Liebe Frau Ubbens, ich frage mich ob das Verhalten meiner Tochter noch normal ist oder auffällig sein könnte. Sie geht derzeit in eine Waldkita. Eigentlich seit August aber wir haben die Eingewöhnung schon zum 3. mal versucht und sie ist nicht abzuschließen. Ich bin jeden Tag mit im Wald. Sie hat mit den Erziehern eigentlich keine Probleme, geht mit ihnen auf Klo, lässt sich helfen, spricht und spielt mit ihnen. Sie braucht aber fast immer Unterstützung von mir, wenn sie in das Gespräch kommen möchte. Sie erscheint mir aber nicht schüchtern, sondern eher so, als wisse sie nicht "wie" das funktioniert. Sie schaut auch immer "sobstwohin" beim sprechen. Dasselbe bei Kindern, falls soe mal mit ihnen spricht. Aber das kommt quasi nie vor. Sie scheint gar nicht wahrzunehmen, dass man auch mit den Kindern interagieren könnte. Wobei sie keinesfalls unsozial wäre. Sie tauscht, macht auch mal Platz, hilft, teilt absolut alles (auch sachen die sie liebt) und ist aus Sicht der Erzieher total lieb und nett (auch aus meiner wohlhemerkt). Sie macht aber nie in der Gruppe mit. Manchmal entdecken die Kinder etwas oder spielen gemeinsam. Die Erzieher versuchen dann sie dort mit rein zu bringen, aber sie läuft weg. Selbst wenn Kinder sie fragen, ob sie mitspielt gibt sie nie Antworten. Überhaupt reagiert sie nicht, wenn ein Kind sie anspricht, sie macht einfach ihr Ding weiter. Wenn ich sie frage, ob sie die Ki der mag, sagt sie wen sie gut findet und deutlich wen nicht ("xy mag ich nicht, sie ärgert die kleineren Kinder"). Sie reflektiert was die Ki der tun und wie sie es tun. Erzählt wer schlechte Laune hatte, hat sogar Ideen warum und was dem Kind helfen könnte. Aber NUR zuhause redet sie darüber. In der Kita ist sie völlig unbeteiligt. (Außer wie beschrieben teilen etc.) Ich darf mich nicht aus der Kita entfernen. Sie wirkt als wäre sie gut an die Erzieher gebunden, aber will ich gehen wird sie regelrecht panisch. Ich glaube aber nicht, dass es an den Erziejern liegt, denn sie geht auch mit anderen (ohne Kinder) mit, ohne Eltern. Ist aufgeschlossen und nicht schüchtern bei Erwachsenen. Sind Kinder da, auch im privaten, ignoriert sie diese es sei denn ich fordere sie auf zu antworten, nein zu sagen, was zu zeigen etc. Woran kann das nur liegen? Wir waren täglich bis zum Start der Kita immer überall mit Kindern in Kontakt. Spielgruppen und Eltern haben wir besucht. Waren viel auf Spielplätzen. Aber ihr Verhalten war schon immer so. Wir dachten sie ist klein, das gibt sich, aber nun ist sie bald 4 und nichts tut sich. Heute fragte die Erzieherin ob wir über Asperger mal nachdachten. Ich selbst bin Asperger Autistin und vermute etwas entsprechendes bei meinem Sohn (der ist auch sehr auffällig) aber bei meiner Tochter habe ich absolut nie irgendwas vermutet. Wüsste auch jetzt nicht wie das zusammenpassen könnte. Aber es gibt ja unzählige Ausprägungen, nur ist das WIRKLICH auffällig oder noch irgendwie im Rahmen der Entwicklung? Mit ihrem kleinen Brüderchen interagiert sie ganz gut. Aber eher übergeordnet "helfend, beschützend und erklärend". Sie liebt ihn sehr und ist lieb zu ihm. Selbst wenn er manchmal biestig zu ihr ist. Was meinen sie? Lg
von Avraa am 18.04.2018, 11:05
