruppe kommen in der fast doppelt so viele Kinder sind, wie in der Kleinkindgruppe. Viele Grüße
von christina166 am 28.10.2013, 22:45