Hallo, mein Enkel wird jetzt bald 7 Jahre und hat vor knapp zwei Jahren ein schlimmes Trauma erleben müssen: Seine Mutter wurde von seinem Stiefvater ermordet (erstickt) und er hat alles miterleben müssen. Seither wohnt er bei uns (Großeltern väterlicherseits) und auch sein Papa wohnt bei uns im Haus. Für die Erziehung bin größtenteils ich (Oma) zuständig und bisher haben wir auch alles ganz gut gemeistert. Wir haben auch psychologische Hilfestellung aber da die Therapeuten dort ständig wechseln, habe ich mich doch ein wenig zurückgezogen. Vor ein paar Monaten hat mir mein Enkel anvertraut, dass er gerne ein Mädchen fressen möchten, aber nur das "Pipi", nicht das ganze Mädchen. Schon da war ich sehr verunsichert, habe aber laut Therapeutin zum Glück nicht falsch reagiert. Sie sieht das als inneren Konflikt des Kindes, verursacht einerseits durch die erwachende Sexualität und andererseits das traumatische Erlebnis. Mein Enkel hat sämtliche Trauerphasen sehr intensiv erlebt, auch die Wut auf seine Mama. Unter anderem hat er mir erzählt, dass sie so böse war, dass sie selbst schuld wäre, dass sie ermordet wurde. In dieser Phase hat er mir dann auch sein Geheimnis anvertraut. Die Therapeutin hält es auch für möglich, dass er evtl. in einem Film einmal so etwas gesehen hat. Wir sollten dann den "Mädchenfresser" mal aufzeichnen, vielleicht würde das helfen. Nun sind ein paar Monate vergangen und er redet nicht mehr viel von diesem Thema, nur manchmal flüstert er mir grinsend ins Ohr "wer bin ich?" und ich antworte dann genauso leise "der Mädchenfresser". Dabei fühle ich mich nicht wohl und habe wirklich Angst, dass sich aus dieser Fantasie etwas schreckliches entwickeln könnte. Gestern nun hat sich etwas ereignet, was mich vollends aus der Bahn geworfen hat: Er sollte in einem Freundesalbum aufschreiben, welche drei Dinge er mitnimmt auf eine einsame Insel. Seine Antwort: ein Mädchen, einen Tisch und ein Messer. Nun weiß ich einfach nicht mehr weiter. Beim spielen mit Mädchen ist er total unauffällig und ich habe nicht das Gefühl, dass er da an sowas denkt. Dazu ist er wohl viel zu beschäftigt beim spielen. Er ist in der Schule gut integriert, ein guter Schüler, die Lehrerin ist begeistert über seine Fortschritte weil er am Anfang nur da gesessen hat, und traurig geschaut hat und heute lacht er viel, hat Freunde gefunden und wenn man nicht wüsste, was er erlebt hat, würde man es gar nicht glauben. Aber ich denke, dass in seinem Inneren doch etwas köchelt und brauche dringend Rat, wie ich mich weiter verhalten soll. liebe Grüße!
von omlas am 31.01.2013, 10:40