Kind 5,5 Jahre alt weint plötzlich herzzereissend beim Abgeben im Kiga

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kind 5,5 Jahre alt weint plötzlich herzzereissend beim Abgeben im Kiga

Guten Morgen, ich würde Sie gerne um Rat bezüglich meines Sohnes 5,5 Jahre (Vorschulkind) fragen. Er weint nun seit ca. 4-5 Wochen jedes Mal beim Abgeben im Kindergarten. Man merkt raus,dass es definitiv kein Trotzweinen ist, also nicht aus Bockigkeit geschieht. Er hat wirklich die blanke Angst im Gesicht stehen. Nachhause läuft er um 12 Uhr immer selbstständig, ich erwarte ihn nur an der Kreuzung. Zuhause hat sich nichts geändert, außer dass ich etwas mehr arbeite (ich arbeite mit Schulkindern am Nachmittag). Er hat sich schon am Anfang des Winters öfter mal nicht so wohl gefühlt. Die Erzieher beklagten sich, sowohl ohne wie auch in Anwesenheit des Kindes darüber,dass er in der Vorschule bei den Schwungübungen mit Abstand der langsamste und schwächste wäre (das würden auch schon die anderen Kinder merken und sagen), ich müsse ihn unbedingt versuchen von der Einschulung zurück stellen zu lassen. (Er ist ein Augustkind) Zuhause zeigte er gute Leistungen sowohl beim Rechnen,wie auch bei den Schwungübungen. Dennoch lies ich mich bequatschen einen Antrag zu stellen. Dieser ging natürlich nun nicht durch, bei der Einschulungsuntersuchung zeigte er tolle Leistungen, die Ärztin war tatsächlich sehr verwundert über die Einschätzung des Kindergartens. Ich habe daraufhin mit dem Kindergarten gesprochen und ihnen auch erzählt,dass er sowohl Zuhause wie auch bei der Untersuchung ein völlig normales Tempo hätte und sogar eine total gute Feinmotorik, nur etwas fester auf den Stift drücken könnte (was aber etwas Temperamentsache bei ihm wäre) ,er die Ärztin auch durch sein Mengenverständnis überrascht hätte... etc Das nahmen sie sehr gemischt auf und sehen ihn immer noch als ein schwaches Kind.... Ich habe zudem das Gefühl,dass sie irgendwie ein Problem mit ihm haben, da er eh eher so bisschen der vorsichtige, zarte ist.... Ich habe mit meinem Sohn natürlich schon mehrmals darüber gesprochen, er sagte mir dass er sich bei den Schwungübungen nicht sehr viel Mühe gegeben habe,da sie immer so extrem viele Blätter machen würden und es ihm einfach zu langweilig wäre ein Bogen nach dem anderen zu machen.... Er äußert auch, dass er sich über den Vormittag immer wieder unwohl fühle und auf 12 Uhr warten würde.... Sie haben morgens jeden Tag im Kindergarten Sprachübungen, Matheprogramm ca 2-3 mal in der Woche (Blockweise), Montags morgens sind Schwungübungen dran und gleich Nachmittags ist dann noch Maxitreff,wo sie wieder Vorschule machen. (Da will er schon gar nicht mehr hin, er sagt das ist so langweilig dort) Letztens wurde im Maxitreff zum Beispiel ein Mobile gebastelt mit den verschiedenen Formen eines Gemäldes von dem Maler Miro. Ich habe schon 2 größere Kinder (Tochter 11 J, Sohn 13 J.). Ich kann mich an so Sachen (sie waren in anderen Kindergärten) weder bei dem einem , noch dem anderen Kindergarten erinnern. Dort wurde auch nie negativ über die Kinder gesprochen,wenn das Kind anwesend war. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen, sie wollen mir nun einreden er schaffe es nicht in der Schule, wird immer Probleme haben. Sich nicht lösen etc. Gespräche hatte ich schon bestimmt 10 Stück. Es tut sich nix, sondern ist wie gesagt seit 4-5 Wochen nun so,dass er gar nicht mehr rein gehen will. Sagt es ist ihm langweilig, mit der einen Erzieherin kann er gar nicht, er sagt auch es dauere ihm immer zu lange bis 12 Uhr. Was mir auch bitter aufstößt ist,dass wenn ich ihn vor 8:30 Uhr bringe (die Vorschüler sollten aber vor 8:30 Uhr da sein, besonders er damit er lt. Erzieherinnen besser noch einen Spielpartner fände), ist nie eine Erzieherin im Gruppenraum (in den anderen Gruppen schon). Ich habe auch das Gefühl,dass er keine richtigen Bezugspersonen hat,da in der Gruppe nicht jeden Tag immer die gleichen Erzieherinnen da sind, sondern zwar immer die gleichen 4-5 ,aber im ständigen Wechsel. Ich wäre froh,wenn Sie mir einen Ratschlag geben könnten. Wir haben schon viele Ansätze als Eltern versucht, sehr viel mit unserem Kind geredet, manchmal haben wir sogar im Kopf ihn raus zu nehmen (wobei wir der Meinung sind das könnte vielleicht dann für die Schulzeit nicht gut sein, bezüglich der Trennung von uns) , seit gestern versuchen wir ein Punktesystem (wenn er nicht weint,dann bekommt er einen Punkt bei 6 Punkten darf er mal länger aufbleiben oder ne Lieblingssüßigkeit/Eis essen) hilft nichts, er weint trotzdem. Vielen Dank MfG Nadine

von nawe am 28.03.2019, 09:00



Antwort auf: Kind 5,5 Jahre alt weint plötzlich herzzereissend beim Abgeben im Kiga

Liebe Nadine, vertrauen Sie auf das Bild, das Sie von Ihrem Sohn haben. Schulärztin und Logopäde scheinen ja auch Ihrer Ansicht zu sein. Bzgl. der Vorschulübungen arbeitet jeder Kindergarten anders. Es gibt kein übergreifendes Konzept. Von sehr vielen, intensiven Übungen bis zu gar keiner Vorschulzeit ist alles dabei. Machen Sie sich und Ihrem Sohn bewusst, dass die Kindergartenzeit nicht mehr so lange ist, er bis dahin aber den Kindergarten besuchen wird, so wie alle anderen Kinder auch. Zudem, dass immer wieder Aufgaben auf einen warten, die man nicht so gerne macht (Schwungübungen), aber auch Dinge die Freude machen. Stellen Sie es immer wieder als gegeben hin, dass Kindergarten sein muss. Er darf spüren, dass Sie dahinter stehen, dass er den Kindergarten besucht. Natürlich ist es nicht gut, wenn vor dem Kind über das Kind geredet wird. Zukünftig können Sie versuchen, solche Gespräche abzuwinken und darum bitten, diese zu einem anderen Zeitpunkt fortzusetzen. Bei vielen Vorschulkindern ist es so, dass sie auf einmal nicht mehr gerne in den Kindergarten gehen. Es wird mehr von ihnen erwartet, viele Phasen der Konzentration (Vorschulübungen) usw.. Zudem fühlen sie sich unsicher in Bezug, was bald auf sie zukommen wird (Schule). Sie sind hin- und hergerissen zwischen Kleinsein- und Großseinwollen. Dies wirkt sich vor allem auf die Trennung von Mama aus. Und wie mache ich Mama deutlich, dass ich bei ihr bleiben will? In dem ich ihr erzähle, dass es mir im Kindergarten nicht gefällt. Langeweile kann dann eines der Gründe sein. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 28.03.2019



Antwort auf: Kind 5,5 Jahre alt weint plötzlich herzzereissend beim Abgeben im Kiga

Mit was ich einfach auch ein großes Problem habe ist, dass sie ihn hinstellen als total schwaches Kind,welches in nichts mit kommen würde. Total zurück vom Sozialverhalten und der emotionalen Reife. Vielleicht gibt er sich im Kindergarten auch so,wer weiß. Aber das zeigt mir wie unsicher er sich da wohl fühlen muss. Ich habe heute mit seinem Logopäden gesprochen, zu dem er ohne Probleme alleine rein geht und mit ihm sehr viel Spaß hat. Er lacht dort, erzählt sehr offen über sich und was er so erlebt, ob in der Familie oder auch außerhalb. Auch dieser kann sich das im Kiga gar nicht erklären, klar gehört er nicht zu den taffen Rabauken. Ist eher der,der sich nicht so wehrt. Aber deshalb doch nicht "zurückgeblieben". Ansonsten ist er ein Kerl,der auch andere Kinder Zuhause OHNE die Mama besucht. Mit trotzdem kleinen Unsicherheiten im Alltag, er würde zum Beispiel jetzt noch nicht alleine in den Bäcker rein gehen ein Brot kaufen (was meine Großen immer gemacht haben). Aber er geht in unserer Begleitung (auch mit einem der Geschwister ) rein und bestellt ein Brot und bezahlt dieses. Er holt beim Einkaufen alleine einen Einkaufwagen entfernt sich also so 50 m von mir, bringt diesen auch selbstständig weg. Macht sich Zuhause selbst ein Toastbrot mit Belag. Ist aber einfach gerne generell in Gesellschaft, da er es gewohnt ist, dass er schon von klein auf mit den Großen durchs Dorf zieht. .....

von nawe am 28.03.2019, 16:22



Antwort auf: Kind 5,5 Jahre alt weint plötzlich herzzereissend beim Abgeben im Kiga

Wieso meldest du ihn nicht einfach ab? Kannst du ihn nicht anderweitig betreuen lassen,durch Oma o.ä? Oder evtl auch durch die älteren Geschwister am Nachmittag,oder mit auf die Arbeit nehmen? Mein Mittlerer war überhaupt nicht im Kindergarten,ist letztes Jahr in die Schule gekommen und hat sich vom ersten Tag an super eingelebt. Die Übungen kannst du doch auch Zuhause mit ihm üben und soziale Kontakte kann man auch privat pflegen,dafür braucht man keinen Kindergarten...

Mitglied inaktiv - 23.04.2019, 08:58



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