Hallo 'Frau Schuster! Wir haben ein Problem mit dem Verhalten unseres Sohnes (3 Jahre EK). Er war schon immer ein sensibles/ängstliches Kind. Bei jedem lauteren Ton aus der Umgebung fing er an zu weinen und auch wenn mal ein anderes Kind/Baby ihm zu Nahe kam fing er an zu weinen. Es ist ihm heute noch unangenehm wenn kleinere Kinder/Babys auf ihn zukommen. Außerdem konnte/kann er sich so gut wie gar nicht alleine beschäfigen. Weder als Baby (war auch ein Schreibaby) noch jetzt als Kleinkind. Das ist eigentlich unser Hauptproblem. Bei allem was er tut oder tun will muss immer jemand anwesend sein. Geht man nicht darauf ein dann wird gequengelt. Er gibt nicht auf, auch wenn ich ihm erkläre dass ich erst die Hausarbeit machen muss und dann später mal mit ihm gehe und er solle doch schonmal alleine spielen macht er kurz eine Pause mit dem Gequengel (bleibt aber in meiner Nähe) und wartet dann solange bis ich fertig bin. Und wenn ich ihn frage warum er nicht schonmal alleine spielen will dann sagt er, dass er ja dann ganz alleine sei. Wenn ich dann irgendwann meine Arbeit erledigt habe dann spiele ich kurz etwas mit ihm und mache meine Arbeit weiter. Dann geht das ganze wieder von vorne los. Und das jeden Tag mehrmals. Selbst wenn ich von Anfang an "Nein" sage und nicht mit ihm gehe,bleibt er halt bei mir. Ich versuche dann ihn in die Hausarbeit mit einzubinden, das klappt auch, aber das ist ja nicht sein Ziel. Und somit wird immer und immer wieder gefragt. Komischerweise haben wir abends beim Zubettgehen nie Probleme wenn ich gehe. Da wäre es für mich eigentlich verständlicher. Wenn mal andere Kinder (die er gut kennt) zu Besuch bei uns sind und mit ihm spielen wollen, dann muss einer von uns daneben sitzen, ansonsten bekommt er Panik und lässt die Kinder links liegen und läuft zu mir (oder zu meinem Mann). Und das alles obwohl wir bei uns zuhause sind. Ich habe das Gefühl, dass er sich selbst im Weg steht und dass die Angst vor neuen Situationen vor allem Anderen steht. Die natürliche Neugier und den Spieltrieb den ja eigentlich jedes Kind hat, fehlt ihm. Es geht nur einigermaßen, wenn einer von uns in der Nähe ist. Wir ermutigen und loben ihn auch schon immer wenn etwas gut geklappt hat und sagen ihm dass wir stolz auf ihn sind. Das findet er auch toll, trotzdem habe ich das Gefühl, dass er überhaupt kein Selbstvertrauen hat. Und wehe es geschieht eine Situation wo ihm irgendetwas passiert, dann wird diese Situation bis aufs Äußerste gemieden. Ich habe auch schon immer Spiel-/Turngruppen etc. mit ihm besucht, damit er sich auch an andere Kinder gewöhnen kann, aber geholfen hat das nicht. Ich habe den Eindruck dass es sogar schlimmer wird statt besser. Wie kann ich mich verhalten, damit er mehr Selbstvertrauen bekommt? Gebe ich zu schnell nach (und gebe wirklich nicht schnell nach, aber wenn sie gefühlte 50mal am Tag "genervt" werden dann geben sie irgendwann mal nach)? Oder soll ich mich mal an einen Kinderspychologen wenden? Jetzt kommt noch erschwerend hinzu, dass er im August in den KIGA kommt und die Schnuppertage alles andere als gut gelaufen sind(kann man sich ja denken) und das die ganze Sache noch mehr verschlimmert hat. Ich mache mir Gedanken wie er da klarkommen soll wenn das ja selbst bei uns zuhause schon so schlimm ist... Was vieleicht auch noch zu erwähnen ist, ist,dass er noch nie im Leben gefremdelt hat und auch noch nie so richtig gebockt/getrotzt hat. Bei ihm läuft das alles über "quengeln und auch richtig enttäuschtes Weinen" ab. Vielen Dank schonmal! Dini77
von Dini77 am 30.07.2012, 14:42