Liebe Frau Ubbens,
meine Tochter wird dieses Jahr eingeschult. Leider wohnen wir knapp ausserhalb des Einzugsgebietes der Grundschule, in die alle anderen Kindergartenkinder gehen. Somit müsste meine Tochter, in unserer, weiter entfernten Grundschule, ohne ihre Freunde, eingeschult werden. Wir haben keine Kontakte und auch sehr wenig Bezug zur Gegend der Grundschule.
Meine Tochter ist ein fröhlich-freches Mädchen, hat viele Freunde (aber alle aus/über den Kindergarten kennengelernt), ist fest eingebunden in der Ortsgemeinschaft und freut sich schon auf die Schule. Obwohl ich ihr schon erklärt habe, dass sie nicht in die Schule ihrer Freunde gehen wird, ist die Vorfreude ungetrübt - ich weiß allerdings nicht in wie fern sie die Tragweite erfasst.
Nun meine Frage: Wie sehen sie die Einschulung in eine fremde Schule ohne ein einziges Kind zu kennen? Die Einschulung bedeutet auch eine starke Reduzierung der bisherigen Freundeskontakte, da diese dann ja nur noch in der freien Zeit am Nachmittag stattfinden können bzw. sich evtl auch verlieren können, wenn man sich nicht mehr regelmäßig sieht. Kann das mein Kind traumatisieren?
Mit viel Aufwand könnte man einen eventuellen Gastschulantrag stellen, der aber u.U. abgelehnt werden kann. Ich bin nun am Hin- und Herüberlegen, ob wir für sie den Antrag stellen sollen. Da ich aber noch 2 weitere Kinder habe, greift die jetzige Entscheidung auch für die anderen beiden. Aus organisatorischer Sicht wäre die Einschulung, in die für uns zuständige Schule besser, da hier eine Busanbindung besteht. Zur anderen Grundschule (in welche die Freunde gehen) müsste ich meine Tochter und später auch die anderen Kinder selbst fahren.
Aber ich würde den Fahraufwand in Kauf nehmen, könnte ich meiner Tochter (und später den beiden anderen) ein traumtisierendes Erlebnis ersparen.
Vielen Dank für Ihre Einschätzung
von
Elucia93
am 19.02.2020, 13:36
Antwort auf:
Kind muss in eine andere Grundschule als Kindergartenfreunde
Liebe Elucia93,
Kinder finden sehr schnell Anschluss. Ihre Tochter freut sich auf die Schule. Sie ist offen für Neues, auch für neue Freunde. Sie wird den Schulstart auch ohne ihre Kindergarten- freunde gut meistern.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 20.02.2020
Antwort auf:
Kind muss in eine andere Grundschule als Kindergartenfreunde
Ich hoffe es ist ok, wenn ich dir antworte, ich hatte/habe exakt dasselbe Problem. Wir haben meine Große (sie wird im September eingeschult) in einen Kindergarten gegeben und sind später umgezogen. Alle ihre engen Freunde werden in eine Schule in der Nähe des Kindergartens gehen. Zum Kindergarten (und dann eben auch zur Schule) ist es eine Autofahrt von mit viel Glück 15min. Mein Mann und ich haben lange diskutiert und uns dann dazu entschieden, sie in der Schule gleich bei uns gegenüber anzumelden. Unser Hauptgrund war, dass Freundschaften in dem Alter so schnell wechseln, dass man nicht wichtige Entscheidungen davon abhängig machen kann. Außerdem scheint deine Tochter (wie auch meine) sehr leicht Freundschaften zu schließen. Das macht es überhaupt einfacher. Meine Vermutung ist, dass meine Tochter spätestens in der 2. Woche neue Freundinnen hat, die dann hoffentlich in unserer Nähe wohnen, was Playdates viel einfacher machen würde. Ich habe/hatte auch Bauchweh bei der Entscheidung, grad weil es Kindergarten-Freundschaften sind, die sie echt schon lange hat, aber so erweitert sich ihr Kreis. Es wird vielleicht die ersten Tage schwer werden, aber ich glaube nicht, dass sie traumatisiert sein wird. Kinder passen sich so schnell an.
von
Schnecki2014
am 19.02.2020, 14:48
Antwort auf:
Kind muss in eine andere Grundschule als Kindergartenfreunde
Unser Kind ist auch ohne jemanden zu kennen in die Schule gekommen - es war kein Problem.
Hab auch im Kopf: Freundschaften - gerade mit Schulbeginn - ändern sich oft ganz schnell. Da sind neue Kinder, es werden neue Freundschaften geschlossen. Da kann die ehemals beste Freundin plötzlich eben neue beste Freundinnen haben - das ist manchmal viel schlimmer, als ohne Freunde in die Schule zu kommen. Gerade, wenn sich ein Kind so darauf eingeschossen hat, das es mit der "besten Freundin" dort weiterhin ein Gespann bilden wird oder nur deswegen sich auf die Schule freut.
Ich glaube, hier bist du diejenige, die sich mehr Gedanken macht als euer Kind ;-)
Trau ihr ruhig zu, dich sehr wohl verstanden zu haben und sich dennoch auf die Schule zu freuen. Von Trauma kann hier keine Rede sein. Evt. ein wenig getrübte Freude, weil man die Freundin jetzt eben erst nach der Schule treffen kann. Aber von Trauma und das ihr deswegen Gastanträge und für euch und euer Kind viel Fahrerei in Kauf nehmen solltet, ist das eher weit entfernt.
von
cube
am 19.02.2020, 15:19
Antwort auf:
Kind muss in eine andere Grundschule als Kindergartenfreunde
Vielen lieben Dank für die lieben Antworten. Ich bin jetzt tatsächlich beruhigter und denke, wir werden unsere Tochter einfach da anmelden, wo sie eigentlich auch hin sollte. Ist alles viel unkomplizierter als die Alternative. Dankeschön!
von
Elucia93
am 19.02.2020, 20:36