Kind der Freundin...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kind der Freundin...

Liebe Frau Schuster! Es geht eigentlich hierbei um das Kind meiner Freundin, die sich in der letzten Zeit ein nicht sehr angenehmes Verahlten angewöhnt hat, bei dem ich nicht weiß, wie ich darauf reagieren soll. Meine Tochter ist 20 Monate alt, das o.g. Mädchen fast 3 Jahre, beide haben immer gerne zusammen gespielt. In den letzten Monsten jedoch nimmt die Große meiner Tochter IMMER jedes Spielzeug ab, das diese sich gerade ausgesucht hat. Wendet sich meine Tochter etwas anderes zu (sie läßt sich das alles auch noch gefallen), dann nimmt Lea ihr das auch wieder ab. Zur Not auch mit Schlagen. Wir besuchen auch beide die örtliche Krabbelgruppe, wo heute, finde ich, das Verhalten von Lea eskaliert ist. Sie zog meiner Tochter gewollt einen Hüpfball unterm Po weg, worauf diese böse auf ihren Arm fiel und weinen mußte. Sie bespuckte andere Kinder. Sie haut ein Baby mit einem Baustein auf die Nase. Sie stößt sich selbst die Brille, haut meine Tochter dafür und sagt "du sollst mir meine Brille nicht kaputt machen". Sie kneift einen anderen Jungen in die Wange, der schreiend davon läuft. Es gibt noch mehr solcher schrecklicher Beispiele. Die Mutter reagiert entweder gar nicht (bekommt vieles auch nicht mir, man hat den Eindruck, daß sie möglicherweise nicht genug aufpaßt) oder sagt nur sanft "Du sollst das doch nicht, jetzt sag mal entschuldigung". Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, weil es ja meine Freundin ist, aber mir machen Treffen mit ihr und Lea keinen spaß mehr, weil ich immer fürchten muß, daß Lea wieder grob zu meiner Tochter wird. Normal finde ich dieses Verhalten auch nicht, aber wo rührt es her und was kann man dagegen tun. Oft hört man ja, daß Kinder, in deren Elternhaus geschlagen wird auch so handeln, das möchte ich in diesem Fall aber ausschließen, da meine Freundin ihrem Kind noch nicht mal einen Klaps auf Hand oder Po gibt. Sie spricht im Gegenteil immer sehr sanft und ruhig mit ihr, eher so, daß ich annehme, daß Lea auch gar nicht wissen kann, wo ihre Grenzen sind. Mit meiner Freundin zu sprechen macht auch keinen Sinn. Ich habe es heute versucht, sie blockt total ab, das einzige,was sie sagt, ist wieder "Lea, das solltest Du doch nicht", auf etwas anderes reagiert sie gar nicht, ist heute auch noch aus der Krabbelgruppe eher aufgebrochen ohne sich zu verabschieden. Was kann ich tun, haben Sie einen tipp für mich? Vielen Dank, allein schon für das Lesen diesen Wirrwarrs, Lilli

Mitglied inaktiv - 23.02.2000, 21:51



Antwort auf: Kind der Freundin...

Hallo Lilli Lea hat gemerkt, dass sie stärker als Ihre Tochter ist und probiert diese Stärke auch aus. In der Eltern-Kind-Gruppe versucht sie ebenfalls, ihre Stärke den Schwächeren gegenüber zu verdeutlichen. dazu ist ihr unbewusst jedes Mittel recht.Sie weiß noch nicht, wie schmerzhaft es sein kann, geschlagen, gekniffen o.ä. zu werden. Ihre Freundin ist wahrscheinlich selbst unsicher, wie sie sich bei solchen "Attacken" verhalten soll. Sie merkt, dass Lea unangenehm auffällt und verlässt, um allen Gesprächen aus dem Weg zu gehen, vorzeitig die Gruppe. Sie meint es sicherlich gut, wenn sie mit ihrer Tochter nicht schimpft sondern durch Miteinander-Reden versucht, deren Verhalten zu ändern. Sprechen Sie doch mal mit der Leiterin Ihrer Gruppe. Sie könnte dieses Thema völlig neutral an einem Elternabend besprechen, und alle könnten gemeinsam darüber diskutieren. Sicherlich haben noch mehr Eltern ab und zu das gleiche Problem und sind froh, darüber einmal reden zu können. Vorschläge für diesen Themenabend wären: " Was tun, wenn mein Kind schlägt?" oder: " Wie kann ich das Sozialverhalten der Kinder in der Gruppe fördern?" Es gibt sicher mehrere Kinder in der Gruppe, die mal schlagen, schubsen, Spielzeug wegnehmen, usw. Genauso wird es auch Eltern geben, die ab und an einen Rat in der Erziehung ihrer Kinder brauchen. Versuchen Sie`s und: bis bald?

von Christiane Schuster am 24.02.2000



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