Ich will ihm heute die Flasche abgewöhnen. Haben Sie Tipps?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Ich will ihm heute die Flasche abgewöhnen. Haben Sie Tipps?

Guten Tag, Mein 2. Sohn ist fast 22 Monate alt, wurde gestillt bis er fast ein Jahr war, hat währenddessen und nach der Stillzeit Milchfläschchen bekommen. Da er einfach nicht durchschlafen wollte, wir die Milch immer weiter verdünnt haben - ohne Änderung - haben wir ihm ab Weihnachten 19 nur noch Wasser gegeben. In der Hoffnung, er beginnt durchzuschlafen, trinkt weniger usw. Seitdem steigert sich der nächtliche Stress dauernd. Mit Milch kam er alle zwei Stunden für 120 ml, die Windel hielt die Nacht durch. Inzwischen sind es oft Stundentakte, die Mengen sind hoch (mind. 180 ml, danach will er oft noch eine Flasche und brüllt fast bis zum Erbrechen, wenn ich sie ihm verweigere - bis ich einknicke). Heute Nacht hatte ich 5 volle Windeln und morgens war er dennoch nass. Tagsüber trinkt er regelmäßig ein paar Schlucke aus einem normalen Becher, manchmal natürlich auch mehr, ohne Nachtmilch isst er tags besser. Ein dichter Trinkbecher, Strohhalmflasche Schnuller, das alles will er nachts nicht. Sein Kuscheltier fliegt durch die Gegend, er brüllt, dass mir das Herz blutet, ist kurz vorm Hyperventilieren. Aber ich kann schon lange nicht mehr, habe einen zweiten Sohn, wir sind beide berufstätig. Ich will eine Diabetes ausschließen und werde ihn beim Arzt vorstellen, aber eigentlich glaube ich nicht dran, weil es bis vor 2 Monaten noch keinen derartigen Durst gab. Haben Sie Tipps für mich, wie ich heute durchhalten kann? Sollte auf die Flasche Wasser zum Einschlafen auch schon verzichtet werden? Wie kann ich ihm helfen, wenn er so in Rage ist? Vielen Dank!

von JaninaB am 10.02.2020, 11:19



Antwort auf: Ich will ihm heute die Flasche abgewöhnen. Haben Sie Tipps?

Liebe JaninaB, erklären Sie Ihrem Sohn vor dem Zubettgehen, dass es ab jetzt keine Milch / keine Flasche mehr im Bett gibt, Sie aber für ihn da sind, wenn er wach wird. In der Nacht können Sie dann tatsächlich nicht mehr tun, als für Ihren Sohn da zu sein. Vielleicht kann ja, wie meine Vorrednerin schon geschrieben hat, auch der Papa für ein paar Nächte die Nachtschicht übernehmen. Sie waren, so habe ich es zumindest gelesen, bisher diejenige, die "eingeknickt" ist. Den Papa hat Ihr Sohn noch nicht versucht zu erweichen. Womöglich versucht er bei ihm erst gar nicht so hartnäckig die Flasche zu fordern. Wichtig ist, egal ob Sie oder der Papa Ihren Sohn in der Nacht begleiten, ein paar Nächte in Folge durchzuhalten. Ihr Sohn wird sich an die Nächte ohne Flasche gewöhnen. Dafür benötigt er Ihre konsequente Haltung. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 10.02.2020



Antwort auf: Ich will ihm heute die Flasche abgewöhnen. Haben Sie Tipps?

Isst er denn genug tagsüber, so dass er nachts wirklich keinen Hunger haben kann? Du schreibst nur von Milch. Wenn er mit fast 2 Jahren noch nicht viel oder gar nichts? an fester Nahrung isst, kann es schon sein, dass er wirklich Hunger hat, weil er tagsüber eben nicht genug Milch trinken kann, um seinen bedarf zu decken. Stillst du denn noch zusätzlich oder nur Flasche? Ach so: Milch ist etwas, das der Körper verwertet - da kommt nicht so viel wieder von raus. Wasser benötigt der Körper natürlich - aber er verwertet es nicht im Sinne von "Nahrung heraus ziehen" - da kommt also zwangsläufig deutlich mehr wieder raus :-) Andere Möglichkeit: das Trinken ist ja mit einem Kontakt/Zuwendung von dir verbunden - ob Wasser oder Milch/Stillen. Das gibt nun kein Kind wirklich gerne auf.

von cube am 10.02.2020, 16:14



Antwort auf: Ich will ihm heute die Flasche abgewöhnen. Haben Sie Tipps?

Hallo, seitdem es nachts keine Milch mehr gibt, isst er tagsüber viel besser. Vorher war das mehr spielen als essen, jetzt hat er auch mal richtig Hunger und isst in meinen Augen ausreichend - inklusive Wohlstandsbäuchlein. Das mit dem Kontakt stimmt so nicht mehr. Es schläft zwar immer jemand bei ihm im Zimmer, aber seine Flasche bekommt er ins Bett und hält sie selbst. Ich denke er braucht das Nuckeln zum Selbstregulieren, nur dass die Nachteile für alle auf der Hand liegen... Schnuller findet er doof - kommt ja nix raus. Hand auflegen usw. hat ihm irgendwie noch nie geholfen, das war die erste Hilfe bei seinem großen Bruder. Er wird eine andere Möglichkeit finden müssen, wieder in den Schlaf zu finden, ich weiß nur nicht wie ich ihn dabei unterstützen kann. Ich hoffe, dass wir die kommenden Nächte gut überstehen. Er ist ja nicht allein, ich muss nur selbst dran glauben, dass ich das Richtige tue, weil es so nicht mehr weitergehen kann. Ich hoffe, meine Überzeugung schwindet nicht wieder, wenn er brüllt... Danke für Deinen Beitrag!

von JaninaB am 10.02.2020, 16:31



Antwort auf: Ich will ihm heute die Flasche abgewöhnen. Haben Sie Tipps?

Oh, ich kann dich gut verstehen :-) Irgendwann ist man einfach durch und gibt nach. Ichglaube, du hast des Rätsels Lösung schon gefunden - selbst daran glauben, dass es so richtig ist. Wie du schon sagst: er ist nicht alleine in seinem Frust. Mehr kannst du nicht tun. Kann dein Mann evt. die Nachtschicht mal übernehmen? Oft klappt das viel besser.

von cube am 10.02.2020, 17:38



Antwort auf: Ich will ihm heute die Flasche abgewöhnen. Haben Sie Tipps?

Vielen Dank für Ihre Antwort. Papa ist bislang auch immer "eingeknickt", aber er wird die 3. Nacht übernehmen, das ist schon abgemacht. Sein Leidensdruck ist auch hoch genug... Die erste Nacht ist nun schon geschafft. Ich bin nicht müder als sonst, aber emotional ganz schon angegriffen... Einmal hat er zwei Stunden am Stück durchgebrüllt, mich, sich und alles um ihn herum gehauen und getreten... Nun denn, jetzt müssen wir durchhalten. Es kann ja nur besser werden. Dankeschön!

von JaninaB am 11.02.2020, 09:22



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