Hallo Frau Ubbens, meine Tochter wurde im Dezember 2 Jahre alt. Seit ca.
5 Wochen habe ich beim Zubettgehen das Problem, dass sie "wegläuft" sobald wir uns bett fertig machen wollen. Sie läuft dann immer ins Schlafzimmer und macht Türe zu. Ich habe sie auch schon beobachtet (wenn die Türe nicht ganz zu ist), dass sie probiert sich selbst auszuziehen.
Manchmal geht sie mit ins Bad und dann dreht sie um und läuft wieder ins Schlafzimmer und macht die Tür zu. Selbst wenn ich versuche mit ihr zu reden, dass wir uns im Wohnzimmer umziehen (hat vorher prima geklappt) läuft sie davon. Auch wenn ich dann nach mehrmaligen Zureden, sie versuche hochzunehmen und auf meinen Schoß zu setzen, damit ich sie umziehen kann wehrt sie sich vehement und manchmal kneift sie mich dann auch ins Gesicht. Wenn ich es dann mal geschafft habe und sie ins Bett bringen will dreht sie sich sofort im Bett wieder um und will raus und hat Hunger. Am Anfang habe ich sie dann trotzdem nochmals raus und sie hat tatsächlich nochmals ordentlich gegessen. Manchmal auch nicht (da wollte sie nur raus). Bis wir dann schlafen ist es dann ca 22 Uhr und später.
Sobald mein Mann da ist wird sich problemlos bett fertig gemacht und auch das hinlegen ist bei ihm kein Problem. Mein Mann kommt aber immer abends spät nach Hause. Haben Sie vielleicht einen Tipp? Ich versuche auch zu verstehen, warum sie immer davonläuft und sich hinter der Tür "versteckt". Nur leider kam ich nicht dahinter. Danke Ihnen.
von
büromaus
am 09.01.2019, 08:26
Antwort auf:
Kind 2 Jahre - zu Bett bringen
Liebe büromaus,
Kinder testen ihre Grenzen vornehmlich bei ihren engsten Bezugspersonen aus. Aus dem Grund klappt das zu Bett bringen mit Papa einfacher.
Wenn Ihre Tochter am Abend gut gegessen hat, braucht sie anschließend nichts mehr zu essen. Ihre Tochter hat schon gelernt, dass sie einen Grund nennen kann und dann passiert das, was sie möchte: Sie wird von Ihnen noch einmal aus dem Bett herausgenommen. Auch weiß Ihre Tochter, dass der Papa sicherlich damit reagieren würde, dass es nichts mehr zu essen gibt und sie liegen bleiben soll.
Sie schreiben, dass Ihre Tochter ins Schlafzimmer läuft und versucht, sich selbst umzuziehen. Geben Sie ihr die Möglichkeit und bieten es ihr von vorneherein an. "Ich lege dir deinen Schlafanzug hierhin. Möchtest du dich alleine umziehen?" Planen Sie die voraussichtliche "Mehrzeit" mit ein. Lassen Sie Ihre Tochter ein wenig ausprobieren und bieten dann Ihre Unterstützung an.
Wie lange lassen Sie Ihre Tochter morgens schlafen und von wann bis wann macht sie einen Mittagsschlaf? Wird es abends spät, sollten Sie Ihre Tochter trotzdem zur üblichen Aufstehzeit wecken, damit sie am Abend auch wirklich müde ist und sich lieber ins Bett bringen lässt. Oder Sie legen Ihre Tochter von vorneherein erst später ins Bett und sie kann dann besser zur Ruhe finden.
Wichtig ist, dass Sie konsequent bleiben. Wenn regelmäßig das Thema Essen auf dem Programm steht, können Sie überlegen, das Abendessen weiter an die Schlafenszeit heranzulegen: Essen, Zähne putzen, Umziehen, Gute-Nacht-Lied, schlafen (bestenfalls), zumindest keine Spielezeit mehr zwischen Abendessen und Schlafengehen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 11.01.2019