Kind 5 1/2 weint dauernd, kann sich selbst nicht regulieren

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kind 5 1/2 weint dauernd, kann sich selbst nicht regulieren

Guten Abend Frau Uebbens, ich wende mich an Sie, da ich momentan an den Rand meiner Kräfte mit meiner 5 1/2jährigen Tochter komme. Sie war von Anfang an ein Kind, welches sich selbst schlecht regulieren konnte, was konkret bedeutet, dass alles schnell zuviel wird, sie viel weint und sie Dinge nicht mit sich selbst klären kann. Ich weiss zwischenzeitlich, dass sie viele Züge der Hochsensibilität aufweist, was es im Alltag nicht gerade einfach macht. Das Problem ist, dass sie einerseits, insbesondere Zuhause recht frech und fordernd ist und das Stimm- bzw. Meinungsrecht von uns Erwachsenen für sich beansprucht, andererseits kaum eine Frustrationstoleranz besitzt und sehr schnell weint und sich bei allem schnell auf den Schlips getreten fühlt. Sie meckert teilweise viel und erkennt Fehler von anderen recht schnell. Dies ist leider auch im Kindergarten so und sie beschwert sich im Kindergarten auch viel bei der Erzieherin über das Fehlverhalten von anderen. Sie schafft es nicht Probleme alleine zu klären oder auch auszuhalten. Im sozialen Miteinander ist sie zwar integriert und findet meist auch Spielkontakte, welche allerdings meist mit kleineren Kindern sind (da ich auch hier davon ausgehe, dass sie nicht genug Frustrationstoleranz besitzt, ein anderes wie von ihr gewünschtes Spiel mitzuspielen). Wenn wir Spielbesuch da haben, gibt es eben auch oft Streit, da sich die Kinder nicht einigen können, was gespielt werden soll bzw. dauert es lange bis sie in ein Spiel finden. Ich mache mir mittlerweile wirklich Sorgen , da sie ja nächstes Jahr in die Schule kommt und ich nicht davon ausgehe, dass sie sich mit ihrer weinerlichen und dauerpetzenden Art dort behaupten kann. Ich habe schon versucht einfach nicht darauf zu reagieren, was eigentlich nicht bringt. Wenn ich darauf eingehe, bestätigt es sie eigentlich nur in ihrem Jammer und konkret ändern tut sich auch nichts. Sie ist leider ein Einzelkind geblieben, so dass es eben auch keine Geschwister gibt, von denen sie diesbezüglich etwas lernen könnte. Ich wäre uber ein paar Ratschläge sehr dankbar! Viele Grüsse

von SunMoonStars1981 am 01.08.2017, 20:52



Antwort auf: Kind 5 1/2 weint dauernd, kann sich selbst nicht regulieren

Liebe SunMoonStars1981, Sie schreiben, dass Ihrer Tochter alles schnell zu viel wird. Legen Sie mit Ihrer Tochter regelmäßig, möglichst täglich etwa zur gleichen Zeit, eine Pause ein. Gehen Sie dazu mit ihr nach draußen. Fahren Sie eine Runde Fahrrad oder gehen im Park, Wald oder einer (be-)ruhigen(den) Gegend spazieren. Nehmen Sie gemeinsam den Duft, die Geräusche, die Farben usw. wahr. Machen Sie Ihre Tochter darauf aufmerksam. Genießen Sie gemeinsam die Ruhe und die entspannte Situation. Ihre Tochter kann auf diese Weise lernen, auch zu Hause entspannter zu reagieren. Beziehen Sie Ihre Tochter in Entscheidungen mit ein. Sie darf z.B. morgens das T-Shirt aussuchen, sich regelmäßig wünschen, was es zu essen geben kann usw.. Gerne darf Ihre Tochter im Haushalt helfen, was sie stolz machen wird. Jammert Ihre Tochter, sagen Sie ihr, dass Sie sie erst verstehen, wenn sie ganz normal mit Ihnen spricht. Setzen Sie sich gerne in die Nähe Ihrer Tochter und warten geduldig ab. Nimmt Ihre Tochter das "Stimm- und Meinungsrecht" von Ihnen als Eltern an, sagen Sie ihr möglichst in ruhigem Ton, dass Sie nicht möchten, dass sie so mit Ihnen spricht und sie aus dem Grund den Raum verlassen. Für Ihre Tochter lohnt es sich nun nicht mehr, so zu reden. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 02.08.2017



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